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Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum

Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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wieder im Besitz seines Ausstellungsstückes zu sein. Das Gemälde kam an seinen alten Platz.
    Gut, die »Kreuzigung« mag nicht vollständig von der Hand Leonardo da Vincis stammen, aber George und ich sind überzeugt daß die geringfügige Veränderung berechtigt ist.
    Ich habe nie wieder von Graf Danilewicz gehört, aber kürzlich als ich wieder mit George zusammentraf, berichtete er mir daß ein chilenischer Edelmann Direktor des christlichen Kunstmuseums in Santiago geworden sei. Er habe ihm geschrieben, aber keine Antwort erhalten.
    Seine Nachforschungen hatten jedoch ergeben, daß in dem Museum von Santiago die größte Sammlung von Darstellungen des Kreuzes auf Golgatha existiere.
    Der neue Direktor hieß Henrico Daniella.
     

Planet der Selbstmörder
     
Rosel George Brown
     
     
    Vorsichtig bewegte ich mich in der Kolloidflüssigkeit. Ich spürte die Rücklaufwellen, die von den Wänden meines kleinen Universums reflektiert wurden.
    Ich begann zu erwachen. Mein Schiff näherte sich seinem Ziel. War es nicht Algol II? Es würde noch eine Weile dauern, bis mein Denkvermögen wieder richtig funktionierte.
    Ich begann mit den Übungen, langsam und behutsam. Mein Zustand glich dem eines menschlichen Embryos. Ob ein Embryo so dachte wie ich? Ob er ahnte, in welche Welt voller Licht und Leben er einmal trat?
    Zuerst das eine Bein, dann das andere. Die zähe Flüssigkeit bewegte sich kaum. Ich durfte nicht zu schnell aufwachen. Man kann dann von Panik ergriffen werden und Fehler begehen. Die eigenen Wellen können einen erschlagen, gegen die Wände schleudern. Man lebt im Alptraum ständigen Erstickens. Klaustrophobie. Zu großer Eifer belebt den Metabolismus mehr als gut ist. Man ist wach und noch in der Flüssigkeit. Man stirbt. Und niemand stirbt gern.
    Ich bemühte mich, ruhig zu bleiben. Die Bewegung der Wellen ließ nach. Die Übelkeit verzog sich. Bis Algol hatte ich mich erholt. Schon würde draußen außerhalb meines fensterlosen Schiffes der flammende Stern zu sehen sein.
    Mein Schiff war nichts als eine Kapsel, eine Zelle. So nannte ich es. Als ich das erste Mal so ein winziges Raumschiff sah, wußte ich, daß ein anderes für mich nie in Frage käme. Es konnte kein perfekteres Schiff geben. Es war ein Symbol. Wenn mich jemand fragen würde, warum ich überhaupt mein Leben aufs Spiel setzte, um die Galaxis zu erforschen, so müßte meine Antwort lauten: weil ich Anthropologe und Wissenschaftler bin. Zwänge man mich allerdings dazu, ehrlich zu sein, so müßte ich zugeben: weil es der schnellste und sicherste Weg zu Reichtum und Ansehen ist. Aber wenn Gott selbst mich fragte, so würde ich ihm antworten: etwas an diesem fensterlosen Einzeller hat mich fasziniert.
    Ich bewegte den linken Arm, streckte ihn aus und zog ihn wieder zurück. Mein Schiff würde auf einen grünen Planeten zueilen – ich hoffte, daß er grün war. Viele waren es. Wir alle, die wir mit einem kleinen Ein-Mann-Schiff fliegen, sehen immer nur das vor uns, was wir uns wünschen und erträumen. Wir haben keine andere Wahl, sonst wären wir nie gestartet. Niemand wußte, ob es auf Algol II intelligentes Leben gab oder nicht. Ich kannte nur die chemische Analyse der Atmosphäre, die Temperatur und Schwerkraft des Planeten. Die vorliegenden Daten berechtigten durchaus zu der Annahme, daß sich auf Algol II Leben entwickelt hatte.
    Fände ich keine Nahrung, würde ich sterben müssen. Meine Einzelle war kein Kreuzer, der nach Belieben starten, landen oder den Kurs wechseln konnte. Kreuzer hatte nur die Regierung. Meine Einzelle würde mich sicher auf Algol II absetzen, herauslassen und in genau fünf Jahren wieder aufnehmen. Die vorhandene Energie reichte gerade für den Start und die Rückkehr zur Erde.
    Viele Einzeller kamen leer zur Erde zurück.
    Lange Stunden des Wartens vergingen. An sich hatte ich jedes Zeitgefühl verloren, und ich wußte nicht, ob es Stunden oder nur Minuten waren. Plötzlich jedoch, ohne jede Vorwarnung wurde ich ins Freie geschleudert. Die Sonne schien, grüne Bäume wuchsen aus der Erde, und menschenähnliche Wesen kamen auf mich zugelaufen.
    Ich handelte vollkommen instinktiv und ohne zu überlegen.
    Schnell rollte ich mich auf den Bauch und hustete die in meinen Lungen befindliche Nährflüssigkeit aus. Die Augen hatte ich fest geschlossen, denn ich war kein Licht mehr gewohnt. Die Sonne war heiß, aber ich fror trotzdem. Nackt lag ich in der Luft, und der Wind blies über meinen feuchten, dampfenden

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