Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)
vielleicht kein Mädchen mehr ist, aber umso interessanter.« Dazu wirft er mir einen unverschämt herausfordernden Blick zu. »Und weil diese Frau weiß, dass es ihr gefallen wird.«
Ich bin baff! Damit hätte ich nun nicht gerechnet! Lars mag im normalen Leben kein besonderes Selbstbewusstsein haben, wenn es um Frauen geht, aber wenn er eine Rolle spielt – und ich gehe mal davon aus, dass er das gerade tut –, dann ist er richtig gut. Aber mal sehen, wie mutig er ist, wenn es aufs Ganze geht.
»Dann, mein lieber Lars«, beginne ich und werfe ihm einen lasziven Blick zu, »komm her und küss mich!« Seine Lippen sehen wunderbar weich aus – und genauso fühlen sie sich auch an, als er sich nun tatsächlich zu mir vorbeugt und ganz sanft beginnt, mich zu küssen! Ich komme mir ein bisschen vor wie Anne Bancroft, die als Mrs.Robinson in Die Reifeprüfung den damals noch blutjungen Dustin Hoffman verführt. Und irgendwie gefalle ich mir in dieser Rolle!
Unsere Zungen finden sich – und auf einmal wird aus den sanften Lippenspielen ein heißer Kuss. Ein richtig heißer! Ich hätte nicht gedacht, dass der Kuss eines so unerfahrenen jungen Bengels mich so dermaßen scharf machen würde. Aber das tut er! Definitiv! Irgendwie hat das was! Here’s to you, Mrs.Robinson. Ich fühle mich großartig – und lasse unauffällig das Headset unter dem Kissen verschwinden, um wirklich ungestört mit Dustin … äh … Lars zu sein.
Vorsichtig öffne ich seine Krawatte, ziehe sie unter seinem Kragen hervor und lasse sie nachlässig neben dem Bett auf dem Boden fallen. Lars löst sich kurz von mir, um sein Jackett auszuziehen, und küsst mich dann wieder. Er wird jetzt richtig fordernd!
Ich fahre mit meiner Hand unter sein Hemd. Er trägt ein T-Shirt darunter, das ich aus seiner Hose ziehe. Meine Finger streicheln über seinen nackten, flachen Bauch. Lars hält kurz die Luft an. Ich höre auf, ihn zu küssen, schaue ihn an und sage: »Jetzt du!«
Ich hätte nicht gedacht, dass jemand, der keine Erfahrungen mit dem weiblichen Körper hat, so schnell lernt, mit ebendiesem auf diese Art und Weise umzugehen. Wahrscheinlich ist das doch der tiefe Urinstinkt, der in uns allen steckt. Lars zieht mir die Bluse aus und streichelt meine Brüste so genussvoll, dass ich mich fühle wie eine Göttin, die gerade verehrt wird. Mein Körper verwandelt sich in Lars’ Wohlfühloase. Your body is a wonderland.
Er küsst mich wilder und hemmungsloser. Ich merke, wie mir warm wird, sehr warm. Es wird Zeit, dass ich meine Jeans ausziehe – und vor allem er diese Anzughose!
»Ich mache jetzt alles so, wie ich es in meinen Phantasien tausendfach getan habe«, raunt er mir ins Ohr.
Eine tolle Idee!
Ich ziehe ihn auf mich, meine Hände packen seinen kleinen, knackigen Po. Ich reibe mich an ihm und merke …
Aus dem Hausflur ertönt ein Hilfeschrei.
»Hiiiilfe! So hilf mir doch jemand! Hiiiiilfe!«
»Hörst du das?«, frage ich erschrocken. Warum fragt man das in so einer Situation eigentlich immer? Der andere ist doch nicht taub!
»Ja!« Hörtest bestanden. Lars ist plötzlich total aus dem Konzept und sieht aus, als würde er sich ertappt fühlen. »Und jetzt?«
»Hiiiilfe!«
»Ich muss nachschauen, was da los ist!« Ich schubse ihn von mir hinunter und stürze aus dem Zimmer. Gerade noch rechtzeitig fällt mir ein, dass ich mir etwas überziehen sollte, flitze zurück und schnappe mir meine Bluse. Lars liegt verdattert auf dem Bett. Das heißt: In seinem Gesicht zeichnet sich Erstaunen ab. Unterhalb seines Gürtels scheint er noch nicht von Erregung auf »Was ist denn jetzt los?« umgestellt zu haben – und was sich dort abzeichnet, sieht ausgesprochen einladend aus. »Rühr dich nicht von der Stelle! Bleib genau so … ähm … stehen!«, befehle ich grinsend und stürme los.
Als ich meine Wohnungstür aufreiße, finde ich Frau Mattheuser im Flur auf dem Boden liegend vor.
»Frau Schwärzenbach, bitte helfen Sie mir! Ich bin gefallen!« Sie liegt auf dem Boden wie eine umgedrehte Schildkröte und kann sich anscheinend nicht bewegen. Wie wild fuchtelt sie mit ihren Armen und Beinen in der Gegend rum. Frau Mattheuser, die Frau, die mich seit Jahren nervt – und der ich jetzt einfach nur helfen will. Alles, was ich bisher über sie gedacht habe, ist mit einem Mal weggewischt.
»Ach herrje, was ist denn hier passiert?« Ich steige über hingefallene Äpfel, Birnen, Bananen. »Können Sie aufstehen?« Vorsichtig helfe ich
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