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Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Befehl. Müde starrte er auf die eingefallene Hütte, oder was immer es auch war. Dekker ging auf dem Stoff hin und her, trat einige Vorsprünge nieder und kehrte zum Schlitten zurück.
    »Nun, Robert? Möchtest du dir ein Andenken mitnehmen?«
    »Nein.«
    »Nun mach schon, sieh dich um. Manchmal haben sie ganz hübsche Sachen, die Nomadenstämme. Eigenartig, wie sehr sie sich alle gleichen, dabei gibt es sie auf fast allen Planeten.«
    Dekker war nach hinten in den Schlitten gestiegen. Harry sah ihm mit einem merkwürdigen Ausdruck in den Augen entgegen.
    »Du wirst natürlich alles niederbrennen, Dekker?«
    »Was sonst? Wenn Robert sich ein Souvenir mitnehmen will, muß er sich beeilen.«
    Robert ging zur Hütte. Er stolperte über den zerwühlten Stoff, bis sein Fuß gegen die Axt stieß. Sie hatte eine kurze, schwere Schneide und war aus einem schwarzen, glanzlosen Material hergestellt. Er bückte sich und hob sie auf. Für ihre geringe Größe war sie ungewöhnlich schwer. So schwer, als bestünde sie aus Eisen. Die Schneide war schärfer als alles, was Robert je gesehen hatte. Der Griff war weiß, mit vielen ineinander verwobenen Ziselierungen geschmückt. Sie sagten ihm nichts. Es war eine Axt, wie es sie in keinem Museum der Erde gab.
    Robert kehrte zum Schlitten zurück. Dekker kam ihm entgegen, aber er machte einen Bogen um ihn. Schweigsam kletterte er auf seinen Sitz, ohne sich um Harry zu kümmern. Er beobachtete Dekker.
    »Hast du etwas gefunden?« fragte Harry.
    Ohne sich umzudrehen, antwortete Robert:
    »Eine Axt. Nichts Besonderes.«
    Dekker feuerte seinen Nadler auf die eingestürzte Hütte ab, bis sie lodernd aufflammte.
    »Du hättest ihn daran hindern sollen«, sagte Harry vorwurfsvoll.
    Robert gab keine Antwort. Er sah zu, wie der schwarze Rauch gradlinig in den Himmel stieg, während Dekker auf den Schlitten zukam. Er legte seine Hand auf Harrys Arm.
    »Die Haut ist nur angeritzt«, sagte Harry widerwillig.
    »Tut mir leid, Harry.«
    Dekker stieg in den Pilotensessel.
    »Schmerzt es sehr?« fragte Robert, ohne sich umzudrehen.
    »Ja, es tut verdammt weh.«
    Die Düsen heulten auf, als sich der Schlitten erhob. Robert sah auf die Axt hinunter, die er auf den Boden gelegt hatte. Erst als die brennende Hütte außer Sicht war, sah er wieder auf. Seine Augen waren feucht, und erst jetzt wurde ihm klar, daß er Angst gehabt hatte.
    Wie ich sie hasse! dachte er, aber er wußte nicht genau, wen er meinte.
    Während des Rückfluges sprach keiner ein Wort. Knapp vor Einbruch der Dämmerung trafen sie wieder im Lager ein.
     
    Das also war geschehen – Ereignisse, die alles ins Rollen gebracht hatten. Sie konnten nicht mehr rückgängig gemacht werden. Niemand hatte ein Wort darüber verloren. Robert hatte gehofft, daß die beiden Männer die fürchterliche Stille brechen würden, sobald sie wieder im Lager waren. Sie mußten doch bemerkt haben, daß er feige war.
    Aber weder Dekker noch Harry sagten etwas. Sie beide und das Feuer waren schließlich für Robert unerträglich geworden, und er hatte sich in die Hütte zurückgezogen.
    Er mußte geschlafen haben, denn als er seine Augen wieder öffnete, nahm er den Schein des Feuers nicht mehr wahr. Es mußte inzwischen ausgegangen sein. Vielleicht dämmerte schon bald der Morgen.
    Er lag wach und starrte in die Dunkelheit hinein. Einmal tastete er mit der Hand unter die Koje, bis er die Axt berührte. Es tat ihm wohl, die Schneide mit den Fingern abzutasten, auch wenn damit die Erinnerung an die Ereignisse des Tages zurückkehrten.
    Endlich schlief er erneut ein.
    Jemand betrat die Hütte und weckte ihn. Hollis, einer der Geologen, hatte seine Wache beendet und legte sich hin.
    »Hollis ...«, flüsterte Robert.
    »Ja? Verdammt kalt draußen. Hier übrigens auch.«
    »Hollis ...«
    »Was ist, Leader?«
    »Ich ... oh, nichts.«
    »Ich habe mich mit Ihren Waffenbrüdern unterhalten, alter Junge. Ihr habt ja einen interessanten Nachmittag verlebt. Da habt ihr es besser als wir Wissenschaftler. Bei uns passiert nie etwas. Wir hocken nur herum und studieren. Na ja. Nichts zu machen. Gute Nacht.«
    »Haben die beiden Ihnen erzählt, was vorgefallen ist?«
    »Wann? Ach so, am Nachmittag. Ist ja typisch. Dekker muß verrückt gewesen sein. Ich würde mir an Ihrer Stelle keine Sorgen machen. Wird bestimmt nicht in den offiziellen Bericht kommen.«
    »Wie kann er nur mit ihm sprechen ...?«
    »Wie kann wer mit wem sprechen?«
    »Ich meine, wie kann Harry noch mit

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