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Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Ulme.
    »Jetzt bin ich dran!« heulte er verzweifelt.
    Mit Armen und Beinen umklammerte er den Stamm des Baumes.
    »Umholtz ...!« schrien Planter und Shartel.
    »Ich falle immer noch! Mein Gott, wie bin ich nur so weit hoch gekommen?«
    »Umholtz, Sie sind kaum zwanzig Zentimeter hoch – seien Sie doch vernünftig. Shartel, er muß verrückt geworden sein. Los, holen wir ihn. Wenn er wieder Boden unter den Füßen spürt, wird er wieder vernünftig werden.«
    »Ihr Narren!« kreischte Umholtz. »Ihr laßt mich fallen, hinab in den bodenlosen Abgrund.« Als er sprach, sah er nach oben in den Himmel. Sein Gesicht war rot angelaufen, als sei ihm das Blut in den Kopf gestiegen. »Der Kerl hatte recht. Jetzt bin ich überzeugt.«
    »Ein Bein habe ich los«, keuchte Planter zu Shartel. »Aber ich kann es kaum auf den Boden bringen. Haben Sie das andere Bein? Was ist denn mit Ihnen los, Shartel? Warum klettern Sie mit Umholtz auf den Baum hinauf?«
    Umholtz war größer und schwerer als der schmächtige Shartel. Er zog ihn mit nach oben. Shartel ließ los, fiel einige Meter und landete hart im Gras.
    Umholtz griff nach den Zweigen, mit dem seltsamen Erfolg, daß er sich in der Luft drehte. Die Beine zeigten nun hinauf in den Nachthimmel. Mit letzter Kraft hielt er sich oben im Wipfel fest. Dort hing er wie ein Ballon, dessen Leine sich in den Zweigen verfangen hatte.
    »Um Gottes willen – so holt mich doch endlich!« schrie er gellend. »Werft mir eine Leine hoch. Ich halte es nicht mehr lange aus, und dann muß ich loslassen. Wie weit werde ich fallen ...? Ich kann keinen Grund erkennen.«
    Und wieder sah er hinauf – oder hinab ...? – in den Himmel.
    In diesem Augenblick brach der oberste Ast ab.
    Umholtz fiel, immer schneller werdend, von der Erde.
    Er fiel in den Himmel hinein. Sein Schreien wurde immer leiser, während er sich überschlug und bald nur noch als Punkt zu sehen war.
    Dann war er verschwunden.
     
    »Was sollen wir nur den Leuten sagen ... oder der Polizei? Wie sollen wir ihnen das erklären? Niemand wird uns glauben!«
    Shartel zitterte an allen Gliedern.
    »Du kannst Ihnen erzählen, was du willst«, sagte Planter.
    »Vielleicht bin ich wirklich verrückt, aber ich bin nicht verrückt genug, das gesehen zu haben – was wir gesehen haben.«
    Genau das sagten sie auch der Polizei später.
     
    Von der Clique war nur Easter übriggeblieben.
    Er war vielleicht der klügste der sechs Männer, aber auch derjenige, der sich am wenigsten Sorgen machte. Natürlich machte er sich Gedanken über das spurlose Verschwinden seiner fünf Konkurrenten, aber eine vernünftige Erklärung fand er auch nicht. Vielleicht würde er der nächste sein.
    Höchstwahrscheinlich sogar.
    »Vielleicht sollte ich mir Sorgen machen«, sann er vor sich hin, denn er saß allein in seinem Büro und wartete auf Kundschaft. »Ein Mann von meinem Schlag kann nicht ungeschoren bleiben, wenn die anderen fünf dran glauben mußten.«
    Aber Easter machte sich eben doch zu wenig Sorgen. Er hatte sich nie viel Sorgen in seinem Leben gemacht. Warum heute?
    Und dann kam ein Mann in sein Büro. Er hatte sich nicht angemeldet.
    Er hatte strohblonde Haare und blaue Augen, in denen gefährlich aussehende, goldene Punkte schwammen. Sein Lächeln war freundlich und zuvorkommend, fast fröhlich. Irgendwie erinnerte er an einen einfältigen Hinterwäldler, aber auch an einen sprungbereiten Panther.
    »Ich habe eine Erfindung mitgebracht, die sich als äußerst wertvoll erweisen könnte«, begann Haycock das Gespräch ...
     

Die letzte Stadt der Erde
    (End Of The Line)
     
     
Chad Oliver
     
     
    Die Stadt lag nun weit hinter ihm.
    Earl Stuart sah nicht zurück, aber er konnte das Leuchten am Horizont ahnen, wenn er auch versuchte, es zu ignorieren. Genußvoll sog er die reine, frische Luft in die Lungen, die nach Erde und Leben roch. Er sah hinauf in den Himmel, in dem die Sterne funkelten, wie ein Mann, der aus dem Gefängnis kam. In seiner Hand blinkte der Lauf eines Gewehrs.
    Er haßte den Tunnel, aber er war der einzige Weg aus der Stadt heraus. Niemals würde er sich an ihn gewöhnen können. Es war so, als stiege man in ein uraltes Grab. Der Tunnel war schlimmer als die Stadt, denn er war älter. Es dauerte eine Ewigkeit, bis man ihn hinter sich hatte, und ein Mann hatte in dieser Ewigkeit viel Zeit zum Nachdenken. Eines Tages, das wußte er, würden die Männer des Sicherheitsdienstes auf ihn warten, wenn er zurückkehrte.
    Und dann

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