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Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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sehe ich mich Vorurteilen gegenüber. Und dabei will ich ja weiter nichts, als ein angenehmes Leben führen, wie jeder andere auch. Aber was bekomme ich dafür? Ich begegne einem anscheinend völlig normalen Mädchen, und fünfzehn Minuten später hat sie mich schon in eine Flüsterkneipe geschleppt. Warum? Weil ich Leonard Morris' Sohn bin.«
    Nadine lachte. »Na, na. Hat das nicht auch seine Vorteile? Es muß doch etwas daran sein, so als Sohn des einzigen noch lebenden Helden der Technokratie geboren zu werden. Die richtige Erziehung. Die richtigen Kontakte. Oh – da fällt mir gerade was ein.«
    Sie sprang auf und ging hinüber zur Automatenbar, wo sie noch zwei Gläser mit den gleichen Getränken wie vorher bestellte. Sie brachte sie herüber und ließ sich dicht neben ihm auf der Couch nieder.
    »Was ist Ihnen gerade eingefallen? Noch was zu trinken zu holen?«
    »Quatsch«, sagte sie. »Mir fiel gerade etwas ein. Die Tatsache, daß Ihr Vater ein Held der Technokratie und Ihr Onkel ein Techniker ist, kann uns wahrscheinlich Eintritt in den Techno, Club oder ins Techno-Kasino verschaffen!«
    »Hört sich wunderschön an – aber was ist das? Habe nie davon gehört.«
    »Oh, der Club ist wirklich eine tolle Sache. Niemand unter dem Rang eines Senior-Ingenieurs ist dort zugelassen. Richtiges Fleisch, verstehen Sie? Sogar Wild aus den Naturparks. Himmlisch!«
    »Solange es keine Flüsterkneipe ist!« sagte Rex und rückte ein bißchen näher zu ihr. Unauffällig griff er mit einer Hand in die Tasche und legte dann den Arm um ihre Schulter.
    Sie zog die Augenbrauen hoch und blickte ihn fragend an, ohne sich jedoch zu bewegen. »Nicht etwa, um das Thema zu wechseln«, flüsterte er, »aber hat Ihnen eigentlich schon mal jemand gesagt, daß Sie wie die Königin Nofretete aussehen?«
    »Nofretete?« fragte sie.
    »Ihre Büste steht im Louvre in der Europäischen Technokratie«, sagte er. »Sie stammt aus Ägypten. Die schönste Frau überhaupt, die je gelebt hat.« Mit den Fingern der Hand, die er kurz vorher in die Tasche gesteckt hatte, strich er über ihr rechtes Ohrläppchen.
    Nadine Sims zitterte. »Jeden Tag lerne ich was Neues dazu«, flüsterte sie. »Geht man bei euch im Westen so vor? Finden Sie wirklich, daß ich wie diese Nofretete aussehe?«
    »Sie haben dieselbe Form des Halses und der Kinnlinie«, antwortete er mit einem Anflug von Spott. »Hm, Sie haben dieselbe Stirn.«
    »Ist es das, was ein dreißigjähriger ...«
    Ihre Augen wurden glasig, der Mund öffnete sich, ihre Hand umklammerte das Glas.
    Rex Morris stand auf. Rasch wischte er einen winzigen Rest braunen Puders von den Fingerspitzen seiner rechten Hand und blickte dann auf sie hinab. Er fuhr mit der Hand über ihr Gesicht – keine Reaktion. Er legte die Hand unter ihre linke Brust und konnte nicht einmal den Herzschlag verspüren. Mit dem Zeigefinger berührte er eines ihrer Augenlider. Es zuckte nicht im geringsten.
    Ohne zu zögern wandte er sich den hinteren Räumen ihrer Wohnung zu, während er noch schnell einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr warf. Er fand die Küche und verließ sie durch die Hintertür.
    Bis zum nächsttieferen Stockwerk benutzte er die Hintertreppe, dort stieg er in einen Lastenfahrstuhl und fuhr damit bis in den Keller. Niemand war zu sehen.
    Anstatt von hier aus einen Wagen zu bestellen, schlich er auf Zehenspitzen die Rampe entlang. Vor ihm lag der schmale Durchgang im Dunkeln. Trotzdem zögerte er, bevor er das Appartementhaus verließ. Aus der Innentasche seines Jacketts zog er eine Brille, die einer Sonnenbrille ähnelte, setzte sie auf und holte dann aus einer anderen Tasche einen Gegenstand hervor, der nicht größer als eine Zigarettenschachtel war.
    Mit der Infrarot-Taschenlampe leuchtete er den Gang ab und entdeckte eine Gestalt, die ihm gegenüber in einem Eingang lehnte. Rex Morris hielt den Atem an. Er hatte nicht gedacht, daß man ihn beschatten würde. Jedenfalls nicht mit einem solchen Aufwand; einen Mann vor und einen hinter dem Gebäude.
    Er drückte sich noch tiefer in den Schatten und zog eine kleine Handwaffe aus der Hüfttasche. Leise kniete er nieder und stützte sich mit beiden Händen ab, um einen festen Stand zu haben. Dann drückte er den Abzug, einmal, zweimal. Die Waffe zischte, und der Mann gegenüber knickte zusammen, fiel auf die Knie und blieb steif liegen.
    Rex Morris steckte die Sprühpistole in die Seitentasche seines Jacketts und lief zu dem Sicherheitsbeamten. Er zerrte ihn

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