Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
Arbeitswochen aus, Lowe; er ist Angestellter bei der Einwanderungsbehörde und hat folglich Anrecht auf mindestens zwei Wochen Urlaub im Jahr. Damit ist das Problem bereits aus der Welt geschafft.« McClane haßte unnötige Detailarbeit und würde sich nie daran gewöhnen können, daß seine Mitarbeiter gelegentlich so unbeholfen waren.
    »Wir haben es hier mit einem ganz anderen Problem zu tun«, antwortete Lowe energisch. Er beugte sich über das Bett und sagte zu Quail: »Erzählen Sie Mister McClane, was Sie uns gesagt haben.« Lowe nickte McClane zu. »Passen Sie gut auf.«
    Die grün-grauen Augen des Mannes, der unbeweglich auf dem Bett lag, richteten sich jetzt auf McClanes Gesicht. Die Augen waren hart geworden, stellte er verblüfft fest; sie glichen plötzlich polierten Halbedelsteinen. Der Glanz war fast erschreckend, weil er so unnatürlich wirkte. »Was wollen Sie noch von mir?« fragte Quail. »Sie wissen, wer ich bin. Verschwinden Sie gefälligst, bevor ich Ihnen den Hals umdrehe!« Er starrte McClane an. »Das gilt auch für Sie, Mister«, fügte er hinzu. »Auf Sie habe ich es ganz besonders abgesehen.«
    »Wie lange waren Sie auf dem Mars?« fragte Lowe.
    »Vier Wochen«, knurrte Quail.
    »Zu welchem Zweck?« wollte Lowe wissen.
    Die schmalen Lippen verzogen sich zu einem verächtlichen Lächeln; Quail schwieg jedoch. Schließlich sagte er in feindseligem Tonfall: »Agent für Interplan. Das habe ich Ihnen bereits gesagt. Nehmen Sie nicht jedes Wort auf Band auf? Spielen Sie Ihrem Boß die Aufnahme vor und lassen Sie mich in Ruhe.«
    Quail schloß die Augen; der harte Glanz erlosch. McClane atmete unwillkürlich erleichtert auf.
    »Dieser Quail ist ein harter Brocken, Mister McClane«, flüsterte Lowe.
    »Nicht mehr lange«, versicherte McClane ihm, »wenn wir dafür sorgen, daß er diese Erinnerung wieder verliert. Dann ist er so klein und unbedeutend wie zuvor.« Zu Quail gewandt sagte er: » Deshalb wollten Sie also unbedingt zum Mars.«
    Quail öffnete die Augen nicht, antwortete aber mit deutlicher Stimme. »Ich wollte nie zum Mars. Ich erhielt einfach den Auftrag – und schon saß ich in der Klemme. Ja, natürlich war ich neugierig; wer wäre es nicht gewesen?« Er schlug nochmals die Augen auf und starrte die drei Männer an. »Eine hübsche Wahrheitsdroge haben Sie da; sie hat Dinge an die Oberfläche gebracht, an die ich mich gar nicht mehr erinnern konnte.« Quail runzelte nachdenklich die Stirn. »Ich frage mich nur, ob Kirsten etwas damit zu tun hat«, murmelte er vor sich hin. »Ist sie vielleicht ebenfalls eingeweiht? Eine Interplan-Agentin, die darauf achten soll, daß ich keine Dummheiten mache ... daß ich mich nicht plötzlich wieder erinnere? Kein Wunder, daß sie nie von meiner Idee begeistert war.« Er lächelte verständnisvoll, aber das Lächeln verschwand sofort wieder.
    »Bitte, glauben Sie uns, Mister Quail«, begann McClane, »daß wir nur aus Zufall auf diese Sache gestoßen sind. Unsere Methoden ...«
    »Ich glaube Ihnen alles, guter Mann«, unterbrach Quail ihn. Seine Stimme war schwächer geworden, weil die Droge allmählich ihre volle Wirkung erreichte. »Wo bin ich gewesen?« murmelte er. »Mars? Kaum noch eine Erinnerung ... ich weiß, daß ich gern dorthin fliegen würde; jeder möchte das gern. Aber ich ...« Seine Stimme wurde fast unhörbar. »Nur ein kleiner Angestellter, ein unbedeutender Niemand ...«
    Lowe richtete sich auf und sah seinen Chef an. »Er möchte sich eine künstliche Erinnerung verschaffen, die genau dem Flug entspricht, den er tatsächlich hinter sich hat. In der Narkose erinnert er sich verhältnismäßig gut an Einzelheiten, die er im wachen Zustand nicht kennt. Irgend jemand – vermutlich die Militärpsychologen – ist dafür verantwortlich, daß er seine bewußte Erinnerung verloren hat; er weiß nur, daß der Flug zum Mars für ihn eine spezielle Bedeutung hat – und der Posten eines Geheimdienst-Agenten ebenfalls. Das ist aber keine Erinnerung, sondern ein Wunsch, der ihn vermutlich dazu gebracht hat, sich freiwillig für den Auftrag zu melden.«
    Der zweite Techniker wandte sich ebenfalls an McClane. »Was sollen wir mit ihm anfangen? Die echte Erinnerung mit einer künstlichen überlagern? Dazu würde ich nicht raten, weil er dann in einen psychologischen Zwiespalt geraten könnte – einerseits weiß er, daß er auf dem Mars war, aber andererseits muß er glauben, nie dort gewesen zu sein. Er war Agent für Interplan und darf

Weitere Kostenlose Bücher