Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
Aber ich überprüfe die Leute, die Washington mir hierher schickt. Ich muß es tun, denn ein gutes Zeugnis genügt mir noch lange nicht.«
    »Habe ich die Prüfung bestanden?« fragte Greenstein ein bißchen zu hastig.
    »Bis jetzt schon. Vielleicht wird Ihnen das einmal leid tun. Aber mein Hauptproblem ist heute ein anderes. Ich will endlich erfahren, ob man uns die Waffen geschickt hat, die ich zur Verteidigung anforderte.«
    Vor ihnen lag die Empfangsstation. Sie war in einer großen Wellblechbaracke untergebracht, die jedoch gegen die riesigen Tanks, die hinter ihr standen, zwergenhaft wirkte. In diesen Tanks war Erdöl in riesigen Mengen. Heute würden sie in die Zukunft gepumpt werden. Eigentlich war das nicht richtig ausgedrückt. In Wirklichkeit nämlich würde nur ein temporaler Kontakt mit dem Hauptprojektor in der Zukunft (oder Gegenwart) hergestellt, der das Öl aus der Vergangenheit saugte. Umgekehrt würden dann Lebensmittel, Ausrüstungsgegenstände und Waffen durch die Jahrmillion geschickt. Herries hoffte, daß wenigstens eine Atomkanone dabei war – und kein Inspektor oder sonst eine wichtige Persönlichkeit. Wenn er an den Senator dachte, der hier vor einigen Monaten aufgetaucht war, dann überkam ihn der Zorn.
    Trotz der Nüchternheit der Baracke und der Tanks tauchte vor Herries' geistigem Auge eine Vision auf, die ihn Raum und Zeit vergessen ließ. Der Platz, der vor ihm lag, glitt in wenigen Sekunden durch einen Zeitraum von vielen Millionen Jahren. Eines Tages würde er verlassen und ausgebeutet unter dem grauen Wolkenhimmel liegen, der Reden und der Dschungel würde die letzten Spuren beseitigen, und nichts mehr würde darauf hindeuten, daß es hier einst Menschen gegeben hatte. Dann kam das Meer und würde alles bedecken, um sich nach einigen hunderttausend Jahren wieder zurückzuziehen. Trockenes Land würde zurückbleiben, eine Prärie vielleicht, die später unter Eis begraben wurde. Auch das Eis würde verschwinden und Pflanzen und Tieren Platz machen. Und Menschen. Später erfand man den Zeitprojektor und eine riesige, phantastische Maschine stand an diesem Fleck. Und danach ...?
    Herries wagte es nicht, sich das »Danach« vorzustellen.
    Symonds erwartete sie bereits. In der Hand hielt er einige Schriftstücke. Hinter seinem Ohr steckte ein Bleistift.
    »Guten Morgen, Mr. Herries.«
    Der Ton seiner Stimme verriet wie gewöhnlich Selbstsicherheit und das Bewußtsein, die wichtigste Persönlichkeit hier zu sein.
    »Guten Morgen. Alles klar soweit?«
    Mehr sagte Herries nicht. Er ging selbst in die Baracke, um sich zu überzeugen. Draußen begann es zu regnen. Die Tropfen trommelten auf das Blechdach. Alle Techniker standen auf ihren Posten und meldeten ihre Bereitschaft. Vor der Hütte warteten die Männer, die gerade frei hatten. Heute war Posttag. Es wurde so wenig wie möglich gearbeitet.
    Herries rückte den Sack zurecht, der die Post für die Zukunft enthielt. Er sah auf die Uhr. Nur noch eine Minute.
    »Achtung ... jetzt!« sagte er.
    In der Luft war plötzlich ein leises, pfeifendes Geräusch – und ein pulsierendes Glühen. Skalen zeigten ausschlagende Zeiger. Pumpen begannen rhythmisch zu arbeiten. Die Leitungen endeten offen vor der Station. Nichts kam aus ihnen heraus – wenigstens konnte Herries nichts sehen.
    Gut. Alles in bester Ordnung.
    Denn das andere Ende der Leitung, die Fortsetzung, war hundert Millionen Jahre in der Zukunft. Der Postsack verschwand mit einem zischenden Geräusch, denn das plötzliche Vakuum wurde durch herbeiströmende Luft ersetzt. Herries nickte zufrieden und ging wieder nach draußen.
    »Verzeihen sie, Sir ...«
    Herries fuhr herum. Seine Nerven waren auch schon nicht mehr die besten.
    »Was ist?«
    »Kann ich Sie einen Augenblick sprechen?« fragte Symonds. »Allein, wenn es geht.«
    Die Augen hinter den Brillengläsern verrieten nur zu deutlich, daß es keine Bitte, sondern ein Befehl war.
    Herries nickte kurz. Insgeheim verfluchte er die Tatsache, daß die Männer tatenlos dastanden, obwohl die Post erst in einigen Stunden eintreffen würde. Er ging voran. In einer Nische an der Außenwand der Baracke wartete er auf Symonds. Einige Stühle standen herum. Symonds zog die Hose an den Knien hoch, bevor er sich setzte.
    »Ich erwarte heute eine besondere Sendung«, sagte er geheimnisvoll. »Es ist mir erlaubt, erst jetzt darüber zu sprechen.«
    Herries' Mund verzog sich spöttisch.
    »Klären Sie den Sicherheitsdienst darüber auf, daß der

Weitere Kostenlose Bücher