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Maerchenhochzeit in Granada

Maerchenhochzeit in Granada

Titel: Maerchenhochzeit in Granada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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als sie im Taxi durch das Tor zur Residenza fuhr. Leise betrat sie das Haus und sah kurz nach Catalina und Isabella.
    „Zum Glück bist du wieder da!" rief Catalina. „Sebastian ist unausstehlich und schreit jeden an. Er schuftet bis zum frühen Morgen. Jetzt ist er in seinem Arbeitszimmer. Der arme Alfonso ist halb tot."
    Der arme Alfonso blickte jedenfalls dankbar auf, als Maggie das Vorzimmer betrat, wo er seinen Schreibtisch hatte. Er lächelte strahlend, doch sie legte den Finger auf die Lippen.
    „Alfonso", rief Sebastian durch die halb geöffnete Tür, „wollen Sie noch die ganze Nacht an der Akte sitzen?"
    Alfonso griff schnell nach der Akte, doch Maggie nahm sie ihm ab und ging ins Arbeitszimmer.
    Sebastian hatte sein Jackett ausgezogen und sah überha upt nicht wie ein Autokrat aus, sondern wie ein völlig übermüdeter Mann, der unbedingt Schlaf brauchte, aber nicht ins Bett gehen wollte.
    Das Sofa war zerwühlt, also hatte er offenbar immer hier geschlafen. Neben ihm auf dem Schreibtisch standen ein leeres Glas und eine halb volle Weinflasche. Plötzlich wurde Maggie von Mitgefühl überwältigt.
    „Bringen Sie sie mir", sagte Sebastian, ohne aufzublicken.
    Leise ging sie zum Schreibtisch und legte die Akte darauf.
    „Ich hoffe, Sie haben sie auch gelesen", fuhr er unwirsch fort. „Was denken Sie?"
    „Ich dachte, es wäre an der Zeit, nach Hause zu fahren", sagte sie.
    Er sah auf und blickte sie eine Weile nur starr an, als fürchtete er, sie wäre nur eine Ausgeburt seiner Fantasie. Schließlich begriff er, und als sie seinen Gesichtsausdruck bemerkte, atmete sie scharf ein.
    Im nächsten Moment sprang er auf, und sein Schreibtischstuhl fiel um. Sebastian kam um den Schreibtisch herum, zog sie stür misch an sich und küsste sie leidenschaftlich.
    „Du bist zurückgekommen", sagte er rau. „ Du bist zu mir zurückgekommen."
    „Natürlich", erwiderte Maggie, sobald sie die Sprache wieder gefunden hatte. „Ich musste dir doch dein Geburtstagsgeschenk bringen."
    „Du bist das Geschenk." Wieder küsste er sie.
    „Ich habe aber noch eins. Hier." Sie nahm seine Hand und legte sie sich auf den Bauch.
    „Was ... was willst du damit sagen?" fragte er mit bebender Stimme.
    Maggie lächelte nur und umfasste seinen Kopf, um ihn zärtlich zu küssen.
    „Als wir in den Bergen waren, hast du gesagt, du würdest die Antwort nicht kennen und vielleicht würde es auch keine geben", erinnerte sie ihn. „Ich weiß auch nicht, was die Antwort für uns ist. Aber ich glaube, es gibt eine. Und als ich von dir getrennt war, ist mir klar geworden, dass wir sie hier finden müssen - zusammen."

12. KAPITEL
    Der ganze Haushalt bereitete sich auf die Geburt von Sebastians Sohn vor, denn es war undenkbar, dass ein so mächtiger und Respekt einflößender Mann wie er beim ersten Mal keinen Sohn gezeugt hatte. Natürlich würde dieser den Namen seines Vaters tragen, und die Angestellten ergingen sich in Diskussionen darüber, welche Namen er noch bekommen sollte.
    Sebastian beteiligte sich nicht an den Spekulationen und sagte nur, er würde es dem Schicksal überlassen. Niemand nahm es ernst, doch alle bewunderten ihn, weil er seiner Frau gegenüber so ritterlich war. Die beiden waren das perfekte Paar.
    Niemand ahnte, wie angespannt Don Sebastian und Donna Margarita waren. Sie freuten sich auf ihr Baby und waren glücklich, aber etwas zwischen ihnen war noch ungeklärt.
    Jose hatte Maggie von seinem Gespräch mit Sebastian erzählt, doch dieser hatte es nie erwähnt. Daher vermochte sie auch nicht zu sagen, ob er auf Grund der Dinge, die er über Roderigo erfahren hatte, noch zärtlicher zu ihr war, denn in letzter Zeit war er ohnehin sehr zärtlich zu ihr.
    Sie kamen sich immer näher, konnten einander allerdings nach wie vor nicht bedingungslos vertrauen. Das wurde ihnen klar, als eines Abends ein Foto aus einem Buch fiel, das Maggie aus England mitgebracht hatte.
    „Das hatte ich ganz vergessen." Sie bückte sich, um es aufzuheben, doch Sebastian kam ihr zuvor.
    Es war ein Hochzeitsfoto. Die Braut war sehr jung und wirkte offen, unschuldig und sehr verliebt. Das Lächeln des Bräutigams war eher besitzergreifend als liebevoll.
    Die Vergangenheit lastete noch immer auf ihnen, doch er wusste, dass Maggie sich irgendwie damit abgefunden hatte. Deswegen reichte er ihr das Foto und lächelte, um seine Eifersucht zu überspielen.
    „Ich dachte, ich hätte sie alle weggeworfen", erklärte sie.
    „Meinetwegen brauchst

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