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Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Unordnung in ein Meisterwerk architektonischer Misthaufen verwandeln. Habt ihr das gehört? Habt ihr es alle gehört?«
    Die einzige Antwort war Stille.
    Dekker wartete, dann sah er Harry an und ließ sich wieder am Feuer nieder.
    »Du bist in Ordnung, Harry«, sagte er unsicher, denn seine Zunge war schwer geworden. »Du bist der einzige Mann im Umkreis von tausend Lichtjahren, der es wert ist, mit mir zu trinken. Du hast es heute bewiesen. Und ich bin auch in Ordnung.«
    Er stand auf und trank. Er sah nicht, wie sich Captain Stone neben Harry niederkniete.
    »Was habt ihr heute dort draußen getan?« fragte der Kommandant.
    Dekker setzte die Flasche ab. Er bemerkte den Offizier.
    »Wir haben einige Weiber getroffen, und eins davon hat Harry den Arm verdreht.« Er lachte und stellte die Flasche auf die Erde. »Sie sind sicher ein fähiger Verwaltungsoffizier Stone – oh, Verzeihung, Captain Stone. Seien Sie froh, daß Sie mich und Jackson haben. Von mir aus können Sie mich jetzt einsperren lassen, wegen Trunkenheit auf einem unbekannten Planeten. Ich muß wohl ein sehr schlechtes Beispiel für die Eingeborenen sein, nicht wahr? Na gut, ich gebe es zu.«
    »Jackson, stopfen Sie ihm den Mund«, befahl Stone.
    »Machen Sie es doch selbst.«
    »Sie sind der einzige, der mit ihm umgehen kann.«
    »Ich?«
    »Wäre es nicht nett von Ihnen, Captain Stone«, sagte Dekker dazwischen, »wenn Sie mit zwei einsamen Offizieren des Außendienstes einen Schluck trinken würden?«
    Stone beachtete Dekker nicht. Er fragte Harry:
    »Was war das für eine Gruppe, mit der ihr Kontakt aufnahmt?«
    »Wie soll ich das wissen? Wir sind nicht mehr dazu gekommen, uns mit den Leuten zu unterhalten.«
    »Leader behauptet, sie hätten Metallhelme getragen.«
    »Was?«
    »Metallhelme. Hören Sie schlecht?«
    »Fragen Sie ihn lieber noch einmal.«
    »Seien Sie doch vernünftig, Harry. Helme weisen auf militärische Formationen hin.«
    »Sie können aber ebensogut der letzte lodanische Modeschrei sein«, sagte Harry grinsend.
    Stone ignorierte den Einwand.
    »Im Expeditionsbericht stand nichts über militärische Einheiten. Der ganze Planet wurde abgesucht. Wie erklären Sie sich, daß nichts von den Helmen erwähnt wurde?«
    »Sagte ich doch schon. Vielleicht waren sie damals noch nicht in Mode.«
    »Hören Sie, Stone«, sagte Dekker, »ich habe drei ganz neue marsianische Anzüge. Ziehen wir die an und stehen den Damen Modell. Letzte Mode sind gemästete Flüchtlinge. Was meinen Sie, Captain?«
    »Jackson«, knurrte Stone wütend. »bringen Sie ihn zum Schweigen.«
    »Er wird schon von selbst aufhören.«
    »Sie sollen ...«
    »Warum?«
    Stone beherrschte sich. Es war eine ungewöhnliche Situation.
    »Wir wissen nicht, was noch alles geschehen kann. Von einem freundschaftlichen Kontakt mit den Eingeborenen kann ja wohl nun nicht mehr die Rede sein.«
    »Trotzdem würde ich dem Flaggschiff nichts von dem Zwischenfall berichten. Sie würden sich nur selbst zum Narren machen.«
    Stone war einen Moment lang still.
    »Gut, aber wir müssen unsere Vorsichtsmaßnahmen treffen.«
    »Es waren nur vier Eingeborene, Sir.«
    Stone stand auf.
    »Sorgen Sie dafür, daß Dekker keinen Lärm mehr macht.«
    Dekker wollte etwas sagen, aber dann schwieg er. Er betrachtete die fast leere Flasche. Dann nickte er.
    »Also gut«, sagte er. »Gehen wir schlafen.«
     
    Kurz nachdem es sich ereignet hatte, schämte sich Robert Leader.
    Jetzt war die Angst zurückgekehrt. Bis alles vorbei war, mußte er sich aber zusammennehmen. Captain Stone selbst hatte gesagt, er solle sich keine Sorgen machen. Aber wie? Da war die Axt. Er wollte nur an sie denken, nicht aber an das, was mit ihr zusammenhing. Selbst wenn er sie weit von sich schleuderte, würde die Erinnerung bleiben. Nichts würde in Ordnung sein. Es war dumm, von Anfang an.
     
    Und es hatte in der vorigen Nacht angefangen, kurz vor Anbruch der Dämmerung. Leader war vorzeitig aufgewacht, um den Aufgang der Zwillingssonnen beobachten zu können. Er lag auf seiner Koje, als er die letzte Wache zurückkommen und mit Captain Stone sprechen hörte. Weit draußen zwischen den Hügeln hatte der Mann Feuer gesehen. Ein kleines Feuer, wie er versicherte. Es gab zwölf Expeditionsgruppen auf Lodan, aber noch keine hatte bisher ein Feuer beobachtet.
    Stone nahm Verbindung zum Flaggschiff auf. Er bekam den Auftrag, ersten Kontakt mit den Eingeborenen herzustellen. Das Flaggschiff selbst sah keine Veranlassung, aus der

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