Märchen aus 1001 Nacht
irreführen.â Als ich diese Worte von ihr vernahm, wurde mein Herz durch Allahs Fügung zu ihr hingezogen und ich sagte zu ihr: âJa.â Ich nahm sie mit, kleidete sie in ein kostbares Gewand, lieà den Ehevertrag ausfertigen, brachte sie auf das Schiff, bereitete ihr einen Platz zum Aufenthalt und Schlafen und nahte ihr. Wir fuhren dann viele Tage und Nächte, ich hatte sie lieb gewonnen und befand mich Tag und Nacht bei ihr und kümmerte mich nicht um meine Brüder. Meine beiden Brüder aber, diese beiden Hunde, waren eifersüchtig auf mich. Sie neideten mir mein Geld und meine vielen Waren, ihre Augen schauten gierig auf mein ganzes Hab und Gut und sie unterhielten sich darüber, wie sie mich töten könnten. Der Teufel gab ihnen ein, mich zu töten und sie wurden zum Verräter an mir. Sie warteten, bis ich nachts neben meiner Frau eingeschlafen war, hoben mich mit meiner Frau hoch und warfen uns ins Meer. Wir erwachten, meine Frau wurde eine Dämonin, eine Dschinnenfrau, sie holte mich aus dem Meer heraus und brachte mich auf eine Insel. Als es Morgen wurde, sagte sie: âJetzt habe ich es dir vergolten und dich vor dem Ertrinken gerettet. Wisse, ich gehörte zu den gläubigen Dschinnen; ich habe dich am Meeresstrand gesehen und mein Herz fühlte sich zu dir hingezogen. So kam ich in der Tracht, in der du mich gesehen hast, zu dir und tat dir meine Liebe kund und du hast mich angenommen. Aber jetzt muss ich deine Brüder töten.â Als ich das hörte, wunderte ich mich über ihre Geschichte, ich dankte ihr und sagte dann: âDen Tod meiner Brüder wünsche ich nicht. Ich will nicht so sein wie sie.â Dann erzählte ich ihr, was ich mit ihnen erlebt hatte, vom Anfang bis zum Ende. Als sie meine Geschichte mit ihnen erfuhr, erzürnte sie und sagte: âJetzt fliege ich zu ihnen, versenke das Schiff und bringe alle um.â Da sagte ich: âBei Allahes Willen, tue das nicht. Das Sprichwort sagt doch âwer Böses mit Guten vergilt...â Es sind immerhin meine Brüder.â Ich flehte sie an und versuchte, ihren Zorn zu besänftigen. Dann lud sie mich auf und flog mit mir so hoch, dass sie dem Auge entschwand und setzte mich auf dem Dach meines Hauses ab. Ich stieg hinab, öffnete die Türen, holte das Gold hervor, das ich in der Erde vergraben hatte und öffnete wieder meinen Laden, nachdem ich die Nachbarn im Bazar alle begrüÃt hatte. Am Abend ging ich nach Haus und fand diese beiden Hunde im Haus angebunden. Als sie mich sahen, kamen sie zu mir, weinten und hängten sich an mich, sodass ich darüber bestürzt war. Plötzlich stand meine Frau neben mir und sagte: âHerr, das sind deine Brüder.â Ich fragte, wer ihnen das angetan habe. Da sagte sie: âIch habe nach meiner Schwester geschickt und die hat ihnen dies angetan. Erst nach zehn Jahren können sie erlöst werden.â Dann verlieà sie mich, zeigte mir aber den Weg zu ihrem Aufenthalt. Jetzt sind diese zehn Jahre vergangen und ich bin mit ihnen auf dem Weg zu ihr, damit sie sie erlöst und ich traf diesen Mann und den Scheich mit der Gazelle und fragte sie, was mit ihm sei und er berichtete mir sein Erlebnis mit dir und ich wollte nicht weitergehen, bis ich erfahren hätte, was zwischen dir und ihm geschehen wird. Das ist meine Geschichte. Ist sie nicht wundersam?â Da sagte der Dschinni: âWahrlich, sie ist wundersam und merkwürdig. Ich schenke dir ein Drittel seiner BuÃe.â
Da trat der dritte Scheich vor und sagte: âO Dschinni, enttäusche mich nicht. Wenn ich dir eine wundersame und seltsame Geschichte erzähle, noch wundersamer und merkwürdiger als diese beiden Geschichten, schenkst du mir dann das letzte Drittel?â Da sagte der Dschinni âjaâ und der Scheich trat vor und sprach
Die Geschichte des dritten Scheichs
Es ist berichtet worden, dass der dritte Scheich vortrat und sprach: âIch hatte mir fünfzehn Sklavinnen genommen und mir wurden von allen Kinder geschenkt, Knaben und Mädchen, doch sie starben alle. Da hörte ich, dass in der Gegend von Basra ein Mann war, der mit Sandschlagen wahrsagte. Ich reiste nach Basra, fragte dort nach diesem Mann und man wies mir den Weg zu ihm. Ich berichtete ihm meine Geschichte, dass keines meiner Kinder am Leben bleibe. Da schlug er eine Sandtafel; er schaute hinein und begann zu weinen. âWas veranlasst dich zu
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