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Magazine of Fantasy and Science Fiction 09 - Die Kristallwelt

Magazine of Fantasy and Science Fiction 09 - Die Kristallwelt

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 09 - Die Kristallwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Röhre hindurch und steckte sie mir in den Mund.
    »Kondensierte Luft«, sagte er. Der Mann dachte aber auch an alles! Ein Blick in den Spiegel, den ich zufällig in meiner Tasche bei mir trug, zeigte mir, daß mein Mund zuckte, während durch die fast unsichtbare Röhre die Luft floß, die erfrischend schmeckte.
    »Station: Eine Million und dreiundsechzig. Passen Sie auf, wo Sie hintreten.«
    Ich trat hinaus in ein trübes Glühen und stellte fest, daß ich auf nichts stand. Überall um mich herum schwebten Stücke eines gelben Materials, das voller Löcher war, wie Schwämme oder Schweizer Käse. Etwa 30 m weiter unten erstreckte sich eine glatte braune Oberfläche einem grünen Horizont entgegen.
     
    *
     
    »Wie Sie wohl bemerkt haben«, sagte Professor Rumpel und räusperte sich, »scheinen wir schwerelos zu sein. In Wirklichkeit werden wir von einem Proton hinuntergezogen – das Land, das unten zu sehen ist, ist seine Oberfläche. Zugleich aber schweben wir in einem dünnen Materiedunst, dessen Auftrieb der Anziehungskraft entgegenwirkt. Dieser Dunst ist das Medium, das auch den Schall trägt. Hatten Sie sich noch nicht darüber gewundert, daß Sie meine Stimme hören?«
    Ich muß zugeben, daß mir das noch gar nicht aufgefallen war. Es gab verschiedene andere Dinge, über die ich mich viel mehr wunderte, vor allem über die riesigen feuchten Schwämme. Wir schossen spielerisch von einem Stück zum anderen, wobei wir uns gegenseitig mit dem Saft anspritzten. Aber ganz plötzlich richtete sich Professor Rumpel, der mit dem Kopf nach unten geschwebt war, auf und ergriff mich beim Kragen, während er auf ein goldenes Klümpchen deutete.
    »Das Blinksignal«, rief er. »Wir haben noch etwa zwei Minuten.«
    Seine Kraft war fast übermenschlich. Gemeinsam stießen wir gegen einen gelben Block, und es war gut, daß Professor Isaac Newtons Gesetz der Aktion und Reaktion noch immer galt. Den Block an allen Seiten packend, schwammen und strampelten wir auf das schimmernde Ziel zu. Ich habe nie etwas erlebt, das so gut aussah, wie dieses rechteckige Ding aus sonderbarem Material, in das wir schwer keuchend hineinkletterten. Die Tür schnappte hinter uns zu, die Lampe über dem Band blinkte auf, und wieder verwischten sich die nach links rückenden Nullen.
    »Höchst unvorsichtig von mir«, sagte Rumpel. »Wenn ich den Zeitauslöser nicht abstelle, geht es alle fünf Minuten von neuem weiter. Den längsten Aufenthalt, den ich zustande bringen kann, ist ein wenig mehr als eine Stunde. Dazu ist aber eine ziemliche Bastelei nötig.«
    Ich war zu verwirrt, um etwas darauf zu sagen, aber ich hatte doch das Gefühl, daß die Arbeit, die bis jetzt getan war, ganz und gar nicht umsonst war.
    Wir fuhren also weiter und weiter und hielten mehrmals auf unserem Weg zur Station drei Milliarden an, was übrigens, wie sich später herausstellen sollte, der Höhepunkt der ganzen Reise war. Ein Teil der Haltestellen befand sich auf exotischen planetenartigen Bällen, von denen einige menschliches Leben trugen. Einmal zog ein entzückendes Mädchen meine Aufmerksamkeit auf sich, das auch mir zugetan war. Professor Rumpel mußte mich fortziehen, als die Maschine zu blinken begann. Mit einigem Zögern ließ ich die Hand des Mädchens los, und zur gleichen Zeit war mir ein wenig seltsam zumute.
    »Sechs Finger und keinen Daumen«, bemerkte der Professor. »Haben Sie denn auf der Anzeigetafel nicht bemerkt, daß sie das Zwölfersystem benutzen, anstatt das Zehnersystem wie wir Menschen? Ist doch ganz klar, warum. Haben Sie das nicht bemerkt?«
    Ich seufzte. Es gab so viel zu lernen, und Rumpel übersah nichts. Er war wirklich ein Genie.
    Auf einem der mikrokosmischen Planeten kreisten Sonnen am Himmel, und der Professor erwähnte, daß diese Region den kugelförmigen Sternnebeln außerhalb der Milchstraße entspräche. Raumschiffe kamen hereingeflogen und starteten wieder, einige hatten die Form von fliegenden Untertassen. Ich beobachtete eine Vielfalt von Wesen, die sich auf einer riesigen Rampe versammelten.
    Ich möchte noch erwähnen, daß ich in diesem Augenblick die siebenfingerige Hand eines Mädchens hielt, das mir sehr gut gefiel. Ich wußte, daß sich Professor Rumpel unter derartigen Umständen auf das Vierzehnersystem umstellen würde, aus praktischen Gründen und zur Verbesserung der Kommunikation, aber ich finde, daß so etwas gar nicht nötig ist, wenn man so vorteilhaft aussieht wie ich. Schon in der Universität war ich

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