Märchen unter dem Wüsenhimmel
Sie ein Prinz sind und so. Heute in der Schule haben alle gesagt, dass Sie der König von El Bahar werden.“
„Darauf scheint es hinauszulaufen.“
„Ich finde es so romantisch, eine Prinzessin zu sein, aber meine Mom findet das nicht. Sie passen nicht in ihren Plan.“
Dessen war Malik sicher. „Ich würde dir trotzdem gern das Reiten beibringen. Wenn du möchtest.“
„Das möchte ich sehr gern. Ich frage sie jetzt sofort.“
„Gut. Wenn es deiner Mutter recht ist, fangen wir morgen an, wenn du aus der Schule kommst.“
Bethany stieß einen schrillen Schrei aus, umarmte ihn völlig unerwartet und lief dann aus dem Stall, als wäre der Teufel hinter ihr her. Alexander schnaubte verächtlich, doch Malik teilte die Ansicht nicht. Für ihn war sie eine höchst charmante junge Dame, die ihn bewunderte. Nun musste er nur noch einen Weg finden, ihre Mutter ebenfalls zu seinem Fan zu machen.
4. KAPITEL
A ufgebracht wanderte Liana im Wohnzimmer umher. Sie konnte einfach nicht fassen, wie ihr geschah.
Carl Birminghams Worte gingen ihr nicht aus dem Kopf – dass Prinz Malik Vorstandsmitglied der Amerikanischen Schule war und sie sich geehrt fühlen sollte, sein Gast zu sein.
Ihr Blick heftete sich auf die Aussicht. Das Arabische Meer erstreckte sich bis zum Horizont und bildete einen wundervollen Anblick. Langsam drehte sie sich im Kreis und betrachtete die exquisiten Wandbilder, die teuren Möbel, die Kunstgegenstände. War sie verrückt, eine eigene Unterkunft zu verlangen, anstatt die Gastfreundlichkeit eines Prinzen zu akzeptieren?
Sie war eine ledige Mutter aus San Bernardino. Ihr Vater war Postbeamter im Ruhestand, ihre Mutter Hausfrau. Ihre Schwester arbeitete als Friseurin. Liana war die Einzige in der Familie, die ein Studium absolviert hatte. Und doch beklagte sie sich, weil sie die Aufmerksamkeit des Kronprinzen einer reichen und respektierten Nation erregt hatte.
„Vielleicht bin ich ja verrückt“, sagte sie laut. „Vielleicht sollte ich einfach nachgeben und hier bleiben. So schrecklich ist es nicht. Schließlich ist das Essen großartig und die Dienerschaft sehr beflissen.“
Liana sank auf das Sofa und atmete tief durch. So verlockend der Palast auch sein mochte, sie konnte nicht bleiben. Sie wusste nicht, warum Prinz Malik sie hergebracht hatte, aber sie bezweifelte, dass er sie als eine Zierde ansah. Erwartete er, dass sie mit ihm schlief?
Diese Vorstellung erweckte ihren Zorn. In diesem Zeitalter wurden Frauen nicht gekidnappt und in einen Harem gesteckt. Schon gar nicht eine Frau wie sie. Ein hübscher Prinz wie er verlangte sicherlich Perfektion und hatte reichlich Auswahl anFrauen. Sie selbst spürte seine überwältigende Anziehungskraft. Er ließ auch ihr Herz höher schlagen und ihr Blut kochen oder wie auch immer es in den Liebesromanen hieß, die sie so gern las. In diesen Büchern fanden die Frauen stets einen wundervollen Mann und sexuelle Erfüllung, doch im wahren Leben funktionierte es nicht. Ungeachtet ihrer ungeratenen Hormone hatte sie nicht die Absicht, sich in ihn zu verlieben.
Die Tür öffnete sich, und Bethany segelte herein. Ihre leuchtenden Augen und ihre glühenden Wangen kündeten von einem wundervollen Abenteuer. Lächelnd klopfte Liana auf das Polster neben sich. „Komm her und erzähl mir alles.“
Bethany ließ sich auf das Sofa fallen und seufzte theatralisch. „Da sind so viele Pferde! Sie sind alle so hübsch, und Prinz Malik hat mir sein Lieblingspferd vorgestellt. Alexander der Große ist sehr eitel. Er bewundert sein Spiegelbild im Wasser!“ Sie kicherte entzückt.
Liana war weniger belustigt. „Prinz Malik war bei dir?“
Bethany nickte. „Er ist sehr nett. Er hat gesagt, dass er mir gern das Reiten beibringen würde, und ich habe ihm gesagt, dass ich dich erst fragen muss, aber ich weiß, dass es okay ist, weil er gesagt hat, dass er ein ganz besonderes Pferd hat, das perfekt für ein Mädchen wie mich ist und dass mir nichts passieren würde und du bestimmt nichts dagegen hast, weil du doch weißt, dass ich schon ewig reiten will.“ Sie tätigte einen dringend benötigten Atemzug. „Das ist das Einzige, was ich mir jemals auf der ganzen weiten Welt gewünscht habe.“
Liana unterdrückte den Zorn, der in ihr aufstieg. Denn Bethany war eine unschuldige Figur in dem Spiel, das Prinz Malik mit ihnen beiden veranstaltete. Wie konnte er es wagen, ihre Tochter zu benutzen? Reitunterricht! Sicher, jeder gute Prinz gab fremden Kindern
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