Märchen, Der Falke unter dem Hut ab 9 Jahre
jung gewesen sei, hätten die Trolle ihn niemals gehindert, Bäume zu fällen.
Am dritten Tag wollte sich der Jüngste - von den Brüdern Aschenhans genannt - aufmachen.
„Ja, du“, sagten die beiden älteren Brüder, „der du nie hinter dem Ofen hervorgekommen bist, du wirst gerade etwas ausrichten!“
Aschenhans antwortete nichts, bat nur um einen Sack voll Lebensmittel. Die Mutter hatte kein Fleisch und hängte daher den Kessel übers Feuer, um Gemüse für ihn zu kochen. Das tat er in seinen Schnappsack, und damit machte er sich auf den Weg. Als er in den Wald gekommen war und eine Zeitlang gehauen hatte, kam gleichfalls der Troll auf ihn zu und schrie: „Scher dich fort aus meinem Wald. Einen Schlag noch, und ich reiße dir den Kopf ab.“
Der Bursche aber, nicht faul, nahm sogleich einen Käse aus seinem Schnappsack und drückte ihn, daß der Saft herausspritzte.
„Wenn du nicht gleich dein großes Maul hältst“, sagte er zu dem Troll, „so werde ich dich drücken, wie ich das Wasser aus diesem Stein drücke!“
„Nein, Freund, verschone mich!“ rief der Troll. „Ich will dir auch beim Hauen helfen.“
Ja, wenn es so gemeint sei, wolle ihm denn der Bursch auch nichts tun. Und der Troll begann loszuhauen, daß Aschenhans nur staunen konnte. Am Abend hatten sie viele Klafter Holz fertig.
Da sagte der Troll: „Komm mit in meine Wohnung, die ist näher als dein Haus. Ich will dich bewirten.“
Aschenhans war es recht. Als sie im Hause des Trolls ankamen, wollte dieser Feuer auf dem Herd machen, und der Bursche sollte Wasser für den Grützekessel holen. Da standen zwei eiserne Zuber, die so groß und schwer waren, daß er sie nicht einmal von der Stelle bewegen konnte. Aber Aschenhans sagte: „Was soll ich mit diesen kleinen Bütten anfangen. Da müßt ich ja mehrmals laufen; ich will hingehen und den ganzen Brunnen hereintragen.“
„Nein, Freund“, rief erschrocken der Troll, „ich kann meinen Brunnen nicht entbehren. Mach du lieber Feuer an! Dann werde ich Wasser holen.“
Als der Troll mit dem Wasser zurückgekommen war, kochten sie einen tüchtigen Kessel voll Grütze.
„Wenn du Lust hast“, meinte Aschenhans, „so wollen wir um die Wette essen!“ „Ja, laß uns das!“ erwiderte der Troll, denn er dachte, hierin werde er es wohl mit dem Burschen aufnehmen können.
Als sie sich jedoch zu Tische setzten, nahm Aschenhans seinen Schnappsack und band ihn sich, ohne daß der Troll es bemerkte, vorn um den Leib, und dann schüttete er mehr Grütze in den Beutel, als er aß. Der Troll wunderte sich über den gewaltigen Hunger des Burschen.
Als Aschenhans merkte, daß der Sack prall und rund war, nahm er sein Messer und tat so, als ob er einen Schlitz in seinen Bauch mache. Es war aber der Schnappsack, in den er schnitt. Der Troll sah ihn an, sagte jedoch nichts. Als sie eine gute Zeit gegessen hatten, legte der Troll den Löffel nieder.
„Nein, nun kann ich nicht mehr!“ sagte er. „Du hast gewonnen!“
„Du mußt weiteressen“, sprach der Bursche, „ich bin noch nicht einmal halb satt. Mach es wie ich und schneide ein Loch in deinen Bauch! Dann kannst du soviel essen, wie du willst. Es wäre auch schade um die schöne Grütze.“
„Ja, aber das tut wohl gewaltig weh?“ fragte der Troll.
„Oh, es ist nicht der Rede wert!“ erwiderte der Bursche.
Da nahm der Troll sein Messer und schnitt sich ein großes Loch in den Bauch, und als er das getan hatte, fiel er tot zur Erde nieder.
Aschenhans lachte, durchsuchte die Berghöhle und fand viel Gold., Silber und andere Kostbarkeiten. Er stopfte sich die Taschen voll und ging vergnügt nach Hause. Da staunten alle, als sie ihn so wohlbehalten ankommen sahen.
Am nächsten Tag holten sie die vielen Klafter Holz und den großen Schatz aus der Höhle des Trolls. Es war so viel, daß sie ihre Schulden bezahlen konnten und noch immer reichlich zum Leben hatten. Harry Trommer
Das Hirtenbüblein
Ein deutsches Märchen
Es war einmal ein Hirtenbübchen, das war wegen seiner weisen Antworten, die es auf alle Fragen gab, weit und breit berühmt.
Der König des Landes hörte auch davon, glaubte es nicht und ließ das Bübchen kommen. Da sprach er zu ihm: „Kannst du mir auf drei Fragen, die ich dir vorlegen will, Antwort geben, so will ich dich ansehen wie mein eigenes Kind, und du sollst bei mir in meinem königlichen Schloß wohnen.“
Sprach das Büblein: „Wie lauten die drei Fragen?“
Der König sagte: „Die
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