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Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Bier trinken«, sagte er.
    »Oh, es hat noch Zeit«, lächelte Charley und sah auf die Uhr. »Polizeistunde und Schluß erst in zwei Stunden.«
    Automatisch gingen ihre Blicke zur Uhr.
    Schluß ist erst in zwei Stunden ...
    In das Schweigen hinein meinte Mr. Cowles:
    »Hoffentlich nicht.«
    Charley sagte von der Theke her:
    »Doch, bestimmt. Daran kann ich nichts ändern.«
    Alle vier dachten:
    Niemand kann daran etwas ändern.
    Und die Uhr tickte, Sekunde für Sekunde, der Ewigkeit und dem Ende der Zeit entgegen ...

Nugent Miller und die Mädchen
    (The Girls And Nugent Miller)
     
Robert Sheckley
     
     
    Nugent Miller bückte sich und untersuchte die Fußspuren. Vorsichtig schob er Blätter und Zweige mit seinem Taschenmesser beiseite. Die Spuren waren zweifellos frisch. Sie waren klein und zierlich.
    Vielleicht stammten sie von einer Frau ...?
    Während er auf den Fußabdruck starrte, sah er die Frau vor sich, als stünde sie wahrhaftig da. Sie hatte wohlgeformte Füße schmale Fesseln und wunderbar lange Beine. Im Geiste sah er, wie sie sich umdrehte. Ihr Rücken, ihre Hüften, ihr ...
    »Nun ist's aber genug!« sagte Miller laut zu sich selbst.
    Die Frau verschwand.
    Schließlich hatte er keinen weiteren Anhaltspunkt als den Fußabdruck. Jede falsche Hoffnung aber konnte gefährlich sein. Sehnsucht, die nicht gestillt wurde, war sogar katastrophal.
    Er war ein großer, hagerer Mann mit ernstem Gesicht; seine Haut war sonnenverbrannt. Er trug Sandalen, Khakihosen und ein blaues Polohemd. Auf seinem Rücken war ein Rucksack, und in der einen Hand hielt er einen Geigerzähler. Er hatte eine Hornbrille; der linke Bügel war gebrochen und notdürftig mit Faden und einem Zweig geflickt. Die Gläser, so hoffte er, saßen einigermaßen sicher, aber so ganz traute er ihnen doch nicht. Er war kurzsichtig; wenn eine der Linsen zerbrach, würde er sie nie ersetzen können. Manchmal träumte er sogar davon. Die Brille fiel ihm von der Nase. Er bückte sich, um sie aufzuheben, aber er erwischte sie nicht. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte in einen bodenlosen Abgrund. Während er fiel und sich überschlug, erwachte er.
    Er rückte die Brille zurecht und ging weiter. Nach wenigen Schritten hielt er an und sah auf die Fußspuren hinab. Diesmal waren es mehrere, und sie konnten noch nicht sehr alt sein.
    Miller konnte nicht verhindern, daß er an allen Gliedern zu zittern begann. Er setzte sich auf einen Stein neben den Spuren und sagte sich immer wieder, daß er keiner falschen Hoffnung erliegen dürfe. Aller Wahrscheinlichkeit nach waren die Leute, die die Spuren hinterlassen hatten, schon längst tot.
    Aber er wollte Gewißheit haben. Er stand auf und folgte den Spuren. Sie führten über ein verwahrlostes Stoppelfeld auf den Rand eines Waldes zu. Miller blieb stehen und lauschte.
    Es war ein ruhiger, wunderschöner Septembermorgen. Die Sonne brannte vom Himmel herab auf die wüsten Felder; die dürren Zweige der Bäume schimmerten weiß und gespensterhaft. Die einzigen Geräusche, die er wahrnehmen konnte, waren das Vorbeistreichen des Windes und das ständige Klicken des Geigerzählers.
    »Normaler Strahlungswert«, sagte er laut vor sich hin. »Wer immer diesen Weg genommen hat, er muß einen Geigerzähler bei sich haben.«
    Aber vielleicht verstanden sie doch nicht, richtig mit ihm umzugehen. Vielleicht waren sie schon vergiftet und starben an einer Überdosis radioaktiver Strahlung. Nein, er durfte seine Hoffnungen nicht zu hoch schrauben. Bisher hatte er nur deshalb alles überstanden, weil er ohne Hoffnung, ohne Wunsch und ohne Sehnsucht gelebt hatte.
    »Wenn sie tot sind, werde ich sie begraben«, versprach er sich und drängte so alle noch verbliebenen Wunsche in den Hintergrund zurück.
    Einmal im Wald verlor er die Spur im dichten Unterholz. Er ging einfach in der bisherigen Richtung weiter, bis sein Geigerzähler wie verrückt zu ticken begann. Er schwenkte im rechten Winkel ab und hielt das Instrument mit ausgestreckten Armen vor sich. Es wäre gefährlich, in einem Strahlungsnest gefangen zu sein, ohne einen Weg nach draußen zu wissen. Sorgfältig zählte er seine Schritte. Er merkte sich die Richtung.
    Vor einigen Monaten hätte es ihn bei einer ähnlichen Gelegenheit fast erwischt. Seine Batterien waren leer geworden, und nur einem Zufall hatte er es zu verdanken gehabt, daß er in ein Gebiet mit schwacher Strahlung geraten war. Heute hatte er Ersatzbatterien im Rucksack.
    Nach zwanzig Schritten

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