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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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wissen schon: all die anstrengenden Kunden hier …« Okay, so richtig freundlich war das jetzt auch nicht, denn mein süffisanter Gesichtsausdruck lässt keinen Zweifel daran, wer zu den anstrengenden Kunden gehört.
    »Oh, das kann ich mir vorstellen. Was machen Sie denn eigentlich in Ihrer Freizeit?«, hakt er nach. »Eine Dame wie Sie hat doch sicher ganz außergewöhnliche Hobbys?« Bei der Erwähnung der Dame macht er nun ein süffisantes Gesicht.
    »Aber natürlich, Herr Möller. Ich beschäftige mich seit einiger Zeit intensiv mit M-« Hups! Da wäre mir doch nun beinahe rausgerutscht: mit Männern, die ich zunächst selbst vernasche, damit ich sie dann, wenn sie gut im Bett sind, an andere Damen vermittle, kostenpflichtig, versteht sich. Das kann ich so natürlich schlecht sagen. »Öh …«
    Herr Möller zieht erwartungsvoll die Augenbrauen hoch. »Mit Mmmmmm?«
    »… mit meinem neuen Hobby, der …« Na toll, Isa. Mal wieder schön in die Bredouille geritten! Was sag ich denn jetzt? Zum Glück fällt mir das heutige Date ein. Ja, genau! Also setze ich einen herablassenden Ausdruck auf, der sehr genau zeigt, dass er mir nicht das Wasser reichen kann, und sage: »Ich beschäftige mich intensiv mit der Philotolie.«
    Mist! Philatelie, nicht Philotolie . Wenn Pia das jetzt hören könnte, sie würde sich auf dem Boden kugeln vor Lachen. Aber wahrscheinlich bemerkt Herr Möller meinen kleinen Aussprachefehler nicht. Oder das Wort sagt ihm nichts, so wie Pia.
    »Was ist das denn? Ich habe noch nie davon gehört, aber es klingt interessant.« Ha! Ich wusste es!
    »Nun, es ist natürlich ein Zeitvertreib, an dem nicht jeder Gefallen findet. Aber man lernt so viele gescheite Leute dadurch kennen.«
    »Und was macht man dann mit denen?«
    »Man tauscht sich aus – und Marken natürlich.«
    »Marken?« Herr Möller runzelt die Stirn.
    »Ja, Briefmarken.«
    »Sie sammeln … Briefmarken?« »Klar, warum nicht? Wissen Sie, Herr Möller, Schach ist bekannt als das Spiel der Könige, aber Phila- … öh … Philotolie, das ist der Zeitvertreib der Kaiser«, setze ich noch einen obendrauf.
    »Und Sie sind sich sicher, dass Sie nicht zufällig Philatelie meinen, oder?«
    Mist!
    »Da verwechseln Sie jetzt aber was!«, bemerke ich ein wenig schnippisch und wische ein paar imaginäre Staubkörnchen von der Theke. Unser Herr Möller ist also ein kleiner Klugscheißer. Kommt gar nicht in Frage, dass ich mir jetzt eine Blöße gebe.
    »Ach, dann kennen Sie sich wohl doch nicht so gut aus. Natürlich ist Philatelie die Begeisterung für Briefmarken, aber wissen Sie, das ist eher etwas für konservative Typen wie … Sie. Wir Philotologen, wir …« Ja, was ist mit uns Philotologen? Irgendwie manövrier ich mich gerade immer tiefer in diese Misere. »Also, wir Philotologen sind eine recht elitäre Bewegung. Wir sammeln natürlich auch Briefmarken, aber … wir sammeln nur Briefmarken, auf denen«, ich schaue eine Dame an, die den Laden betritt, und nicke ihr grüßend zu, »Frauen abgebildet sind. Und das international, versteht sich.«
    Nun schaut Herr Möller mich verdutzt an. Ha! Genau so soll es sein!
    »Machen Sie sich nichts daraus, dass Sie noch nicht davon gehört haben, wir sind ja hier unter uns, da lassen wir mal fünfe gerade sein. Wissen Sie, ich habe gerade letzte Woche eine ganz besonders schöne Marke aus Usbekistan bekommen, eine richtig tolle Frau in einer, öh … usbekistanischen Tracht.« Ich sehe Herrn Möller herausfordernd an. »Philotolie ist die Emanzipation des Briefmarkensammelns, verstehen Sie?« Ich bin richtig stolz auf mich und frage mich kurz, warum eigentlich niemand anfängt, Applaus für mich zu klatschen.
    »Und wie ich verstehe«, grinst Herr Möller mich an. Hmmm. Ist er mir nun auf den Leim gegangen, oder verarscht der mich? »Und, Frau Schwärzenbach, bedeutet das auch, dass Sie all diesen interessanten Menschen, denen Sie begegnen, nur zu gerne Ihre Briefmarkensammlung zeigen?«
    »Also ich … ja … nein …« Ich bin baff. Einerseits ärgere ich mich, weil ich ihm nicht sofort einen Spruch zurückfeuern kann, andererseits gefällt es mir aber auch, dass er so schlagfertig ist. Außerdem fällt mir auf, dass er heute endlich mal keins seiner beschrifteten T-Shirts trägt. »Na, waren Sie endlich mal bei einer Typberaterin?«, grinse ich ihn an, um das Thema zu wechseln.
    »Natürlich nicht. Aber irgendwie hatte ich so das Gefühl, dass Sie heute für die Sprüche

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