Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
Vom Netzwerk:
sollte?«
    Wir schauen uns wieder verlegen an. Los, Isa, sag irgendetwas, um die Situation zu entkrampfen – du bist ihm irgendwie zu nah getreten.
    »Also, ich bügle ja alles selbst, da lass ich keinen anderen ran, selbst ist die Frau, Sie wissen schon, man will ja nicht, dass da irgendwer … und so, verstehen Sie?« Okay, das kam nun nicht unbedingt souverän. »Also, meine Socken bügle ich natürlich nicht, das wäre ja wirklich albern, die sieht man ja auch meistens nicht, aber sonst bügle ich wirklich alles. In meiner Familie nennt man mich auch die Bügelkönigin, dabei ist das ja streng genommen eher eine Aufgabe für die Dienstmagd …« Was rede ich denn da? Das muss sofort aufhören, bevor ich mich komplett blamiere. »Jedenfalls bügle ich wirklich alles, sogar meine grünen Frotteeschlüpfer!«
    Nein.
    Das habe ich nicht gesagt!
    Das kann ich unmöglich gesagt haben!
    Herr Möller lacht los.
    Okay, ich habe das also wirklich von mir gegeben.
    »Bügeln Sie die Frotteeschlüpfer denn von links?«, erkundigt er sich dann so ernsthaft, als würden wir mindestens über die Relativitätstheorie sprechen. Mit so einer Frage habe ich nun nicht gerechnet.
    »Nein, nein, ich bügel sie ganz … äh … normal. Also, so von außen.«
    »Aber dann wird das Frottee doch total platt!« Herr Möller spielt den entsetzten Frotteeschlüpferbeschützer, und nun ist es an mir, zu lachen.
    »Wo denken Sie hin!«, strahle ich ihn an. »Wenn ich den Schlüpfer anziehe, pups ich einmal kurz hinein, und schon ist wieder alles schön flauschig!« Und dann pruste ich direkt wieder los.
    Herr Möller hält sich den Bauch vor Lachen.
    »Sollte das mal nicht klappen, dann suche ich mir jemanden, der so freundlich ist, mal schnell in meinen Schlüpfer zu rülpsen, das richtet bekanntlich jede Faser wieder auf – das müssten Sie ja gut wissen, oder?«
    Wir kugeln uns vor Lachen. Die fingernagelfeilende Verkäuferin starrt uns entgeistert an und fragt sich wahrscheinlich, ob sie die Polizei rufen soll. Oder den Notarzt. Und ob sie sich bis zu deren Eintreffen mit ihrer Nagelfeile gegen uns beide Verrückte verteidigen können wird.
    »Die Methode müssen wir uns patentieren lassen!«, juchzt Herr Möller und ist bereits puterrot im Gesicht. Aber ich finde diese vollkommen bescheuerte Situation auch so herrlich skurril, dass mir vor Lachen alles weh tut. Kann man sich eigentlich totlachen? Wenn ja, dann steuere ich gerade direkt aufs Himmelreich zu.
    »Haaach … ist das schön!« Ich strahle und wische mir ein paar kleine Lachtränchen aus den Augen. Dass meine Wimperntusche dabei leicht verläuft, ist mir egal. Sieht ja keiner, außer Herr Möller.
    »Also: Schaffen wir es vielleicht doch, uns heute Abend noch auf ein kleines Geschäftstreffen zu verabreden? Wir müssten ja auch besprechen, ob wir grundsätzlich nur grüne Frotteeschlüpfer aufflauschen oder auch andere Farben …«
    Einen kurzen Moment bin ich versucht, einfach ja zu sagen. Allerdings auch wirklich nur einen kurzen. »Es geht wirklich nicht, Herr Möller!« Ich ringe um Fassung und versuche, wieder etwas ernster zu werden. »Vielleicht ein anderes Mal!«
    »Versprochen?«
    »Versprochen!« Da ich in der einen Hand die Sonnenblume halte und in der anderen meine Tasche, muss es reichen, meine Beine zu überkreuzen. Sicherheitshalber.
    »Na, das ist doch schon mal was.« Er lacht mich breit an. »So, dann lasse ich Sie und Ihre neuen Freunde«, er deutet auf den Schuhkreis um mich herum, »nun in Ruhe. Wir sehen uns, Frau Schwärzenbach.«
    »Vielen Dank noch mal für die tolle Sonnenblume!«, rufe ich ihm hinterher, während er aus dem Laden marschiert. Dann lasse ich mich wieder auf den Stuhl hinter mir fallen und schaue die Stilettos und Sandaletten um mich herum an. »Und nun zu euch, meine Schönen …« Aber irgendwie ist die Luft raus, ich habe keine rechte Lust mehr und verlasse deswegen den Laden, ohne ein Paar Schuhe gekauft zu haben. Das kann ich auch ein anderes Mal machen.
    An der nächsten Straßenecke sehe ich mein Spiegelbild in einem Schaufenster und stelle verblüfft fest, dass ich immer noch breit grinse. Und gerührt bin ich auch: Es passiert schließlich nicht jeden Tag, dass ich unverhofft Blumen geschenkt bekomme. Früher war das Toms Aufgabe, und er hat sie gerne übernommen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie oft ich morgens aufwachte und ein toller Blumenstrauß neben meinem Bett stand. Das damals ja noch unser Bett

Weitere Kostenlose Bücher