Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
Dekker sprechen, nach dem, was heute vorgefallen ist ...?«
    »Ach, Sie meinen den Arm? War doch ein Unfall, oder vielleicht nicht? Vergessen Sie nicht, daß die beiden alte Freunde sind. Ein wenig zu wild für meinen Geschmack, aber ganze Kerle.«
    »Ich verstehe das nicht«, gab Robert zu. »Wenn ich an Harrys Stelle wäre, würde ich Dekker hassen.«
    »Dann kann Dekker ja froh sein, daß es nicht Sie erwischt hat«, sagte Hollis gedehnt und lächelte, aber das sah Robert in der Dunkelheit nicht.
    »Ja, das kann er.« Roberts Stimme war ganz ruhig. »Ich hasse ihn aber trotzdem. Ich hasse sie alle beide.«
    »Ich möchte jetzt versuchen, noch etwas zu schlafen«, sagte Hollis. Er schien plötzlich jedes Interesse an der Unterhaltung verloren zu haben.
    »Dekker hat auf die Eingeborenen geschossen – hat er Ihnen das auch erzählt?«
    »So etwas Ähnliches wurde erwähnt. Dekker und Harry waren betrunken und redeten viel Unsinn.«
    »Glauben Sie, daß sie nun kommen werden?«
    »Wer? Die Eingeborenen? Niemals, Robert, niemals!«
    »Doch, sie werden kommen.«
    »Sie sollten lieber schlafen, anstatt sich unnütze Gedanken zu machen.«
    »Sie werden kommen.«
    Hollis drehte sich auf die andere Seite.
    »Na, von mir aus sollen sie kommen. Wenn es Ihnen Spaß macht, sich deshalb Sorgen zu machen, will ich Sie nicht daran hindern. Aber sorgen Sie sich bitte leise, denn ich habe einen leichten Schlaf.«
    »Sie werden bestimmt kommen«, murmelte Robert störrisch.
    Hollis drehte sich wieder um.
    »Noch etwas, Leader. Ich hörte, Sie hätten in den Hügeln ein Werkzeug gefunden oder eine Waffe. Die möchte ich mir morgen einmal in aller Ruhe ansehen. Sie wissen ja: Waffen sind mein Spezialgebiet.«
    »Ich glaube nicht, daß es eine Waffe ist.«
    »Vielleicht nicht«, meinte Hollis schläfrig. »Aber man könnte das Ding ja ruhig als solche bezeichnen, wenn man Lodan nicht kennt.«
    »Gewiß«, sagte Robert ruhig.
    Hollis lachte laut und ungeniert. Sein Tonfall wurde spöttisch, als er rief:
    »Eine Siegesbeute! Warum müssen immer jene, die vor dem Leben die meiste Angst haben, sich mit Trophäen behängen? Robert, das Leben ist eine schöne Sache – uns fehlt nur mehr Zeit. Wir haben nie genug Zeit, richtig leben zu können. Ist es da nicht eine furchtbare Verschwendung, auch nur eine Minute mit der Angst vor dem Tod zu vergeuden? Wir leben! Wir sind hier! So, nun Schluß damit! Hoffentlich haben Sie verstanden, was ich meine.«
    »Ich denke schon.«
    »Na, dann gute Nacht.«
    »Und was ist, wenn sie doch kommen?«
    »Zum Teufel damit!« stöhnte Hollis und zog die Decke über den Kopf.
    Robert schloß die Augen, aber er konnte nicht wieder einschlafen. In zwei Stunden begann seine Wache.
    Er lag wach, vielleicht eine Stunde, da fiel der erste Schuß.
    Es ereignete sich alles ungeheuer schnell. Zuerst hörte er den Schuß, einen scharfen, kurzen Knall. Er öffnete die Augen, aber es war dunkel. Dann hörte er Hollis sagen:
    »Das ist jetzt Ihr Problem, Leader.«
    Robert hörte, wie er aus der Hütte rannte.
    Er selbst blieb liegen, aber nicht lange. Dann kroch er aus dem Bett und warf sich auf den Boden, die Hände fest auf das Gesicht gepreßt.
     
    Die Männer hörten die Schüsse und kamen aus den Hütten. Sie vernahmen die Schritte zweier Männer, die vom Abhang herabliefen. Als sie Dekkers Stimme erkannten, blieben sie stehen.
    »Ich glaube, sie sind schon wieder fort«, schrie Dekker.
    »Nein«, sagte Harry.
    Im gleichen Augenblick brach die Hölle los. Unzählige Geräusche erfüllten die Nacht – das Krachen von Gewehren, das Röhren der Strahlpistolen und das Knistern der Energiewerfer. Es war ein infernalisches Konzert grauenhafter Waffentechnik, und es machte die Nacht zum Tag. Die grellen Bündel aufzuckender Energie ließen die Netzhäute schmerzen und die Männer fast blind werden.
    Dann, nach einer Minute, war alles vorbei. Es stank nach verbranntem Fleisch und dampfender Erde.
    »Ich hab, einen von ihnen«, brüllte Dekker triumphierend.
    Einer rannte zu der Hütte und schaltete den Scheinwerfer ein. Dekker zerrte den Eingeborenen in den Lichtkegel. Er hielt die Mündung seiner Waffe gegen den Rücken seines Gefangenen.
    Der Lodaner trug eine lange, schwarze Robe, die bis zum Boden reichte und die Füße verhüllte. Er war kleiner und breiter als ein Terraner, aber sonst humanoid gebaut. Auf seinem Kopf war ein schimmernder Schmuck, der mit einem Kinnriemen am Kragen der Robe befestigt war. Unter dem

Weitere Kostenlose Bücher