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Märchen, Der Falke unter dem Hut ab 9 Jahre

Titel: Märchen, Der Falke unter dem Hut ab 9 Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viele Verschiedene
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miteinander ins Gespräch, und da erkundigte sich der Böse, ob der Bauer nicht Lust habe, einen Vertrag mit ihm zu schließen.
    „Das kommt drauf an!“ meinte der Bauer, denn er wollte das gar nicht so ungern.
    Da versprach ihm der Teufel alles, was er nur haben wolle. Aber nach einer gewissen Zeit sollte er ihn auch dafür holen dürfen! Nun ja, das kam dem anderen recht und billig vor. Freilich, ein Hintertürchen wollte er sich doch offenlassen. Wenn die festgesetzte Zeit abgelaufen war, dann sollte der Teufel erst noch drei schwierige Dinge vollbringen, die er, der Bauer, von ihm verlangen würde.
    Das soll mir schon gelingen! dachte der Schwarze. Er ging auf die Bedingung ein, und die beiden trennten sich.
    Nun hättet ihr Zusehen sollen, was aus dem Bauern für ein Mann wurde! Alles, was er anpackte, glückte ihm. Die Felder gediehen, er hatte Pferde und Kühe und konnte eine Menge Geld zurücklegen. In seinem Glück ließ er sich auch durch den Gedanken an den Pakt mit dem Schwarzen nicht stören. Doch eines Tages stand der vor ihm und pochte auf sein Recht.
    „Schon gut!“ sagte der Bauer. „Aber ein bißchen warten mußt du schon noch!
    Geh erst mal hinaus auf mein großes Kleefeld und sichle es ab! In zehn Minuten muß es geschafft sein!“
    Flugs verschwand der Teufel, und noch bevor die zehn Minuten um waren, trat er wieder in die Stube. Unter den Hörnern hervor rann ihm der Schweiß in Bächen über Stirn und Gesicht, und die Sichel in seiner Klaue war glühend rot. So heiß war es hergegangen bei seiner Arbeit!
    Mittlerweile hatte der Bauer sich an den Tisch gesetzt vor eine Schüssel voll Milch mit eingebrocktem Brot. Die löffelte er langsam leer, denn hungrig wollte er doch nicht auf die bewußte Reise gehen, falls sie nicht zu vermeiden war.
    „Ich hab’s geschafft!“ mahnte der Teufel.
    „Gut!“ sagte der Bauer. „Das war Nummer eins. Nun kommt Nummer zwei!“ Damit tat er einen Zug aus seiner Pfeife, blies die Rauchwolke zum offenen Fenster hin und befahl: „Fang mir den Mundvoll Rauch wieder ein, den ich ausgepustet habe!“
    Potztausend, da sauste der Böse los! Gleich zum Fenster stob er hinaus und gönnte sich keine Ruhe, bis er den letzten Hauch von dem Rauch erwischt hatte, und das glückte ihm erst tief drinnen in „Norra Mareka“, wie man in dieser Gegend für Nordamerika sagt. Nach ein paar Stunden aber kam er stolz zurück, denn er brachte den Mundvoll Rauch, den der Bauer ausgepustet hatte, wahrhaftig in einer Tabaksdose eingesperrt zurück.
    Der Bauer jedoch saß gerade vor dem Spiegel und rasierte sich das Kinn, an dem er einen krausen Backenbart trug. Denn er wollte doch anständig aussehen, wenn es schiefgehen sollte und er sich in der Hölle vorzustellen hatte!
    Als der Teufel nun vor ihm stand mit der Tabaksdose und wieder sagen konnte: „Ich hab’s geschafft!“, da meinte der Bauer: „Das war Nummer zwei. Nun kommt Nummer drei.“ Damit riß er aus seinem Bartkranz das längste krause Haar heraus, hielt es dem Bösen hin und befahl: „Mach mir das gerade!“
    Sofort versuchte der Teufel mit allem Eifer, das Barthaar geradezumachen. Er zog und dehnte daran und dehnte und zog daran, aber es blieb nicht gerade, sobald er es losließ! Da dachte der Teufel: Vielleicht hilft Wärme, rannte zum Ofen und hielt das Haar hinein in die heiße Luft. Doch gerade in der Hitze schnurrte es völlig zusammen.
    So kam es, daß der Schwarze wütend zur Türe hinausfuhr, der Bauer aber, gesättigt und frisch rasiert, in seiner Stube sitzen bleiben durfte.

Der Bauer und der Teufel
    Ein deutsches Märchen
    Es war einmal ein kluges und verschmitztes Bäuerlein, von dessen Streichen viel zu erzählen wäre; die schönste Geschichte ist aber doch, wie er den Teufel einmal drangekriegt und zum Narren gehabt hat.
    Das Bäuerlein hatte eines Tages seinen Acker bestellt und rüstete sich zur Heimfahrt, als die Dämmerung schon eingetreten war. Da erblickte er mitten auf seinem Acker einen Haufen feuriger Kohlen, und als er voll Verwunderung hinzuging, so saß oben auf der Glut ein kleiner schwarzer Teufel.
    „Du sitzest wohl auf einem Schatz?“ sprach das Bäuerlein.
    „Jawohl“, antwortete der Teufel, „auf einem Schatz, der mehr Gold und Silber enthält, als du dein Lebtag gesehen hast.“
    „Der Schatz liegt auf meinem Feld und gehört mir“, sprach das Bäuerlein.
    „Er ist dein“, antwortete der Teufel, „wenn du mir zwei Jahre lang die Hälfte von dem gibst, was dein

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