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Märchenkranz für Kinder - Märchen der Welt ; 67

Märchenkranz für Kinder - Märchen der Welt ; 67

Titel: Märchenkranz für Kinder - Märchen der Welt ; 67 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JazzyBee Verlag Jürgen Beck
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in einen großen Kasten, den man mit einem Nagel von Holz verschließe, gebe dir zwei Brote mit, und werfe dich in's Wasser.«

     
    Also geschah es. Aber der Kasten blieb bald hängen am Ufer, und obwohl die Luft im Kasten bewegt ward, so empfand der Mann doch große Angst, und war schon dem Ersticken nahe, als etwas an dem Holznagel knasperte, und ihm zurief: »Nun drücke ein wenig an dem Deckel!« Und als er drückte, wurde es eine kleine Spalte, der Eingesperrte bekam ein klein wenig Luft, und erkannte durch die Spalte die Maus, welche er losgekauft hatte. Diese sprach zu ihm: »Halte dich noch ein wenig, bis ich meine Gefährten herbeirufe; für mich allein ist es zu schwer.«

     
    Die Maus kam mit dem Affen und Bären. Der Affe erweiterte die Spalte so viel, daß der Bär mit seiner Pratze hinein konnte, und darauf den Kasten mit Gewalt aufbrach, daß jetzt der Mann heraus konnte, und sich auf einem Rasenplatze mitten im Flusse niederließ. Alle drei Thiere brachten ihm hierauf Obst und allerlei Speisen.

     
    Am andern Morgen erblickte der Mann am Ufer einen hellen Schein, und sandte den Affen hin. Der Affe brachte ihm einen glänzenden Stein, der ein Wunderstein war. Da wünschte er sich an das Land, und als er auf dem Lande war, wünschte er sich einen Palast, und alsbald stieg, mitten auf einem großen Platze, ein Palast empor mit allen Gebäuden und kostbaren Geräthen, und mancherlei Bäume standen umher, und Springbrunnen trieben lieblich helles Wasser aus Marmorbecken gen Himmel. In diesem Palaste wohnte er nun, und behielt seine Thiere bei sich.

     
    Nach einiger Zeit kamen Kaufleute in diese Gegend, die verwunderten sich sehr, und sagten: »Wo kommt der Palast her? Hier war sonst ein wüster Platz!« Sie befragten sich bei dem Herrn des Palastes, und dieser zeigte ihnen den Wunderstein, und erzählte ihnen alle seine Schicksale.

     
    Da sprach der Eine: »Nimm Alles, was wir haben, nur laß uns den Stein.« Gutmüthig gab er ihnen den Stein, und ließ ihnen auch ihre Ladungen; »denn,« sagte er, »ich bin ja glücklich und reich genug!«

     
    Als am andern Morgen der Mann erwachte, saß er im Flusse auf dem Grasplatze, und war Alles verschwunden.

     
    Indem er trauernd da saß, kamen die Thiere und fragten: »Was ist dir geschehen?« Da erzählte er ihnen Alles, worauf diese sagten: »Du bist fürwahr zu beklagen; aber sprich, wohin ist der mit dem Stein gegangen? Wir wollen ihn suchen gehen.«

     
    Als sie nun zu dem Kaufmanne kamen, der den Wunderstein hatte, sagten der Bär und der Affe: »Maus, schau umher, wo sich der Wunderstein findet!«

     
    Die Maus schlüpfte durch alle Löcher, und kam in ein geschmücktes Gemach, wo der Kaufmann schlief, welcher den Stein bekommen hatte. Der Stein hing am Ende eines Pfeiles, und der Pfeil steckte in einem Reishaufen, und neben dem Reishaufen lagen zwei angebundene Katzen. Da wagte die Maus sich nicht an den Wunderstein, und sagte es ihren Gefährten.

     
    Der Bär, der, wie gewöhnlich träge und dumm war, weil beides zusammengehört, wollte nichts versuchen, und sagte: »Hier hilft kein Mittel, laßt uns also zurückkehren!« Der Affe aber war anderer Meinung, und sagte: »Vielleicht giebt es doch noch ein Mittel. Du, Maus, gehe zu dem Kaufmann, und benage ihm sein Haar, und in der nächsten Nacht siehe, wer neben dem Kissen des Kopfes wird angebunden seyn.«

     
    Als am nächsten Morgen der Kaufmann sein Haupthaar benagt fand, band er zu Abend die Katzen an's Kopfkissen an.

     
    Die Maus konnte aber in der nächsten Nacht nicht an den Pfeil zum Wundersteine hinan. »Nun,« sagte der Bär, »da giebt es denn weiter kein Mittel; kommt, laßt uns umkehren!« Der Affe aber sagte: »Wohl giebt es dennoch ein Mittel; laßt uns nur nicht gleich verzagen. Maus, gehe und durchwühle den Haufen Reis, bis der Pfeil umfällt, dann bringe den Stein im Maule hierher.«

     
    Die Maus that, wie ihr der Affe gerathen hatte, und schleppte den Wunderstein bis zum Loche, sie konnte ihn aber nicht durchbringen, denn der Stein war zu groß. Das klagte sie ihren Gefährten. »Nun,« sagte der Bär, »so giebt es weiter kein Mittel, und wollen wir wieder nach Hause: denn der Affe und ich, wir können doch nicht durch das Mauseloch kriechen.« Aber der Affe erweiterte das Loch mit seinen Pfoten, bis die Maus mit dem Steine hindurch konnte.

     
    Jetzt wanderten sie zurück, und da sie durch einen Fluß kamen, setzte sich die Maus in's Ohr des Bären, der Affe aber,

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