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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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fährt er fort: »Ich freue mich darauf, sie zu treffen – denn ich bin ganz sicher, dass ich deinem Anforderungsprofil«, er streicht sich wie zufällig mit der Hand über seinen Waschbrettbauch unter dem engen T-Shirt, »genügen werde.« Der Typ scheint wirklich sehr von sich überzeugt zu sein. Das verunsichert mich. Aber urplötzlich kommt mir der Gedanke, dass ich – für den Fall, dass sich dieses Vorstellungsgespräch als völliger Flop entpuppt – sagen kann, ich wäre Redakteurin einer Frauenzeitschrift und würde gerne einen Artikel über das Sexverhalten von Männern schreiben. Allein der Gedanke an diese Ausrede beruhigt mich ungemein.
    »Das werden wir sehen«, sage ich mit einer skeptisch hochgezogenen Augenbraue und stelle befriedigt fest, dass ihn diese Reaktion überrascht. Das gefällt mir gut. Wäre doch gelacht, wenn ich den eitlen Gockel nicht gezähmt bekäme! Ich werfe einen Blick auf die Notizen meines Klemmbrettes und fahre fort: »Wenn wir alle Männer getestet haben, werden wir einen Flyer erstellen, auf dem sie angeboten werden. Du kannst dir das wie eine Art Männerkarte vorstellen – so wie es für Pizzen in einer Pizzeria üblich ist. Wir haben ausgiebige Marktforschung betrieben und wissen daher sehr genau, was die verschiedenen Frauentypen sich wünschen.« Na bitte, geht doch.
    Pia prustet mir ins Ohr. »Nee, oder?«, lacht sie. »Ausgiebige Marktforschung! Isa, du und deine Sprüche, einfach super!«
    »Für jede dieser Anforderungen suchen wir daher nun einen geeigneten Mann, der auf die Karte gesetzt und dort kurz vorgestellt wird«, erkläre ich weiter. »Vom charmanten Begleiter für die Oper über den begabten Koch, der einen ruhigen Abend daheim zu einem besonderen Erlebnis macht, bis hin zu …«
    »… zu einem sportlichen, gutaussehenden Sunnyboy für heiße Stunden?« Sven grinst, als würde er mit seinem Lächeln ins Guiness-Buch der Rekorde kommen wollen.
    »So in der Art. Wobei wir ja auch schon beim Thema wären.« Ich hake die ersten Punkte auf meinem Klemmbrett ab und komme zu der Frage, die mit einem gelben Textmarker fett eingekreist ist. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach ist, auf dieses Thema zu kommen. »Wir erwarten natürlich, dass du dich gut anziehst, die Dame freundlich begrüßt, eventuell auch etwas mit ihr trinken gehst. Das ist der Standard. Und die entscheidende Frage ist nun …«
    Drei … zwei … eins … jetzt! Ich atme einmal tief Luft, nehme innerlich Anlauf und sage dann: »Wie weit würdest du gehen?«
    Na also! Das kam doch schon ganz entspannt und souverän rüber.
    »Bis zum Schluss, Lady«, sagt Sven wie aus der Pistole geschossen. »Ich will doch schließlich auch meinen Spaß haben!« Seine weißen Zähne blitzen, und ich merke, dass er einer von den Männern ist, die eine Frau mit Blicken regelrecht ausziehen können.
    »Tja, also …«, sage ich, »das ist ja sehr … erfreulich.«
    »Na los, Süße«, flüstert Pia in meinem Ohr, »nun zieh es durch!« Aber ich kann hören, dass sie genauso nervös ist, wie ich mich gerade fühle. Sicher knibbelt sie sich gerade ein Glitzersteinchen von ihren Fingernägeln ab.
    »Du verstehst sicher, dass wir dich … testen müssen.« Auweia, hoffentlich klingt meine Stimme nicht so belegt, wie sie sich anfühlt.
    »Du meinst, du würdest jetzt tatsächlich mit mir eine Nummer schieben, um zu schauen, ob ich in euer Raster passe?« Sven lächelt mich an. Nein, das stimmt nicht. Er grinst. Und zwar … herausfordernd? Ich habe wirklich das Gefühl, dass er mich auf einmal etwas spöttisch ansieht. So, als würde er mir all das hier gar nicht zutrauen. Na warte, Bürschlein!
    »Korrekt!«, sage ich mit neuerlich fester Stimme. »Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?« Hey, das fluppt ja wie am Schnürchen!
    »Tja, Isa, dann wollen wir mal die Zeit nicht vergeuden und direkt loslegen, oder?« Sven steht auf – und beginnt tatsächlich, sich sein Shirt über den Kopf zu ziehen! Sein glattrasierter Oberkörper sieht so einladend aus, dass ich sämtliche Zweifel, die ich gerade noch hatte, vergesse. Und das mulmige Gefühl ist einem Schwarm Schmetterlinge gewichen, der gerade in meinem Bauch zu tanzen beginnt. Also jetzt nicht diese Art »Verliebtheitsschmetterlinge«, sondern eher diese »Ich-glaube-jetzt-gerade-nicht-dass-mir-das-wirklich-passiert-aber-ich-find’s-guuuuuut«-Flatterdinger.
    »Was macht er?«, will Pia wissen.
    »Er zieht sich aus«, sage ich, ohne

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