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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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gleichzeitig ärgere ich mich über mich selbst. Wo bleiben deine guten Vorsätze, Isa? »Regelmäßige Treffen. Garantierter Spaß. Keine Verpflichtungen«, sage ich mit entschlossener Stimme.
    »Okay, abgemacht!« Wir grinsen uns beide an – und läuten dann eine weitere Runde ein.

    Zwei Stunden später liege ich komplett ausgepowert, aber glücklich im Bett. Phil hat sich verabschiedet – wohlgemerkt nach dem gemeinsamen Duschen, was eine ausgesprochen erfreuliche Erfahrung war –, aber bevor ich mich jetzt in der wohligen Erinnerung verliere, gibt es noch etwas, das ich tun muss: Ich schicke Pia eine SMS.
Dieser Phil war die absolute Nullnummer! Er ist strohdumm und der totale Langweiler im Bett. GRAUENHAFT! Und er hatte den Rücken voller Pickel. Ich bin froh, dass er wieder weg ist. Der erste Testmann, den wir definitiv nicht einstellen werden. Schlaf schön! Isa
    Ein paar Minuten später bekomme ich eine SMS von Pia:
Schade, der Typ sah auf dem Foto doch toll aus. Aber okay, wir haben ja noch genug andere Männer zur Auswahl. Schlaf du auch schön, meine Süße!
    Ich grinse in mich hinein. Ich liebe Pia wie eine Schwester, wirklich, aber alles muss ich nun wirklich nicht mit ihr teilen. Und schon gar nicht Phil! Wann werde ich ihn wohl das nächste Mal sehen? Wie wird das mit uns weitergehen? Wer weiß, vielleicht verliebt er sich doch irgendwann in mich. Wenigstens so ein kleines, klitzekleines bisschen. Hat Sascha ja auch getan.
    Also, nicht dass ich es jetzt darauf anlegen würde.
    Ich doch nicht.

Kapitel 14
    G utgelaunt gehe ich am nächsten Morgen zur Arbeit. Nach diesem so wunderschönen Abend mit Phil kann mich nichts mehr erschüttern. Auch nicht Wolf, der frisch rasiert und lachend hinter der Theke steht.
    Moment mal. Wo ist der Fehler in diesem Satz – beziehungsweise in dem Bild, das sich mir gerade bietet? Irgendwas läuft hier falsch. Den Namen Wolf mit den Begriffen frisch rasiert und lachend zu verbinden, kommt mir vor, als würde man Kakaopulver mit Cola anrühren: Es ist nicht unmöglich, aber es passt einfach nicht.
    Ich kneife die Augen zusammen, zähle bis drei und mache sie dann wieder auf.
    Wolf steht immer noch ohne seinen düsteren Bart, dafür aber mit blendender Laune da und telefoniert mit seinem Handy. »Okay, ich fahre gleich los! Und ich freu mich!«, strahlt er, beendet das Gespräch mit einem Geräusch, das sich tatsächlich wie ein glucksendes Lachen anhört – und entdeckt mich. Einen Moment lang sehen wir uns beide verdattert an. »Isa! Kommst du auch endlich?«, knurrt er dann in bester Wolf-Manier. »Ich muss sofort weg. Du wirst dich zwei, drei Stunden allein um den Laden kümmern müssen! Mach das Retrofenster neu und räum die Marken zurück in die Hülle! Aber zack, zack und dalli, dalli!« Er stopft das Handy in die Tasche und würdigt mich keines weiteren Blickes, während er an mir vorbeirauscht und einen Aftershave-Kondensstreifen hinter sich herzieht. Ich frage mich, was in ihn gefahren ist, und schüttle mit dem Kopf, als ich neben mir das Schneuzen einer Kundin höre. Das scheint heute ein Tag für heftige Gefühlsausbrüche jeglicher Art zu sein: Neben der Theke steht ein verweintes Häufchen Elend mit einem benutzten Papiertaschentuch in der Hand und verlaufener Mascara unter den Augen. »Einen Augenblick, ich bin gleich bei Ihnen«, verspreche ich, feuere meine Jacke auf die Garderobe im Büro und eile dann hinter die Theke.
    »Ich hätte gerne diesen hier.« Sie schiebt mir eine Marke rüber; anhand der Nummer 1387 erkenne ich auf den ersten Blick, dass sie sich für Titanic entschieden hat. Alles klar. Frau Dr.Dr. psych. Isabell Schwärzenbach diagnostiziert: Liebeskummer.
    »Und eine Packung Häagen-Dasz-Schoko, bitte«, weint sie mir förmlich ins Gesicht. Ich korrigiere: Liebeskummer im Höchststadium. Ich schaue sie mitleidig an. Was wohl passieren würde, wenn ich ihr jetzt den Männertaxiflyer zustecken würde? Wahrscheinlich würde sie ihn, ohne nachzudenken, als Taschentuch benutzen. Oder ihn mir entsetzt zurückgeben – sie ist ganz offensichtlich noch in der »Ich vermisse ihn so, und ich kann einfach nicht begreifen, warum er mir das angetan hat« -Phase. In der hat man kein Interesse an irgendeinem neuen Mann. Zumindest ist das bei den meisten Frauen so. Aber natürlich gibt es ganz verschiedene Arten, mit Liebeskummer umzugehen, das beobachte ich hier im DVD-Verleih regelmäßig.
    Zum einen wäre da die klassische Weinerin, auch

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