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Maerchenhochzeit in Granada

Maerchenhochzeit in Granada

Titel: Maerchenhochzeit in Granada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Catalina bei mir lassen."
    Dicht gefolgt von Jose, fuhr sie los. Es war herrlich. Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in Spanien fühlte sie sich frei. Jose konnte kaum mithalten. Unten angekommen, reihten sie sich gleich in die Schlange am Lift ein. Als sie oben eintrafen, sahen sie die anderen vier, die gerade mit der Abfahrt begonnen hatten. Catalina war von Sebastian und Alfonso flankiert, Horacio folgte ihnen.
    „Das muss ich sehen", bemerkte Jose lachend. „Kommst du?"
    „Darauf kannst du wetten!" rief Maggie und fuhr los.
    Sie überholten die anderen, kamen zuerst unten an und warteten triumphierend lächelnd auf sie. Sebastian machte ein finsteres Gesicht. Er war ein hervorragender Skiläufer, der von einer Anfängerin aufgehalten wurde. Und da er kein Heiliger war, hatte er keine besonders gute Laune.
    „Tut mir Leid", entschuldigte Catalina sich charmant.
    „Es war nicht deine Schuld", erwiderte er resigniert. „Aber fahr lieber auf den Anfängerpisten. Wir sehen uns beim Abendessen. Sie waren nicht gemeint", fügte er an Maggie gewandt hinzu.
    „Ich muss Catalina begleiten", protestierte sie.
    „Horacio kann ihr Gesellschaft leisten", entgegnete er unwirsch. „Und von mir aus auch Alfonso, Jose und alle anderen Männer hier. Haben Sie etwas gesagt?"
    „Nein."
    Schließlich teilten sie sich in zwei Gruppen auf. Sebastian und Maggie kehrten zum Anfang der
    „roten" Piste zurück, während die anderen vier sich auf den Weg zur „grünen" machten.
    „Wessen Idee war es, Catalina da hinunterzuschicken?" fragte Maggie, sobald sie im Lift saßen.
    „Meine", antwortete Sebastian schroff. „Ich dachte, sie brauchte vielleicht nur etwas Ermutigung. Aber wir sind nur im Schneckentempo vorangekommen, dann ist Catalina ausgeflippt, und wir wären beinah mit den Läufern hinter uns zusammengestoßen. Hören Sie auf zu lachen, verdammt!" Doch er lächelte ebenfalls.
    „Es wird Ihnen besser gehen, wenn Sie unten sind", bemerkte sie fröhlich. „Man kann sich so richtig abreagieren. ,Schwarz' ist noch besser."
    „Sie fahren auf den schwarzen Pisten?" Interessiert blickte er sie an.
    „Wenn ich kann. Und Sie?"
    „Für mich ist es das Höchste."
    „Wirklich?" fragte sie fröhlich. „Dann haben Sie hoffentlich nicht vor, in den Flitterwochen Ski zu laufen."
    Er biss die Zähne zusammen. „Vielleicht sollten Sie sich auf den Schnee konzentrieren. Wir sind gleich da."
    Mit Sebastian Ski zu laufen war noch aufregender als mit Jose, weil er nicht neben oder hinter ihr, sondern vorweg fuhr und sie es partout nicht schaffte, ihn zu überholen. Seine Bewegungen waren sehr geschmeidig, und er beherrschte seinen Körper perfekt.
    Unten angekommen, blieben sie einen Moment stehen, atmeten schwer und lächelten sich an.
    „Noch mal?" fragte Sebastian.
    Maggie nickte.
    Als sie im Lift nach oben fuhren, wandte er sich plötzlich zu ihr um und lächelte strahlend.
    Plötzlich war er wie ausgewechselt, und sie vermutete, dass es an der rasanten Abfahrt lag.
    Genau wie sie hatte er dabei alle Sorgen vergessen, und zum ersten Mal überlegte sie, wie groß diese sein mochten.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, sagte er dann: „Als ich ein Junge war, habe ich hier praktisch mein Leben verbracht. Skilaufen war mein Ein und Alles, und ich habe sogar davon geträumt, an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Man sagt, ich hätte bestimmt eine Goldmedaille geholt."
    Seine letzten Worte klangen überhaupt nicht arrogant, vielmehr sehnsüchtig.
    „Was ist passiert?" erkundigte sich Maggie.
    „Als ich achtzehn war, starb mein Vater, und ich musste die Verantwortung für alles übernehmen."
    „Hätten Sie nicht erst an der Olympiade teilnehmen können?" meinte sie mitfühlend.
    „Das wollte ich auch. Aber unsere Anwälte sagten mir, was ich alles tun musste und wie viele Angestellte von mir abhängig wären." Sebastian zuckte die Schultern. „Das war's."
    „Wie traurig für Sie!"
    „Unsinn!" entgegnete er schroff. „Ich wusste immer, wie mein Leben einmal aussehen würde.
    Mein Vater hat mich darauf vorbereitet."
    „Aber sicher hatten Sie nicht damit gerechnet, dass er so früh stirbt, oder? Sie hätten bestimmt gern noch einige Jahre Zeit ge habt, um Ihre Träume zu verwirklichen."
    „Ja", erwiderte er nach einer Weile. „So, wir sind da."
    Nun war er wieder der Sebastian, den sie kannte. Er überspielte seine Verlegenheit, weil er ihr Einblick in seine innersten Gefühle gegeben hatte.
    Nachdem sie die Piste

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