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Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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man sie aufheben kann. Sie haben alle den gleichen Blick in den Augen wie Sie.«
    »Umholtz! Jetzt haben Sie gelogen. Niemand kann so blicken wie ich.«
    Und gerade das stimmte.
    Die goldenen Punkte in Haycocks Augen schimmerten seltsam. Es schien Umholtz, als sehe der andere direkt durch ihn hindurch. Der Mann mußte ein Verrückter sein, und es war durchaus möglich, daß er etwas mit dem Verschwinden der vier Männer zu tun hatte. Na, wenn schon. Sie würden ihn bald schnappen. Sie waren schon unterwegs nach hier. Noch ein paar Minuten ...
    »Antischwerkraft ist gegen alle Gesetze von Masse und Energie, Haycock.«
    »Um die Ladung einer Masse von Positiv in Negativ zu verwandeln, brauche ich kein Naturgesetz zu brechen«, sagte Haycock gelassen. »Es ist bereits zu spät für Sie, Umholtz, sich zu rechtfertigen oder nach einer Ausrede zu suchen. Sie brauchen auch nicht um Ihr Leben zu betteln – es wäre Zeitverschwendung. Sie sind nicht nur taub, sondern auch dumm und blind. Sagte ich Ihnen nicht, daß ich schon mit der Demonstration begonnen hätte? Warum glauben Sie mir nicht? Auch die anderen vier glaubten mir nicht, bis ihr Ende sie überzeugte, so wie es Sie überzeugen wird. Dummheit hat mich schon immer verrückt gemacht, Umholtz. Ich vergesse mich dann leicht. Jedenfalls sind Sie für mich erledigt, und nichts kann Sie noch retten. Sie sind ein Idiot, Umholtz. Wenn Sie verschwinden, werden Sie schreien ...«
    »Wenn Sie nur nicht schreien«, sagte Umholtz seelenruhig, denn die schwarzgekleideten Polizisten betraten soeben sein Büro und legten ihre Hände auf Haycocks Schultern. »Nehmen Sie ihn mit. Er ist verrückt – wenn nicht schlimmer.«
    Aber Haycock schrie nicht.
    Sein letzter Blick galt Umholtz, dem es kalt über den Rücken lief, als er die goldenen Punkte in den Augen sah.
    Sie flammten wie das Feuer der Hölle.
     
    Sie bekamen nichts aus ihm heraus.
    Haycock mochte ein Kauz sein, aber das war auch alles. Sie überprüften ihn und seinen Lebenswandel. In seiner eigenen Nachbarschaft war er als erfolgloser Erfinder bekannt, der immer nur Pech gehabt hatte. Aber in seiner Wohnung lagen keine Leichen herum. Außerdem konnte er nachweisen, daß er zu den Stunden, in denen die vier Männer verschwunden waren, in seiner Wohnung geweilt hatte.
    Die Polizei konnte ihm nichts anhaben.
    Sie ließ ihn wieder laufen.
     
    »Ich bin ja kein Leichenfledderer«, sagte Umholtz zu Planter und Shartel, »aber wir können auf keinen Fall übersehen, daß das Verschwinden von vier Konkurrenten gewisse Vorteile für unser Geschäft bildet. Sicherlich werden andere Männer an ihre Stelle treten, aber es wird lange dauern, bis sie sich eingearbeitet haben.«
    »Dieser Verrückte heute nachmittag«, fragte Planter, »was war eigentlich mit ihm? Was bot er Ihnen an?«
    »Nicht der Rede wert, Planter. Der übliche Unsinn von Antischwerkraft und so.«
    Die drei Männer gingen im Park spazieren. Es wurde schon dunkel.
    »Ich fühle mich nicht besonders wohl«, fuhr Umholtz fort. Er legte die rechte Hand an die Schläfe, dann klopfte er auf seinen Bauch. »Wahrscheinlich habe ich etwas gegessen, das mir nicht bekommen ist.«
    »Es wird wohl mehr die Aufregung sein«, vermutete Planter. »Das spurlose Verschwinden Ihrer Konkurrenten hat Ihre Nerven beansprucht. Sie müssen ja stets befürchten, der nächste zu sein.« Er nickte grimmig. »Der Gedanke daran muß wie ein schweres Gewicht auf Ihnen lasten.«
    »Im Gegenteil«, murmelte Umholtz verstört. »Ich habe eher das Gefühl, als habe man ein Gewicht von mir genommen. Ich fühle mich so leicht – und es gefällt mir gar nicht.«
    »Der Spaziergang wird Ihnen guttun, Mr. Umholtz«, sagte Planter. »Außerdem machen Sie durchaus keinen kranken Eindruck. Im Gegenteil – ich habe Sie selten so leichtfüßig einherschreiten sehen.«
    »Ich bin auch nicht krank«, protestierte Umholtz. Er sah hinauf in den dämmerigen Himmel, als erwarte er von dort einen plötzlichen Angriff. »Meine Füße sind nur so komisch. Es ist so, als hätten sie die Verbindung zum Boden verloren. Ich fühle mich so leicht, wie ich schon betonte. In meinem Magen dreht sich alles. Ich falle doch nicht ...? Aber so fühlt es sich an. Der Baum, Planter ... ich muß mich an seinen Zweigen festhalten ...«
    Er stürzte vor. Seine Füße glitten über den Weg, ohne daß er sie bewegte. Fast machte es den Eindruck, als schwebe er. Mit beiden Händen griff er nach dem Baum. Es war eine kleine

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