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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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blickte hinab auf den schweren Diamantring an ihrer Hand. War ihre Ehe in diesem Land überhaupt gültig?
    „Eure Hoheit?“
    Sie drehte sich um und sah die Zofe in der Tür stehen. „Ja?“
    Die Frau war Anfang zwanzig und sehr hübsch mit ihren großen dunklen Augen und glänzenden, zu einem Knotenverschlungenen Haaren. Sie trug ein graues Kleid und flache Schuhe. „Ihre Koffer sind angekommen. Ich möchte gern Ihre Erlaubnis, Ihre Sachen auszupacken.“
    Nicht zum ersten Mal fühlte Dora sich wie in einem alten Spielfilm. Doch sie befürchtete, dass sich ihre Probleme nicht in knapp zwei Stunden lösen ließen. „Wie heißt du?“
    „Rihana, Eure Hoheit.“ Sie deutete einen Knicks an. „Es ist mir eine Ehre, Ihnen zu dienen.“
    Dora wünschte sagen zu können, dass es ihr eine Ehre sei, bedient zu werden. Aber sie wusste, dass es lange dauern würde, sich daran zu gewöhnen. „Ist es dir gestattet, mich anders als Eure Hoheit zu nennen?“
    Rihana lächelte. „Natürlich. Prinzessin Dora wäre ein akzeptabler Titel.“
    „Dann lass uns lieber den benutzen. Wenn ich meinen Namen höre, weiß ich wenigstens, dass ich gemeint bin.“ Dora deutete zu einer breiten Doppeltür zur Linken. „Ist dort das Schlafzimmer?“
    „Ja.“
    „Ich würde meine Sachen lieber selbst auspacken. Dann finde ich sie leichter wieder.“
    Rihana runzelte die Stirn. „Prinzessin Dora, es ist meine Aufgabe, mich um Sie zu kümmern.“
    „Und was war deine Aufgabe, bevor ich gekommen bin?“
    „Ich gehöre zum Haushaltspersonal.“
    „Aha.“ Dora lächelte. „Da ich gerade erst angekommen bin, ist deine Aufgabe, mir zu helfen, bestimmt noch ganz neu. Vermutlich hast du noch andere Pflichten im Haushalt zu erfüllen.“
    „Natürlich, aber sie werden meinen Dienst bei Ihnen nicht beeinflussen. Ich kann hart arbeiten.“
    „Das bezweifle ich nicht. Ich bin nicht an den Palast und die Gepflogenheiten dieses Landes gewöhnt und werde eine Weilebrauchen, um mich anzupassen. Lass mich selbst auspacken. Ich verspreche, dass du mich ab morgen bedienen kannst.“
    Zögernd ging Rihana zur Tür. „Wenn Sie es sich anders überlegen, greifen Sie nur zum Telefon und fragen nach mir.“
    „Das werde ich tun. Danke.“
    Als Dora allein war, betrat sie das Schlafzimmer. Es war etwas kleiner als das Wohnzimmer, aber nicht weniger eindrucksvoll. Ein riesiges Bett mit Baldachin stand auf einer Empore mitten im Raum. Eine Glaswand führte hinaus auf den Balkon. Blaue, grüne und goldene Kacheln bildeten ein exotisches Muster an den Wänden. Schwarz lackierte, mit goldenen Intarsien verzierte Möbel muteten orientalisch an.
    Sie öffnete den Kleiderschrank und stellte überrascht fest, dass er völlig leer war. Sie war also nicht in Khalils Suite, sondern im Gästequartier untergebracht worden.
    Was hatte das zu bedeuten? War es ein Irrtum? Oder entsprach es den Gepflogenheiten der königlichen Familie? Warum hatte sie keine Nachforschungen angestellt, bevor sie New York verlassen hatten?
    Panik stieg in ihr auf, als ihr bewusst wurde, dass außer Khalil und seiner Familie niemand auf der Welt wusste, wo sie sich aufhielt. Es war alles so überstürzt geschehen, dass sie niemanden angerufen hatte. Niemand würde sie vermissen, wenn sie einfach verschwand.
    War sie eine Gefangene? Szenen aus alten Filmen stiegen im Geiste vor ihr auf. Bilder von entführten, gefangenen, getöteten Frauen. Ihre Kehle war wie ausgedörrt, als sie sich fragte, ob sie ihr Heimatland je wieder sehen würde.
    Hastig lief sie zur Eingangstür der Suite, die sich zu ihrer Erleichterung mühelos öffnen ließ. Es war auch kein Wächter im Korridor postiert.
    Sie blickte in die eine und dann in die andere Richtung und versuchte sich zu erinnern, wo der Eingang des Palastes lag. Daihre Suite zum Meer ging, musste …
    „Prinzessin Dora, kann ich Ihnen helfen?“
    Sie blickte auf und sah einen älteren Mann vor sich stehen.
    Er trug mehrere flauschige Handtücher über seinen mageren braunen Armen. Seine Kleidung – eine offene Robe über heller, weiter Hose und einem ebenso weiten Hemd – wirkte fremdartig, seine Miene jedoch freundlich.
    „Sind Sie hungrig, Eure Hoheit? Kann ich Ihnen etwas zu essen bringen? Oder soll ich Rihana rufen?“
    Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Wenn sie fliehen wollte, brauchte sie offensichtlich einen Plan. „Nein, danke. Ich brauche nichts“, sagte sie und kehrte in ihre Suite zurück.
    Sie nahm eine Mappe mit feinem

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