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Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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gehört und möchte dir deshalb ein Geschäft vorschlagen.«
    »Mit mir wollen Sie ein Geschäft machen?« Janusz nahm seine Mütze ab und drehte sie verlegen in den Händen. »Verzeihen Sie, fast hätte ich das vergessen. Diese neuen demokratischen Moden ... Euer Hochwürden wollen also mit mir ein Geschäft machen? Ich bin aber nur Janusz Piontek, der Leiter der Grubrow-Kolchose.«
    Der Teufel machte eine abwehrende Handbewegung. Er trug übrigens schwarze Handschuhe.
    »Ich weiß alles über dich. Ich weiß auch, daß du heute das gesprenkelte Schwein nach Nowy Brzecz bringen wolltest, um es dort zu verkaufen.«
    Obwohl Janusz ziemlich braun war, erbleichte er. Verlegen strich er sich durch die blonden, kurzen Haare.
    »Das Geld war nicht für mich bestimmt, Eure Lordschaft. Ich wollte es heimlich der Kolchose zustecken. Auch die Arbeiterklasse sollte ein wenig von dem Luxus genießen, den die dekadente Bourgeoisie ...«
    »Genug! Diese Sprache kenne ich. Ich habe sie oft genug überall und zu allen Zeiten vernommen. Ich will dir etwas geben, weil du etwas hast, das ich haben möchte. Also ein Geschäft. Nun, was ist damit?«
    Das also ist der Teufel, dachte Janusz. Ein Überbleibsel alten Aberglaubens, mit dem die Priester die Gläubigen zu erschrecken versuchen. Dabei ist er nichts als ein Geschäftsmann. Sogar einer, der in einer modernen Volksrepublik Handel treibt.
    »Hochwürden, ich benötige nicht viel zum Leben. Ich wurde hier als Sohn einer armen Arbeiterfamilie geboren, heute bin ich Leiter der Kolchose. Ich wüßte nicht, was Sie mir noch bieten könnten.« Er begegnete dem forschenden Blick des Teufels. »Sicher, es gäbe Dinge, die ich gern hätte, aber ich komme auch ohne sie aus.«
    »Erspare mir deine Ansprachen«, rief der Teufel wütend. »Bei jeder Gelegenheit redest du über deine armen Eltern. Dabei starben sie schon 1921 anläßlich einer Typhusepidemie. Ein Gutsbesitzer nahm dich auf, weil du Waise warst. Du dientest in seinem Haus. Du liefst davon und gingst zur Armee, aber sie jagten dich davon, weil du einen Kameraden bestahlst. Du kamst hierher zurück und lebtest vom Diebstahl. Später spieltest du dich als Patriot auf und raubtest die Läden der Juden aus. Dann ...«
    »Bitte, Hochwürden, könnten Sie nicht leiser sprechen? Es ist ja alles wahr, aber ich war damals noch jung und arm. Die herrschende Klasse dieser Welt läßt die anderen für sich arbeiten und darben. Vergessen Sie auch nicht, daß ich meist nur Läden ausraubte, deren Besitzer schon geflohen waren.«
    »Du hast einen Priester aus der Ukraine vertrieben. Er war ein harmloser, alter Mann ...«
    »Dann begann der zweite Weltkrieg«, wechselte Janusz schnell das Thema. »Ich wurde eingezogen. Die Deutschen gewannen am Anfang, und ich wurde nach Hause geschickt. Die heilige Jungfrau von Tschenstochau hat über mich gewacht und ...«
    Er schwieg plötzlich, aber der Teufel schien seinen faux pas nicht zur Kenntnis genommen zu haben.
    »Du wurdest nur deshalb nicht verwundet oder getötet, weil du dich während der Schlacht im Wald verstecktest. Während des Rückzuges hast du zwei Pferde gestohlen, angeblich für die Partisanen. Du hast die Familie Kowalski an die Nazis denunziert. Als die Russen kamen, botest du einem Priester an, er könne den goldenen Abendmahlkelch bei dir verstecken, dann hast du ihn ausgeliefert.«
    »Ja, ich gebe es zu. Was hätte den gottlosen Russen schon ein solches Heiligtum genutzt?« Er stockte. Was sollte das alles? Was hatte das mit dem angekündigten Geschäft zu tun? »Die Vergangenheit ist tot. Heute weiß ich, wie man die Kühe melkt, ohne daß Fliegen in den Eimer geraten. Ein neues Leben hat für uns begonnen. Wenn Sie also etwas haben, das Sie mir geben wollen, dann 'raus damit.«
    Der Teufel streckte abwehrend die Hände aus.
    »Beruhige dich, Janusz. Ich kann dir alles geben, was du willst. Du brauchst es nur zu wünschen. Alles, außer Unsterblichkeit.«
    Janusz sah den Teufel aus kleinen Augen an.
    »Dann gib mir die Fähigkeit, alles gut geraten zu lassen, was immer ich auch anfasse.«
    Der Teufel lachte.
    »Du bist ein Genie, Janusz. Die meisten Männer wünschen sich Geld, Weiber oder Macht. Du aber hast alles zusammen in einem einzigen Wunsch gefordert. Du bist sogar bereit, ein wenig für den Erfolg zu arbeiten. Einverstanden – du sollst den ständigen Erfolg haben. Wie lange? Zwanzig Jahre? Fünfzig? Oder hundert?«
    Janusz beugte sich vor.
    »Ein erfolgreicher, alter Mann

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