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Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All

Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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hinabstiegen.
    »Wir werden seine Rationen verdoppeln«, versprach der Bürgermeister.
    Jimsy kehrte nach England zurück und kaufte mit Hilfe einiger zwielichtiger Gestalten, die aber etwas von archäologischen Ausgrabungen verstanden, die notwendigen Ausrüstungen und Lebensmittel und verschiffte sie nach Phorkos, an die Adresse des Bürgermeisters. Jimsy sprach zu seinen Helfern nur ganz allgemein von einer Reise nach dem Nahen Osten und tat ihnen gegenüber so, als hätte er keinen bestimmten Ort geplant. Dann flog er ohne großes Aufsehen nach Athen.
    Als die Ausrüstung in Phorkos ankam, befand sich Jimsy bereits wieder in seinem Gasthaus und hatte alle Vorbereitungen für ihre Ankunft getroffen. Der größte Teil wurde in ein Lagerhaus am Kai von Stheno gebracht, aber Zelte, Werk zeuge und Lebensmittel für vierzehn Tage ließ er sofort zur Südspitze der Insel transportieren. Die Nahrung und den Wein hatte er in Stheno gekauft und auch dort Leute zum Graben angeheuert. Jimsy hatte ein Motorboot für den alleinigen Gebrauch des Camps gemietet; er hatte Holzhütten für sich und seine Arbeiter errichten lassen; und in Athen hatte er einen jungen und eifrigen Archäologen kennengelernt, der mehr Wissen als Bargeld besaß und der sich bereithalten sollte, auf eine Nachricht von Jimsy hin sofort zu ihm zu kommen. Denn es konnte ja sein, daß die Dinge sich so entwickelten, daß Jimsy nicht mehr allein fertigwurde. Und dann begann Jimsy zu graben.
    Daß er etwas Interessantes finden würde, schien ihm aufgrund der drei Mauerwerksblöcke sicher zu sein. Daß er aber das finden würde, was er dann tatsächlich zutage förderte, das lag außerhalb jeder Vorstellung aller Archäologen, lebender sowie verstorbener, ganz zu schweigen von Jimsy selbst.
    Jimsy besaß trotz aller Unerfahrenheit die Gabe der Geduld, und seine überbezahlten Arbeiter waren über seine fortwährenden Ermahnungen, schön langsam zu machen, erstaunt. Jimsy lebte in ständiger Angst, daß ihre Spitzhacken und Spaten auf etwas anderes als Erde, Felsen oder Schutt stoßen könnten, und zu ihrem freudigen Erstaunen stellten die Männer fest, daß sie, je weniger sie ihre Muskeln gebrauchten, je mehr sie die Finger benutzten, um so mehr ihren Arbeitgeber befriedigten. Alle abgetragene Erde wurde sorgfältig durchsucht und auf einen Haufen gelagert, und obgleich die Schlucht immer breiter und tiefer wurde, fand man darin absolut nichts.
    Die Sonne brannte auf sie hinab, die Wochen vergingen. Jimsy und seine Männer waren schon schwarz wie Neger; jeden zweiten Tag brachte das Motorboot Nahrung, Wein und frisches Wasser; und Jimsys Erregung wuchs. Als eine zweite Mauerwand zutage kam, die parallel zur ersten verlief, schickte Jimsy seinen Dolmetscher nach Santorin, um Dr. Makkas in Athen zu telegrafieren.
    Dr. Makkas kam. Bei seiner Ankunft hatten Jimsys Männer bereits den Boden zwischen den beiden riesigen Wänden freigelegt, und, was noch aufregender war, in ein oder zwei Schächten, die senkrecht nach unten führten, waren sie auf kleinere, geformte Steine gestoßen, die in bestimmten Reihen angelegt waren.
    »Dies«, sagte Dr. Makkas, »kann nur ein bienenstockförmig angelegtes Grabmal sein. Ich habe gar keinen Zweifel, daß die Passage zwischen den großen Mauern zu dem Eingang führen wird.«
    Jimsys Muttermal leuchtete wie eine rote Laterne.
    »Machen Sie sich aber keine zu großen Hoffnungen«, warnte der Grieche, »denn dies ist nur eine verlassene, kahle Insel. Warten wir ab.«
    Nach sechs weiteren Monaten langsamen, geduldigen und laienhaften Grabens entdeckten sie es. Eines Tages stellten sie fest, daß der Eingang von der Passage zwischen den großen Mauern zu einer kreisförmigen Struktur mit einem Dach führte, die jetzt, halb freigelegt, von Gestein verschüttet war. Dieses Mauerwerk, das aus kleineren Steinen bestand als die, die sie schon vorher freigelegt hatten und die zu diesem Eingang geführt hatten, versperrte den Eingang. Und da es anscheinend als Schutz gegen Grabschänder gedacht war, waren sie so beschaffen, daß sie dem Erdbeben besser standgehalten hatten. Jimsy wußte jetzt, da er sicher war, daß das Dach und der Eingang nicht zerstört waren, daß sie wahrscheinlich alles unbeschädigt vorfinden würden, was in dem Grab verborgen war. Jimsy und Dr. Makkas drückten die Daumen und hielten den Atem an, während die Arbeiter mit unendlicher Behutsamkeit ein Loch in die Wand schlugen. Endlich war der Augenblick gekommen.

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