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Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Warum können wir denn nicht helfen?« Er brach ab denn seine Kehle war vor Wut und Tränen der Enttäuschung derart zugeschnürt, daß er kein Wort mehr hervorbrachte.
    Vater seufzte geduldig. »Also gehen wir zum Mond und zurück und verkünden es der staunenden Welt! Und was passiert dann? Sie stürzen sich auf uns. Kannst du sie nicht zetern hören ...? Was für Treibstoff? Was für eine Maschine? Antriebsgeschwindigkeit – Luftdruck – Strahlung – Landung – Rückkehr – Start – Wiedereintritt! Was willst du ihnen erzählen? Na, mach doch, Naseweis, antworte den lieben Leuten. Zeig ihnen die Maschinen. Was? Keine Maschinen! Zeig ihnen den Treibstofftank. Was? Kein Treibstofftank! Zeig ihnen unseren Schutz gegen die Strahlung. Wie? Kein Schutz!
    Nein, Remy. Ich wünschte, wir könnten diese Expedition für dich machen, weil du sie dir so sehr wünschst. Die Erinnerungen deines Großvaters an den Raum können dich in deinem Alter wohl kaum befriedigen. Wir können uns aber den Außenseitern nicht ausliefern – nur wegen der schrulligen Laune eines einzelnen. Wenn du dich doch nur mit diesem Gedanken vertraut machen würdest ...«
    »Was hat es dann für einen Zweck« – fuhr Remy seinen Vater wütend an – »was hat es für einen Zweck, dazu fähig zu sein, wenn wir es nicht tun?«
    »Man darf nicht immer nach dem gehen was man tun kann«, sagte Vater. Er schnippte mit den Fingern gegen die Decke, und wir beobachteten alle drei die Schneeflocken, die elegant herniederschwebten und die Arbeitsbank bedeckten. »Eure Mutter liebt den Schnee«, sagte er, »trotzdem geht sie nun nicht umher und läßt es andauernd schneien.« Mit einem Fingerschnalzen stellte er die Flockenbildung ein, und jene, die auf die Späne gesunken waren, schmolzen zu glitzernden Wassertropfen. »Nein, nur weil man dazu fähig ist – das ist noch kein gültiger Grund, es zu tun. Und zu einer Handlung gehört nun einmal ein triftiger Grund.«
    Remy gab einem Holzblock einen Stoß so daß er aus der Werkstatt und den Abhang hinauf bis zu unserem Walnußbaum oben auf dem Berg über dem gewundenen, glitzernden Band des Cayuse Creek flog. Ich folgte ihm. Ich folgte ihm immer – deshalb nennt man mich auch Remys Schatten –, aber er kümmert sich nicht viel darum. Was sollte ich auch anders erwarten, wo ich doch bloß ein Mädchen und noch dazu seine Schwester bin. Aber mir gefiel es gut, denn Remy unternimmt immer etwas – viele aufregende Dinge –, und gewöhnlich kann er jemanden gebrauchen der ihm zuhört. Ich höre ihm gern zu. Ich heiße Bethie – nach Mutter.
    »Dann machen wir es eben allein!« murmelte er und schleuderte wütend einen Stein beiseite, der sich ihm in die Schulter bohrte, als er sich auf den Boden legte. »Wir werden uns ein eigenes Schiff bauen und selbst losfahren!« Er war so sehr an mich gewöhnt, daß er rein automatisch ›wir‹ sagte – obgleich damit gewöhnlich gemeint war, er hätte beschlossen, etwas zu tun –, es war eine Art königliches ›Wir‹. Er lehnte sich zurück, seine Augen blickten empört zu den Blättern über uns. Ich ließ mich neben ihm nieder und versuchte, so wie Vater Schnee zu machen, aber ich kriegte davon bloß kalte Fingerspitzen. Nur ein einzelner dicker Regentropfen erschien auf meinem Finger, und ich schleuderte ihn Remy ins Gesicht. Er wischte ihn ab und starrte weiter in das Blätterdach. »Verdammt!«
    Ich lachte.
    »Ach du, lach du nur!« Mit einem Ruck setzte er sich auf. »Eine nette Sache, wenn meine eigene Schwester dazu lacht!«
    »Remy.« Lächelnd blickte ich ihn an. »Du benimmst dich, wie wenn du zehn Jahre jünger wärst, als du in Wirklichkeit bist. Und ein Siebenjähriger von deiner Größe wirkt nicht sehr anziehend.«
    Er ließ sich zurücksinken und grinste. »Jedenfalls gehe ich jede Wette ein, daß ich es tun könnte. Ein Schiff bauen, ist gar nicht so schwer. Ich könnte Schrott verwenden – außerdem, warum muß es unbedingt Metall sein? Und wir könnten in den Zeitungen nachlesen, wenn Canaveral es für die günstigste Zeit hält, um –«
    »Remy« – beim Ton meiner Stimme horchte er auf –, »wie weit ist es bis zum Mond?«
    »Eh – wir – ich weiß es nicht genau. Ich glaube, über 250 000 Meilen, so etwa jedenfalls.«
    »Wie weit hast du jemals ein Fahrzeug gehoben?« fragte ich ihn.
    »Na, wenigstens fünf Meilen – mit deiner Hilfe! Mit deiner Hilfe!« Er zögerte, als ich ihn scharf ansah.
    »Und wie weit über die Atmosphäre

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