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Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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...« Ich streckte den Arm aus, und wir blieben mitten in der Luft stehen. »Ich muß gerade daran denken, Remy! Was ist gefällig und glänzend, aber nicht Eisen, und kompliziert?«
    »Was meinst du damit – gefällig? Wie gefällig? Wie kompliziert?« Remy hockte mit übergeschlagenen Beinen neben mir in der Luft. »Ist das ein Rätsel?«
    »Es ist ein Rätsel, das stimmt, aber ich weiß die Antwort nicht.« Und ich erzählte ihm von meinem gestrigen Erlebnis.
    »Komm, wir sehen uns die Sache mal an«, schlug er mit glitzernden Augen vor, er war ganz aufgeregt. »Wenn es etwas beim Bergwerk ist, dann wissen wir doch wenigstens, wo es ist.« Wir machten uns auf den Weg. »Kannst du dich denn an nichts erinnern, das uns die ungefähre Größe vermuten ließe?«
    »Nein«, erwiderte ich nachdenklich. »Es könnte genauso gut eine Nadel, wie auch ein – ein ...«, ich zog verschiedene Größen in Erwägung. »Jesus, Remy! Es könnte sogar größer sein als ich!«
    »Und glänzend?« fragte er. »Nicht verrostet?«
    »Glänzend, nicht rostig.«
    Bald schwebten wir über dem alten Bergwerk und blickten auf den Schutt, das Wirrwarr der auseinanderbrechenden Teile der Buden am Eingang des Stollens.
    »Da irgendwo ...«, begann ich, als Remy mich am Arm packte und wir wie fallende Sterne tiefer plumpsten. Ich hatte kaum Zeit, mich zur Landung bereitzumachen, und dann stolperten wir beide in den Schutz der Espen am Rande des Schutts.
    »Was, beim Himmel!« rief ich.
    »Pst!« Remy winkte heftig ab. »Da vorne aus der Bude kam irgend jemand. Ein Außenseiter! Du weißt doch, wir dürfen es keinem Außenseiter zeigen, wenn wir uns heben! Und wir waren direkt über ihm!«
    »Ich wußte gar nicht, daß hier jemand lebt«, sagte ich. »Niemand hat es überprüft, seit wir im Frühjahr hierherkamen. Kannst du ihn von hier aus sehen?«
    Remy bahnte sich einen Weg durch die Espenbüsche und hielt gespannt Ausschau, wobei er sich hinter einen Baumstamm duckte, der nicht annähernd dick genug war, ihn zu decken. »Nein«, sagte er. »Der Hügel verdeckt ihn. Oder sie. Ich möchte nur wissen, wieviel es sind.«
    »Dann komm schon. Wir brauchen uns doch nicht wie Verbrecher zu verstecken – gehen wir hin«, drängte ich. »Das ist doch nachbarliche ...«
    Der Pfad, der zum Bergwerk hinaufführte, war steil, felsig und von Unkraut überwuchert, und wir japsten beide nach Luft, als wir endlich oben anlangten.
    »Heda!« schrie Remy. »Ist da jemand?« Außer dem Schrei eines erschreckten Eichelhähers war nichts zu hören. »Heda!« schrie er noch einmal. »Wer ist da?«
    »Hast du bestimmt jemand gesehen?« fragte ich. »Oder ist das wieder ...«
    »Natürlich habe ich wen gesehen!« Remy lief auf die verfallene Hütte zu, die sich gegen die Bergwand lehnte.
    Es ging zu schnell, so daß ich Remy nicht mehr warnen konnte. Es wäre auch viel zu spät gewesen, hätte ich ihn noch erreichen wollen; deshalb schob ich einfach die Beine unter ihm weg und warf ihn zu Boden, direkt unter dem kahlen Fenster der Hütte. Er stieß einen erstaunten und wütenden Schrei aus, der aber von einer ohrenbetäubenden Explosion übertönt wurde. Der Lauf eines Gewehrs ragte aus der Fensteröffnung, darum herum kräuselte sich weißer Rauch.
    »Verschwindet!« erscholl eine harte, eisige Stimme. »Macht, daß ihr wieder verschwindet! Geht auf dem gleichen Weg zurück auf dem ihr hergekommen seid! Hier ist noch eine schöne Anzahl Stahlkügelchen drin.«
    »He, warten Sie mal.« Remy duckte sich dicht an die Wand unter dem Fenster. »Wir wollen doch nur sehen ...«
    »Das dachte ich mir.« Der Gewehrlauf schob sich weiter nach draußen. »Herumspionieren. Schnüffeln ...«
    »Nein«, sagte ich. »Man schreit doch nicht ›hallo‹, wenn man schnüffeln will. Wir wollten nur wissen, wer unser Nachbar ist. Wir wollen nichts ausspionieren. Wenn es Ihnen lieber ist, gehen wir wieder weg. Aber wir würden Sie gern besuchen ...« Ich fühlte seine Spannung nachlassen und sah, wie das Gewehr zitterte.
    »Scheint unwahrscheinlich, daß sie Kinder schicken«, murmelte die Stimme, und ein blasses altes Gesicht erschien in der Fensteröffnung. »Seid ihr von der FBI?« fragte der alte Mann.
    »FBI?« Remy kniete noch immer unter dem Fenster, die Nasenspitze bis zum Sims erhoben. »Teufel, nein. Was sollte denn die FBI hier oben schon suchen?«
    »Allen sagt, die Regierung ...« Er unterbrach sich und blinzelte. Ich fing einen heftigen Schmerz von ihm auf, der mir fast

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