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Märchen, Der Falke unter dem Hut ab 9 Jahre

Titel: Märchen, Der Falke unter dem Hut ab 9 Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viele Verschiedene
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Acker hervorbringt; Geld habe ich genug, aber ich trage Verlangen nach den Früchten der Erde.“
    Das Bäuerlein ging auf den Handel ein.
    „Damit aber kein Streit bei der Teilung entsteht“, sprach es, „so soll dir gehören, was über der Erde ist, und mir, was unter der Erde ist.“
    Dem Teufel gefiel das wohl, aber das listige Bäuerlein hatte Rüben gesät. Als nun die Zeit der Ernte kam, so erschien der Teufel und wollte seine Frucht holen, er fand aber nichts als die gelben welken Blätter, und das Bäuerlein, ganz vergnügt, grub seine Rüben aus.
    „Einmal hast du den Vorteil gehabt“, sprach der Teufel, „aber für das nächste Mal soll das nicht gelten. Dein ist, was über der Erde wächst, und mein, was darunter ist.“
    „Mir auch recht“, antwortete das Bäuerlein.
    Als aber die Zeit zur Aussaat kam, säte das Bäuerlein nicht wieder Rüben, sondern Weizen. Die Frucht ward reif, das Bäuerlein ging auf den Acker und schnitt die vollen Halme bis zur Erde ab. Als der Teufel kam, fand er nichts als die Stoppeln und fuhr wütend in eine Felsenschlucht hinab. „So muß man die Füchse prellen“, sprach das Bäuerlein, ging hin und holte sich den Schatz.
    Brüder Grimm

Der Goldklumpen
    Ein schwedisches Märchen
    Es war einmal ein Kätner, der arbeitete im Tagelohn auf dem Herrenhof. An den Samstagabenden pflegte der Herr etwas leutseliger zu sein und mit den Knechten und dem übrigen Volk einen kleinen Schwatz zu machen.
    Bei solcher Gelegenheit sagte er einmal: „Morgen bin ich beim Herrn Propst zum Essen eingeladen!“
    Man merkte wohl, daß er sich damit großtat.
    „Da werd ich wahrscheinlich mit dabeisein!“ warf der Kätner nur so hin, als wäre das etwas ganz Selbstverständliches.
    „Du?“ rief der Herr und machte erst ganz große Augen. Dann aber fing er an laut zu lachen.
    „Ja, das kann schon sein“, meinte der Kätner unbeirrt und schien seiner Sache sicher zu sein.
    „Wenn das wahr wird, dann schenke ich dir zehn Reichstaler und ein Tagewerk!“ sagte der Herr gönnerhaft.
    Mit einem kräftigen Fluch ging der Kätner erfreut auf diese Wette ein, bei der er nichts verlieren konnte, weil er nichts besaß.
    Am Sonntag nun, als der Propst seine Predigt gerade hinter sich hatte, schlich sich der Kätner in die Sakristei und zupfte den Geistlichen am Talar.
    Der drehte sich um.
    „Was willst du von mir?“
    „Ach, ich wollte den würdigen Herrn Propst nur etwas fragen!“ „Aber jetzt im Augenblick habe ich keine Zeit. Komm morgen zu mir!“ sagte der Propst.
    „Ich kann ja auch jemand anderes fragen!“ meinte der Kätner gekränkt.
    Das paßte dem Geistlichen nun auch wieder nicht. Zudem war die Neugier in ihm wach geworden, und er wollte nun doch wissen, was los sei.
    „Ach, ich möchte den würdigen Herrn Propst ja nur fragen, was ein Goldklumpen, so groß ungefähr wie ein Ziegelstein, wohl wert sein mag?“
    „Was, was?“ rief der Geistliche überrascht. „Jetzt im Augenblick habe ich keine Zeit für dich. Aber komm mit mir zum Essen! Gleich darauf wollen wir die Sache besprechen!“
    Das nahm der Kätner mit bescheidenem Danke an.
    Und als er hinter dem Propst her in das Zimmer trat, in dem die Gäste schon am Tische saßen, da schielte er freilich schadenfroh nach seinem Gutsherrn. Dem schob sich die Unterlippe weit vor, als er seinen Tagelöhner kommen sah, und seine Augen schienen schmerzlich den zehn Reichstalern und dem Tagewerk nachzublicken.
    Kaum war das Mahl zu Ende, so nahm der Propst den Kätner mit sich in seine Studierstube, um nun seine Neugier zu stillen und sich Bericht erstatten zu lassen über den gefundenen Goldklumpen.
    „Ach nein!“ sagte der Kätner. „Gefunden hab ich keinen. Aber für den Fall, daß ich mal einen finden könnte, da wär’s doch wohl ganz schön, wenn ich gleich wüßte, was der wohl wert wäre!“

Der habgierige Pope und der schlaue Alte
    Ein Märchen ans Georgien
    Ein armer alter Mann und seine Frau waren immer mehr in Not geraten, und sie beschlossen, ihren einzigen Besitz, ein Paar Ochsen, zu verkaufen. So würden sie wenigstens für eine Zeitlang wieder zu essen haben.
    Der Alte brachte die Ochsen zum Markt. Sie gefielen allen, und er wurde umringt und gefragt: „Um welchen Preis verkaufst du sie?“
    „Um das, was sie wert sind!“
    Das hörte auch der Pope, er trat zu ihm und erkundigte sich: „Alter, du willst deine Ochsen verkaufen?“
    „Ja, ich verkaufe sie, bin gar zu sehr in Not geraten.“
    „Verkauf sie

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