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Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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ist und bleibt ein alter Mann. Ich möchte nicht alt werden.«
    »Auch genehmigt. Aber wie lange?«
    »Mir genügt es, eine kurze Zeit gut zu leben. Sagen wir – bis zum Tag des heiligen Mlotekisierp.«
    »Sankt Mlotekisierp? Noch nie davon gehört.« Der Teufel betrachtete Janusz aufmerksam. »Hört sich an, als hättest du ›Hammer und Sichel‹ in deiner Heimatsprache zusammengezogen. Aber gut, dein Wunsch sei dir erfüllt. Du hast Erfolg und bleibst jung, von heute an bis zu jenem Tag, der dem heiligen Soundso geweiht ist. Bist du willig, mir also an jenem Tag deine Seele zu geben?«
    Kein Wunder, dachte Janusz bei sich, daß der Teufel niemals den lieben Gott überlisten konnte. Kein Wunder, daß selbst einfache Priester klüger waren als er.
    »Einverstanden, Eure Lordschaft.«
    Der Teufel ging zur Tür.
    »Also, bis zum Tag des ... des heiligen ... wie immer er auch heißt.«
    Dann war er verschwunden.
     
    Auf dem Heimweg sah Janusz einen Hasen im Feld sitzen. Er nahm einen Stein vom Weg auf und warf ihn nach dem Tier. Der Stein fiel zu kurz, aber wie durch ein Wunder prallte er vom Boden ab, Sog weiter und traf den Hasen genau vor den Kopf. Das Tier fiel um und war tot.
    »Donner! Der Teufel hält sein Wort«, murmelte er, nahm den Hasen auf und ging nach Hause. Zu seiner Frau sagte er: »Mach einen anständigen Braten, ich habe Hunger.« Er nahm die halbleere Wodkaflasche, setzte sich in die Ecke und trank. Das war ein leichter Sieg über den Teufel gewesen. Heute gab es Hasenbraten, dazu Brot und Milch. Aber bis dahin war noch Zeit. Er hatte eine Idee. »Ich fahre noch ins Dorf«, sagte er.
    Er spannte das Pferd ein und schwang die Peitsche. Die Straße war hartgefroren und holprig. Er legte die paar Kilometer in kurzer Zeit zurück und hielt vor der Wirtschaft. Den Wirt, einen ehemaligen Schmied, forderte er zum Zweikampf auf. Er reichte ihm die Hand über die Theke und sagte:
    »Fingerhakeln. Um eine Flasche. Mal sehen, wer stärker ist.«
    Kawalek grinste. Er war breit wie ein Schrank.
    »Du hast schon jetzt verloren. Hast du vergessen, daß ich der Champion bin?« Sie hakten die Finger ein und stützten die Ellenbogen auf die Theke. In fünf Sekunden war alles vorüber. Der Wirt starrte Janusz verblüfft an. »Du bist stark wie ein Ochse«, erkannte er an.
    Sie tranken die Flasche an. Als sie in die richtige Stimmung kamen, traf Kawaleks Schwager mit einem verschnürten Paket ein. Tadeusz Rybacki war früher einmal Bürgermeister von Nowy Brzecz gewesen, aber während der Besetzung hatte er angeblich mit den Deutschen zusammengearbeitet. Heute lebte er von den Paketen, die er von seinen Verwandten aus Amerika erhielt. Die Pakete waren die Antwort auf seine tränenverschmierten Briefe, in denen er ständig wiederholte, daß seine sechs (nicht vorhandenen) Kinder bald vor Hunger sterben müßten. Natürlich verkaufte er die Kleider, die er für seine Kinder erhielt.
    Er machte eine spöttische Verbeugung in Richtung auf Janusz.
    »Hochwohlgeboren, ich bin glücklich, Euch zu sehen. Darf ich Ihnen ein Kleid für Ihre Gattin anbieten?«
    »Warum nicht«, sagte Janusz. »Aber nur dann, wenn ein passendes in dem Paket ist.«
    »Und womit willst du bezahlen?« Rybacki war plötzlich ganz Geschäftsmann. »Du weißt, daß ehrliche Kaufleute sich nicht von den Bauern übers Ohr hauen lassen dürfen.«
    »Mit einer Wette«, schlug Janusz listig vor. »Wenn du in dem Paket da ein blaues Kleid mit weißen Blumen hast, gibst du es mir. Ist aber kein solches Kleid in deinem Paket, bezahle ich den doppelten Preis für ein beliebiges anderes Kleid. Einverstanden?«
    Rybacki starrte ihn fassungslos an. So dumm konnte nur ein Bauer sein, dachte er.
    »Gemacht!« brüllte er dann und löste die Verschnürung. Zuerst wurden Mädchenkleider und zwei Paar Bluejeans sichtbar. Darunter lag ein blaues Kleid mit weißen Blumen.
    Rybackis Kinn sank nach unten. Stumm deutete er auf das Kleid.
    Janusz nahm es, legte es über den Arm, steckte die halb geleerte Flasche in die Jackentasche und verließ mit kurzem Gruß die Wirtschaft. Draußen auf dem Wagen inspizierte er seine Beute. In einer Tasche des Kleides knisterte Papier. Es war ein Umschlag mit einem Brief und einer neuen Zehndollarnote. In dem Brief hieß es, das Kleid sei für die Mutter der sechs lieben Kinderchen. Das Geld auch.
    Auf der Bank tauschte Janusz das Geld ein, kaufte sich im nächsten Laden Tabak, Kaffee, Marmelade und andere Kleinigkeiten. Dann fuhr er in

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