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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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war.
    Auch, wenn Tom mir letzten Endes so weh getan hat, muss ich ihm eines lassen: Wie man eine Frau auf Händen trägt, das weiß er. Und ich vermisse dieses Gefühl, etwas Besonderes für einen Mann zu sein.
    Schnell denke ich an die hässliche Visage dieser Chantal und verdränge so die romantischen Gedanken aus meinem Kopf.
    Piep, piep. Ich krame mein Handy aus meiner Tasche. SMS von Sascha .
    Na super. Was soll ich eigentlich noch machen, um ihn loszuwerden – den Jungs von al-Qaida stecken, dass sein Hobby das Zeichnen von Mohammed-Karikaturen ist, oder was?
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann, Isa. Also werde ich noch oft an unsere romantischen Abende und Nächte denken, das kannst du mir nicht verbieten. Du fehlst mir.
    Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!
    Aber ohne es zu ahnen, hat Sascha soeben das Todesurteil für die vage Möglichkeit gesprochen, dass ich mich vielleicht doch mal mit Herrn Möller treffe. Ein Kerl, der einfach nicht versteht, dass ich nichts von ihm will, reicht.

    Als ich nach Hause komme, hat meine Laune immer noch leichte Schlagseite, aber das ändert sich sofort, als ich sehe, dass mein Männertaxi-Anrufbeantworter blinkt. Eine neue Bestellung – juchuuuuuh! Es läuft besser, als ich dachte!
    »Guten Tag, mein Name ist … Priscilla«, höre ich eine leicht nervös wirkende Stimme. Das kurze Zögern vor dem Namen verrät der Psychotante in mir, dass es sicher nicht ihr richtiger ist. »Ich würde gerne für heute Abend … also … ich will einen Ihrer Herren … kennenlernen. Rufen Sie mich bitte zurück.«
    Ich räuspere mich dreimal, bevor ich die Nummer wähle.
    »Hallo?«, meldet sich die mir bereits bekannte Stimme.
    »Guten Tag, Frau … äh … Priscilla. Hier spricht Isa vom Männertaxi. Sie hatten um Rückruf gebeten.«
    »Das ist ja nett, dass Sie sich so schnell melden! Also, ich würde gerne …« Sie stockt.
    »Einen Herrn für den Abend bestellen«, vollende ich ihren Satz so souverän, dass ich mir selbst auf die Schulter klopfen könnte. »Ich vermute, Sie nutzen unseren Service zum ersten Mal?« Freundlich erkläre ich Priscilla, wie das mit der Bezahlung läuft. »Für welchen Herrn haben Sie sich denn entschieden?«, will ich dann wissen.
    »Tja, also … noch für gar keinen. Sind denn alle frei?« Sie schluckt hörbar. Im Hintergrund höre ich ein paar leise Stimmen und ein Klappern, das sich nach einer Tastatur anhört. Offenbar ruft Priscilla aus dem Büro an. »Wissen Sie, ich habe noch nie bei Ihnen … bestellt.«
    Ich muss daran denken, dass ich in Restaurants auch oft unschlüssig bin, was ich denn nun bestellen soll, und am Ende gefällt mir meist die Speise besser, die dann vor meinem Gegenüber auf dem Tisch steht.
    »Antworten Sie einfach mit Ja und Nein«, schlage ich vor und stelle ihr ein paar Fragen. Wie sich herausstellt, ist Priscilla sportlich und legt Wert auf gutes Aussehen. »Dann empfehle ich Ihnen gerne unsere Nummer 1, den Sven.«
    »Ich freue mich! Aber, sagen Sie … also …« Sie druckst ein wenig herum und sagt dann leise: »Die Nummer 1, die gibt es doch auf Wunsch auch für … also …«
    »Sie meinen extra scharf?«, helfe ich nach und vermeide bewusst, Overnight-Stay zu sagen.
    »Genau, extra scharf.« Priscilla klingt erleichtert.
    »Das klären Sie einfach mit Sven persönlich. Wo darf er Sie treffen – oder möchten Sie ihn direkt nach Hause bestellen?« Ich frage das so routiniert, als hätte ich es schon hundertmal gemacht, und würde am liebsten vergnügt auf der Stelle tanzen.
    »Nein, lieber erst einmal …«
    »… in einem Café«, vollende ich ihren Satz, damit sie sich nicht versehentlich vor neugierigen Kollegen outet. Das passt doch wunderbar, denn ich möchte Sven, so wie vorher Simon, bei seinem ersten Einsatz beobachten. »Kein Problem. Kennen Sie das Libri? Sven wird Sie dort um 20 Uhr erwarten. Als Erkennungszeichen wird er den Stadtkurier auf den Tisch legen.«
    »Vielen Dank. Und …«
    Was denn jetzt noch?
    »Also, ich weiß nicht, ob ich das so sagen kann, aber … ich finde es super, dass es Ihr … Ihren Service gibt, und Sie machen das alles sehr sympathisch.«
    Ich könnte Priscilla küssen! Aber das wäre natürlich nicht geschäftsmäßig. »Unser oberstes Ziel ist es, dass sich unsere Kundinnen wohl fühlen«, flöte ich und verabschiede mich. Beschwingt rufe ich dann Sven an und bestelle ihn für sieben Uhr ins Café.
    Als ich die

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