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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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platonisch, versteht sich.«
    »Und dieser nette junge Mann ist Herr Möller!«, stelle ich lachend fest. Endlich schließen sich die Kreise. Ich bin ausgesprochen zufrieden, das Geheimnis nun gelöst zu haben, zumal ich jetzt nur noch wissen muss, wo dieses Internetcafé ist.
    »Nein, nein. Herr Möller«, Ernst lacht, während er das Herr betont und es offensichtlich höchst amüsant findet, dass ich ihn so nenne, »ist mein Sohn!«
    »Ihr … was?«
    »Mein Sohn.«
    »Aber wie geht das denn?«
    Ich bekomme meinen Mund nicht mehr zu.
    »Nun, Isa, wenn Sie möchten, dann erkläre ich Ihnen das natürlich gerne noch einmal, wie das so geht mit den Bienen und den Blumen …« Seit wann hat Ernst eigentlich eine so ausgeprägte humoristische Ader?
    »Ach Ernst, siehst du nicht, dass das arme Mädchen ganz aus dem Häuschen ist?« Charlotte gibt dem Spaßvogel einen Klaps. »Ich habe dir doch erzählt, dass ich den lieben Jungen durch einen Bekannten kennengelernt habe, erinnerst du dich? Und dieser Bekannte ist Ernst.«
    »Das verstehe ich nicht.« Ich setze mich zu den beiden auf die Couch und bin komplett durch den Wind. »Warum ist Herr Möller der Sohn von Ernst, der doch eigentlich von Topphoff-Erpenstein heißt?« Charlotte lacht auf. »Das, meine Liebe, das ist eine Frage der Eitelkeit.«
    Ernst wird tatsächlich ein bisschen rot auf den Wangen. »Möller ist mein ursprünglicher Familienname, und deswegen trägt ihn auch mein Sohn. Aber Sie erinnern sich vielleicht, dass mich meine erste Frau verlassen hat und ich ein zweites Mal geheiratet habe? Henriette hatte diesen schönen Nachnamen, und deswegen habe ich ihr den Wunsch erfüllt, ihn anzunehmen.« Er lächelt. »Natürlich war das für einen Mann meines Alters ein sehr unkonventioneller Schritt, aber …«
    »… der adlige Name hat deiner Eitelkeit natürlich nicht geschadet«, zieht Charlotte ihn gutmütig auf.
    Jetzt erinnere ich mich an die Geschichte. Herr Möller ist also das Kind, das Ernst damals ganz alleine großziehen musste. »Und das ist die Frau, die auch gestorben ist?« Ich schaue erst Ernst an und dann Charlotte, und beide nicken.
    »Es scheint fast so, als könnte keine Frau Ernst überleben«, sagt Charlotte so furztrocken, dass ich versucht bin, in schallendes Gelächter auszubrechen. »Aber mach dir keine Sorgen, Isa, ich habe mir schon ein paar kreislauffördernde Mittel besorgt.«
    »Na, das sind ja wunderbare Voraussetzungen, Charlotte«, erwidere ich – und pruste nun doch los. Charlotte stimmt ein, und auch Ernst kann sich unserer Fröhlichkeit nicht entziehen.
    »Nun aber mal ernsthaft, äh, Ernst«, sage ich dann, »ich muss Ihren Sohn sprechen! Ich war schon bei ihm zu Hause, aber er macht nicht auf.«
    »Ich kann ihn über sein Handy anrufen und herbitten, das ist kein Problem«, sagt Ernst erstaunt. »Aber sagen Sie einmal, Sie wollen ihn doch hoffentlich nicht für das Männertaxi rekrutieren, oder? Wissen Sie, ich glaube nicht, dass mein Sohn sich so einfach testen lassen möchte …«
    »Testen?« Mir wird heiß und kalt. »Ihr Sohn weiß also auch, dass ich die Männer getestet habe?«
    »Ja, natürlich weiß er das. Ich habe ihm davon erzählt. Er sollte doch wissen, was sein alter Herr für eine neue Freizeitbeschäftigung hat, und ich kann Ihnen sagen, er war alles andere als begeistert davon. Aber dann hat er Charlotte kennengelernt und hat uns seinen Segen gegeben. Mein Sohn ist sehr verständnisvoll, müssen Sie wissen.«
    Na, das hoffe ich … »Können Sie ihn jetzt bitte anrufen, Ernst? Und, also … es wäre vielleicht eine gute Idee, ihm nicht zu sagen, dass ich ihn hier treffen will.«
    »Aber …«
    »Ernst: Hier gibt es gerade kein Aber «, entscheidet Charlotte und scheucht ihren Freund aus der Tür. »Los, ruf ihn an.«
    Ich beiße mir vor lauter Nervosität einen Fingernagel ab. Egal, den kann Pia wieder herrichten. Jetzt ist nur eines wichtig: dass Herr Möller herkommt und mit sich reden lässt. Ich muss aufklären, dass ich nicht so eine Schlampe bin, wie er es wahrscheinlich denkt.
    Okay, vielleicht bin ich ein bisschen schlampig, was meinen Umgang mit den Männern in den letzten Monaten angeht. Aber das waren nur Verzweiflungstaten! Jetzt ist doch alles anders! Jetzt möchte ich wieder zu einem Mann gehören, und so, wie es aussieht, könnte Herr Möller doch genau der Richtige für diese wichtige Rolle in meinem Leben sein.
    Ernst kommt vom Telefonieren aus dem Flur zurück. »Der Junge ist

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