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Märchen aus 1001 Nacht

Märchen aus 1001 Nacht

Titel: Märchen aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Lempertz GmbH
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Gegengeschenk. Hierauf verkaufte ich alle meine Lasten und sonstigen Waren mit großem Nutzen und kaufte mir neue Güter, Waren und Handelsartikel aus jener Stadt und als die Kaufleute mit dem Schiff wieder absegeln wollten, verschiffte ich all mein Gut und suchte den König auf, um ihn, nachdem ich mich bei ihm für seine Huld und Güte bedankt hatte, um Erlaubnis für die Fahrt nach meiner Heimat und zu meinen Angehörigen zu bitten. Der König verabschiedete sich von mir und schenkte mir bei der Abreise vielerlei von den Erzeugnissen seiner Stadt; dann nahm ich von ihm Abschied und stieg aufs Schiff, worauf wir mit der Erlaubnis Allahs, des Erhabenen, abreisten; Glück und Geschick waren uns günstig und dienten uns und so segelten wir ununterbrochen Tag und Nacht, bis wir wohlbehalten nach der Stadt Basra gelangten, wo wir ans Land gingen und uns kurze Zeit verweilten, ich selber erfreut über meine Rettung und Heimkehr. Alsdann machte ich mich mit einer großen Menge von Lasten, Gütern und Waren von hohem Wert nach Bagdad, der Stätte des Friedens, auf und betrat, in meinem Viertel angelangt mein Haus, wo alle meine Angehörigen und meine Freunde zur Begrüßung erschienen. Hierauf kaufte ich mir Eunuchen, Diener, Mamelucken, Beischläferinnen und schwarze Sklaven, bis ich ein großes Wesen hatte; dann kaufte ich mir mehr Häuser, Grundstücke und Ländereien, als ich zuvor besaß, pflegte wieder mit meinen Freunden und Gefährten noch lustigeren Umgang und Verkehr als zuvor und vergaß all die Mühsal, Fremdlingschaft, Drangsal und die Schrecken der Fahrt, indem ich herrlich und in Freuden und bei leckeren Speisen und köstlichen Weinen tagaus, tagein meine Zeit verbrachte. Soviel, was meine erste Reise anlangt; morgen aber, so Allah, der Erhabene, will, erzähle ich euch die Geschichte der zweiten von meinen sieben Reisen.“
    Hierauf ließ Sindbad, der Seefahrer Sindbad, den Lastträger bei sich zur Nacht essen und wies ihm hundert Goldstücke an, indem er zu ihm sprach: “du hast uns am heutigen Tage mit deiner Gesellschaft erfreut.” Der Lastträger dankte ihm und ging, nachdem er sein Geschenk an sich genommen hatte, über all die Abenteuer und Erlebnisse der Menschen in Gedanken versunken und sich höchlichst verwundernd, seines Weges. Die Nacht über schlief er in seiner Wohnung, am nächsten Morgen aber in der Frühe begab er sich wieder zum Hause Sindbads des Seefahrers. Bei seinem Eintreten hieß ihn dieser aufs Beste willkommen und wies ihm den Platz an seiner Seite an; nachdem dann seine anderen Freunde vollzählig erschienen waren, setzte er ihnen Speis und Trank vor und als sie sich nun zu guter Stunde und in heller Lust befanden, nahm Sindbad der Seefahrer das Wort und sprach:

Sindbads zweite Reise
    Wisset, meine Brüder, so führte ich, wie ich es euch gestern erzählte, ein Leben herrlich und in Freuden, bis es mir eines Tages wieder beikam, in ferne Länder zu reisen und meine Seele von Sehnsucht erfasst wurde, Handel zu treiben, Geld zu verdienen und die Städte und Inseln zu schauen. Mit solchem Beschluss holte ich einen Haufen Geld hervor, kaufte dafür die für eine Reise erforderlichen Waren und Handelsartikel ein und verpackte sie in Ballen; dann begab ich mich an den Strand und als ich dort ein hübsches und neues, reich bemanntes, wohl ausgerüstetes und mit Segeln und hübschem Linnen versehenes Schiff fand, ließ ich auf ihm meine Lasten verladen und segelte noch am selbigen Tage zugleich mit einer Anzahl Kaufleute fort. Wir hatten eine gute Fahrt und zogen ununterbrochen von Meer zu Meer und von Insel zu Insel und überall, wo wir anlegten, trafen wir auf die Kaufleute, die Großen des Reiches und Käufer und Verkäufer und wir kauften und verkauften und trieben Tauschhandel. In dieser Weise trieben wir es, bis wir vom Geschick zu einer hübschen, reich mit Bäumen bestandenen Insel gelangten, auf welcher die Früchte in scharlachner Reife schimmerten, die Blumen dufteten, die Vögel in süßen Weisen sangen und der Bäche Spiegel flimmerten, doch war keine Sterbensseele auf ihr zu entdecken. Der Kapitän ging an dieser Insel vor Anker und die Kaufleute und Passagiere stiegen auf die Insel, lustwandelten unter den Bäumen, lauschten dem Gesang der Vögel, lobpreisten Allah, den Einigen, den Allbezwinger und bewunderten die Allmacht des

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