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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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und meine Schlafzimmereinrichtung inspiziert. Ich mustere ihn dabei unauffällig von oben bis unten. Seine Muskeln zeichnen sich unter dem langärmligen, enganliegenden hellblauen Shirt ab. Sein Knackpo sieht so aus, als könne man sich an ihm die Fingernägel abbrechen. Zudem hat er sehr fest aussehende Oberschenkel. Vielleicht trampelt er die Straßen, die er asphaltiert, danach direkt selbst glatt. Und streicht dann, wie ich nach einem Blick auf seine großen Hände feststelle, noch mal schnell drüber, um kleinere Unebenheiten wegzumachen.
    Wir setzen uns aufs Bett, ich erkläre ihm unser Vorhaben und frage ihn, wozu er bereit wäre: »Wie weit würdest du gehen?« Komm, Baby, feuere ich ihn in Gedanken an, sag, dass du alles tun würdest … und dann fang direkt damit an!
    »Ich sach mal so, ich habe keinerlei Hemmungen! Ich würde mit den Frauen wohl auch schon ins Theater gehen. Aber genauso auch in einen Club, woll? Und wenn es noch intimer werden soll, so bin ich da auch sehr offen.« Er zwinkert mir schelmisch grinsend zu. »Ich sach mal so, du weißt sicher, was ich meine, woll?«
    Kommt es mir gerade nur so vor, oder sagt er ständig, dass er das mal so sagt? Sagt er es denn immer so oder auch mal anders? Und warum sagt er denn überhaupt, dass er es sagt? Ich höre doch sowieso, dass er es tut! Und dieses ständige woll kommt mir irgendwie auch eigenartig vor.
    »Du würdest also auch mit den Frauen ins Bett gehen?«, frage ich sachlich nach.
    »Hey, ich sach mal so: Bin ich ein richtiger Mann – oder bin ich ein richtiger Mann?« Wenn ich diesem Mann noch fünf Minuten länger zuhöre, dann ist meine ganze schöne Erregung dahin, sach ich jetzt mal so!
    »Weißt du«, komme ich deswegen zur Sache, »meine Partnerin und ich, wir müssen die Männer, die bei uns mitarbeiten wollen, natürlich erst einmal … testen .« Ich lasse mir das Wort sahnig sanft auf der Zunge zergehen und werfe ihm einen auffordernden Blick zu, der eigentlich keine Fragen mehr offenlässt.
    »Testen? Mit einem Fragebogen? Wie bei der Führerscheinprüfung, woll?« Irgendwie wirkt Simon auf einmal nervös und nestelt am Saum seines Shirts herum.
    »Führerscheinprüfung? Wie kommst du denn jetzt auf so was?«
    »Na, weil du testen sagst. Ich …« Er blickt nach unten und fummelt mit seinen Fingern nervös an einem Faden, der sich an der Naht seiner Jeans löst. »Also, ich sach mal so: Tests sind jetzt nicht so mein Ding.«
    Wie kann ein Mann nur so schwer von Begriff sein? »Äh … ja. Also, Simon, da mach dir keine Sorgen. Uns kommt es vor allen Dingen auf deinen Körper an.« Ich sehe mich plötzlich in einem Obduktionsraum stehen, mit Mundschutz, blauem Kittel und einem Skalpell in der Hand.
    Simon lacht erleichtert auf. »Das hatte ich auch gehofft – denn einen Körper, der den Damen gefällt, den hab ich ja wohl, sach ich mal so!«
    Ich glaube, wenn er noch einmal Ich sach mal so sagt, hole ich wirklich ein Skalpell und versuche mich mal an experimenteller Hirnchirurgie, um sein Sprachzentrum ein bisschen auf Touren zu bringen. Dumm nur, dass ich kein Skalpell habe.
    »Warum sollte eine Frau einen Mann auch sonst mieten, woll? Ich mein, sach ich jetzt mal so.«
    Okay, kein Skalpell. Ich mach’s einfach mit dem Brotmesser.
    Simon lacht über beide Ohren. Macht er das extra? Hat er längst gemerkt, dass er einen ziemlichen Ich-sach-mal-so-jawoll-ja-Nervfaktor hat, und will mich jetzt verarschen? Sieh es ein, Isa, das wird nichts mehr mit dir und der Männertesterei: Die Kerle kriegen entweder keinen hoch oder sind Spinnenbrutstationen. Also schmeiße ich diese sprachliche Nullnummer am besten raus, bevor Charlotte wieder um Hilfe ruft.
    Ich stehe auf. »Tja, also …« Wie bringe ich’s ihm bei? Sorry, mein Lieber, du bist zwar optisch eine Granate, aber du redest so dusselig daher, dass es abtörnender ist als eine eiskalte Dusche vielleicht? Während ich noch darüber nachdenke, was ich nun sagen soll, steht Simon auf – und zieht mich plötzlich sanft, aber fest in seine Arme. Er schaut mich liebevoll an, streichelt meine Wange … und ich bekomme eine Gänsehaut, als er beginnt, mich zu küssen. Und wie! Wow! Seine großen Hände fühlen sich auf meiner Haut wunderbar an! Sie sind so zärtlich und fordernd zugleich. Da kann sogar etwas Hornhaut in den Handinnenflächen erotisch sein. Und unsere Lippen scheinen aufeinander zu passen wie Tetris-Steine.
    Genüsslich ziehen wir uns gegenseitig aus – und was

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