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Magazine of Fantasy and Science Fiction 01 - Saturn im Morgenlicht

Magazine of Fantasy and Science Fiction 01 - Saturn im Morgenlicht

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 01 - Saturn im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Ordnung und die richtige Pflege vermissen muß«, entgegnete sie. »Das tut mir weh.«
    Stanley kam ein bißchen verspätet in seinem Büro an, aber der Lastwagen hatte auf ihn gewartet. Er kletterte auf den Sitz neben dem des Fahrers. »Kennen Sie das alte Lagerhaus, unten an der Sechsten?« fragte er.
    »Natürlich«, stimmte der Fahrer nickend zu, »aber zu dieser nachtschlafenden Zeit wird es nicht offen sein.«
    »Ich habe einen Tip gekriegt, daß sie dort eine Brennerei eingerichtet haben«, sagte Stanley. »Was holen Sie aus dem Kasten hier heraus?«
    »Vielleicht fünfzig – vielleicht sogar fünfundfünfzig«, sagte der Fahrer. Er brachte den Motor auf Touren. »Das sollte genügen, um durch die Türen zu kommen.«
    »Es ist einen Versuch wert«, erklärte Stanley.
    Sie rammten die Türen und kamen in der Mitte des Lagerhauses zum Stehen. Auf beiden Seiten lagen lange Reihen von Fässern. Niemand war zu sehen.
    Stanley hob eine Axt auf und reichte dem Fahrer eine andere. »Ich nehme mir diese Seite vor und Sie jene«, sagte er. Er hob die Axt hoch über den Kopf und ließ sie auf das erste der Fässer niedersausen. Dann nahm er sich das zweite vor. Er war mit seiner Seite zu gleicher Zeit fertig wie der Fahrer. »Wie steht's«, fragte er.
    Der Fahrer wischte sich die Stirn. »In den Tonnen auf meiner Seite war überall unbrauchbares Zeug«, sagte er.
    »Das gleiche bei mir«, sagte Stanley. »Sieht so aus, als hätte mich jemand reingelegt.«
    »Na ja«, sagte der Fahrer. »Auch Sie können nicht immer Erfolg haben.«
    Stanley rollte die Hemdsärmel hinunter. »Es gäbe noch eine andere Möglichkeit«, sagte er.
    Im Spielzimmer schlenderte Stanley von Tisch zu Tisch, um die Zeit totzuschlagen. Einer sah vom Pokern auf und sagte zu ihm: »Der Boß erwartet dich. Geh rauf!«
    Stanley nickte. Oben öffnete ein Mann mit harten Gesichtszügen die Tür und zog ihn ins Zimmer. Der Boß thronte am Ende eines langen Tisches. An beiden Seiten saßen all die berüchtigten Gestalten der Unterwelt.
    »Wir haben dich erwartet«, bemerkte der Boß mit honigsüßer Stimme. Er hob die Hand und deutete auf die anderen. »Ich glaube, einige der Herren sind dir bekannt.«
    »Das glaube ich auch.« Stanley nickte zustimmend. »Abdul – Agasis – Albrecht – Alvarado – Andradi – Antorski – Aristides – Aspasian –«
    »Ja«, sagte der Boß, »dann also –«
    »Bakunin – Baldini – Baumann –«, fuhr Stanley fort und schlenderte am Tisch entlang – »Beckhold – Bergnardo – Bjornstrom – Black Eagle –«
    »Jetzt das Geschäftliche«, sagte der Boß. »Am Ende des Tisches findest du ein Päckchen.«
    Stanley warf einen kurzen Blick darauf. »Was ist drin?«
    »Was meinst du wohl?«
    Stanley öffnete das Päckchen. »Sieht aus wie zwei und eine halbe Million Dollar in kleinen Noten«, sagte er. Er warf es auf den Tisch zurück.
    »Es gehört dir«, sagte der Boß. »Nimm's. Mach dir irgendwo einen Urlaub damit.«
    »Vielleicht habe ich das vergessen zu erwähnen«, sagte Stanley, »ich habe viel zu tun.«
    Der Boß starrte ihn an, seine Augen zogen sich zu engen Schlitzen zusammen. »Wir verdoppeln die Summe.«
    Stanley gab den starren Blick zurück. »Es gibt so etwas wie den amerikanischen Traum«, bemerkte er sanft, »und wenn irgendeine Gruppe oder Organisation ihn zu zerstören droht – nun –«, er lächelte kurz – »ein paar von uns tun, was sie können.«
    »So?« Die Stimme vom Boß war gefährlich leise. »Glauben Sie wirklich, wir alle hier würden Ihnen erlauben, lebend von hier wegzugehen?«
    »Sagen Sie das noch mal.« Stanley spielte um Zeit. Er ließ den Blick kurz durch den Raum gleiten und rechnete seine Chancen aus. Er war schon aus engeren Winkeln entschlüpft, und der Überraschungsfaktor lag auf seiner Seite. Für einen Augenblick schloß er die Augen, sein Gehirn arbeitete den Plan aus.
     
    Als er erwachte, war Kay in der Küche. Er konnte den Kaffee riechen. »Hast du daran gedacht, dich mit dem Mann wegen der Garagentür in Verbindung zu setzen?« fragte sie, als er an den Tisch trat.
    »Er war nicht zu Hause.«
    »Ich wünschte, du brauchtest nicht immer so lange im Büro zu bleiben«, sagte Kay.
    Er griff zur Marmelade. »Ich habe viel zu tun.«
    »Ich weiß, aber deshalb brauchst du dich nicht umzubringen.«
    Er strich etwas Marmelade auf ein Stück Toast. »Das stimmt.«
    »Heute ist die Versicherung fällig«, sagte sie.
     
    An der Tür zu seinem Büro blieb er einen Moment

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