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Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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kennen Metall und haben primitive Feuerwaffen. Trotzdem hätte man sie nicht so behandeln dürfen. Sie hätten es verhindern müssen.«
    »Ich habe es versucht, Sir.«
    Stone sah Robert an.
    »Worüber machen Sie sich eigentlich Sorgen, Leader?«
    »Ich mache mir keine Sorgen, Sir.«
    »Kommen Sie, sprechen Sie sich aus. Wir sind hier nicht im Manöver. Was haben Sie bemerkt?«
    »Ich weiß so gut wie nichts über diesen Planeten.«
    »Niemand weiß etwas. Erzählen Sie schon, wie sahen die Kleider der Eingeborenen aus. Sie selbst? Schwarz?«
    »Wir haben wahrscheinlich nur Männer gesehen. Sie trugen Helme aus Metall.«
    »Und?«
    »Das ist alles, was ich gesehen habe.«
    Captain Stone dachte nach. Nach einer Weile sagte er:
    »Wie viele waren es?«
    »Vier.«
    »Nur vier?« Stone schwieg abermals. Er streifte Leaders Gesicht mit einem forschenden Blick. Genau das, was ich brauche, dachte er. Ein unerfahrener Leutnant. Dazu ein anderer ohne Rückgrat. Die beiden passen zusammen. »Hören Sie, Leader, Sie sollten jetzt versuchen, ein wenig zu schlafen. Ich habe Sie für die letzte Wache eingeteilt. Der Tag hier hat zwanzig Stunden, die Nacht auch. Das macht müde, weil es ungewohnt ist. Sehr müde. Also – schlafen Sie, Leader. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Sir.«
    Robert schloß die Augen. Er hörte, wie Stones Schritte sich entfernten.
    Dann war Stille.
     
    »Trink schon, Harry! Damit kann man die Seele waschen.« Harry stierte auf die Flasche, die vor ihm auf dem Boden stand. Er gab keine Antwort.
    »Was ist denn los mit dir? Keinen Durst mehr?«
    »Doch«, knurrte Harry, nahm die Flasche und setzte sie an die Lippen. Dekker wartete einen Augenblick, dann nahm er sie ihm ab. Er hielt sie hoch.
    »Trinken wir auf den Weltraum«, schlug er vor. »Weißt du, ich bin ein echter Raumfahrer, aber auf dem Mars geboren. Darum bin ich dunkel und viel größer als du. Meine Großeltern waren echte Pioniere, weißt du? Sie waren die ersten Kolonisten auf dem Mars. Echte Pioniere.«
    Harry schüttelte den Kopf.
    »Pioniere? Dummköpfe waren sie, Dekker. Sie haben alles geglaubt, was in den Zeitungen stand. Dann stiegen sie in die Schiffe, um die Reise zu ihren privaten Sandkästen zu machen. Das war doch alles, was sie auf dem Mars vorfanden.«
    »Jeder Planet muß erst von Menschenhand geformt werden, ehe er zum Paradies wird. Schau dir doch nur diese Welt hier an. Eine Wüste, mehr nicht. Wenn wir wollen, machen wir einen Dschungel daraus – oder eine gute, fruchtbare Landschaft. Ganz nach Belieben.«
    »Ganz richtig, Dekker. Und was geschah mit deinem von Menschenhand geschaffenen Paradies auf dem Mars? Die Sandstürme, hast du die vergessen? Sie haben den Mars entvölkert.«
    »Ja, ja, ich weiß. Ich war lange genug dort. Zuerst haben sie die Kinder evakuiert – warum eigentlich? Was haben Kinder schon groß zu verlieren?«
    »Höchstens ihr Leben«, sagte Harry sarkastisch.
    »Eine der billigsten Waren des Universums, Harry. Kannst du mir ruhig glauben. Weißt du, wohin sie mich schickten? In die südlichen Vereinigten Staaten von Amerika. Mich, einen Flüchtling vom Mars! Sie steckten mich in eine Spezialschule. Was die alles mit mir anstellten! Immer wieder kamen Delegationen alter Damen von Wohltätigkeitsorganisationen zu uns heraus. Einmal verlangte man sogar von mir, ich solle mich mit einer Dame zusammen fotografieren lassen. Sie schien enttäuscht zu sein, weil wir keine drei Köpfe aufzuweisen hatten. Ich war damals eine richtige Sensation. Hat man dich schon mal als Flüchtling fotografiert?«
    »Nein.«
    »Mann, du fühlst dich dann ganz groß!« Dekker hob die Flasche und trank. Er setzte erst wieder ab, als er husten mußte. »Ganz groß fühlst du dich dann, sage ich dir ...«
    »Sei nicht so laut!« mahnte Harry.
    »Warum soll ich nicht laut sein? Hör mir einmal zu, Harry. Man flüstert seinen Jubel nicht in die Welt hinaus. Man schreit!« Er stand auf und schwankte, die Flasche noch immer in der Hand, unsicher hin und her. Er sah in Richtung der unfruchtbaren Hügel des Planeten Lodan, die jetzt in der Schwärze der schützenden Nacht verborgen waren. Dann erhob er seine freie Hand, ballte sie zur Faust und reckte sie den Sternen entgegen. »Wißt ihr, was es heißt, zu schreien?« brüllte er in die Nacht hinein. »Ihr denkt, daß ihr schon tot seid – vielleicht wart ihr es. Aber jetzt sind wir hier! Die berufsmäßigen Blutsauger! Wir werden eine wunderbare Veränderung vornehmen. Wir werden eure

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