Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
Fragen Sie nicht nach Gründen; befolgen Sie einfach meinen Rat – dann ist uns allen geholfen.« Auf seiner Stirn standen große Schweißperlen. »Aber jetzt muß ich mich um andere Kunden kümmern, die bereits angemeldet sind, Mister Quail.« Er stand auf und begleitete Quail an die Tür.
    »Eine Firma, die so miserabel arbeitet, dürfte eigentlich gar keine Kunden haben«, stellte Quail fest, bevor er die Tür des Büros hinter sich ins Schloß warf.
    In dem Helitaxi, das ihn anschließend nach Hause brachte, dachte Quail über den Text des Beschwerdebriefes nach, den er an die Industrie- und Handelskammer, Abteilung Terra, schreiben wollte. Er würde sofort damit anfangen; in gewisser Beziehung war es geradezu seine Pflicht, harmlose Mitbürger vor diesem Schwindelunternehmen zu warnen, das sich Memoria GmbH nannte.
    Als er sein Appartement erreicht hatte, setzte er sich sofort an die Schreibmaschine, zog die Schublade auf um nach Kohlepapier zu suchen – und fand statt dessen eine kleine Blechschachtel, die ihm merkwürdig bekannt vorkam. Es war die Schachtel, die er vom Mars mitgebracht und auf der Erde durch den Zoll geschmuggelt hatte.
    Quail öffnete die Blechschachtel und starrte den Inhalt ungläubig an – sechs tote Maw-Würmer und eine größere Anzahl Einzeller, von denen sich die Würmer auf dem Mars ernährten. Die Protozoen waren vertrocknet und fast zu Staub zerfallen, aber er erkannte sie trotzdem wieder; schließlich war er fast einen ganzen Tag lang zwischen den dunklen Felsen umhergeklettert, um sie zu suchen. Eine wunderbare Reise voller Entdeckungen.
    Aber ich bin doch nie auf dem Mars gewesen, überlegte er.
    Andererseits ...
    Kirsten erschien mit einer Einkaufstasche in der Hand an der Tür seines Zimmers. »Warum bist du heute schon mittags nach Hause gekommen?« Immer der gleiche bösartige Tonfall in ihrer Stimme.
    »Bin ich auf dem Mars gewesen?« fragte er sie. »Du müßtest es eigentlich wissen.«
    »Nein, selbstverständlich bist du nie auf dem Mars gewesen; das müßtest du eigentlich wissen, schätze ich. Jammerst du denn nicht ständig herum, daß du dorthin willst?«
    »Mein Gott, allmählich glaube ich wirklich, daß ich auf dem Mars gewesen bin«, sagte Quail langsam. »Und gleichzeitig denke ich, daß ich nie dort gewesen bin.«
    »Dann mußt du dich eben für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden.«
    »Wie kann ich denn?« Er zuckte mit den Schultern. »Irgendwie habe ich beide Erinnerungen gleichzeitig; die eine ist richtig, aber ich weiß nicht welche. Warum hilfst du mir nicht? An dir hat schließlich niemand herumgepfuscht.« Das konnte sie doch wenigstens für ihn tun – selbst wenn sie sonst nie sehr hilfsbereit gewesen war.
    »Doug, wenn du dich nicht bald zusammenreißt, ist es mit uns beiden aus«, warnte Kirsten ihn. »Ich lasse dich einfach stehen und komme nie wieder.«
    »Ich brauche Hilfe.« Seine Stimme klang unsicher. »Vielleicht habe ich einen Nervenzusammenbruch; ich hoffe es nicht, aber ... Das würde jedenfalls alles erklären.«
    Kirsten setzte die Einkaufstasche ab und ging an den Kleiderschrank. »Ich meine es ernst«, stellte sie ruhig fest, während sie ihren Mantel anzog. Sie ging zur Tür. »In den nächsten Tagen rufe ich dich vielleicht einmal an«, sagte sie mit tonloser Stimme. »Auf Wiedersehen, Doug. Ich hoffe, daß du dich bald wieder fängst – um deinetwillen.«
    »Warte«, bat er verzweifelt. »Ich möchte nur ganz sicher wissen, ob ich auf dem Mars war oder nicht – du brauchst nur diese eine Frage zu beantworten.« Aber vielleicht hatten sie ihre Erinnerungen ebenfalls verändert.
    Die Tür fiel ins Schloß. Seine Frau hatte ihn verlassen. Endgültig!
    »Schön, das wäre überstanden«, sagte eine Stimme hinter ihm. »Nehmen Sie die Hände hoch, Quail. Und drehen Sie sich um.«
    Er drehte sich instinktiv um, ohne die Hände zu heben.
    Der Mann vor ihm trug die dunkelblaue Uniform der Interplanetaren Polizei und hielt eine schußbereite Pistole in der Hand. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund kam er Quail bekannt vor, obwohl er sich nicht daran erinnern konnte, den Mann jemals zuvor gesehen zu haben. Quail zuckte mit den Schultern und hob die Hände.
    »Sie erinnern sich an Ihren Flug zum Mars«, sagte der Polizist. »Wir wissen, was Sie heute getan und gedacht haben – Ihre Gedanken auf dem Nachhauseweg waren besonders interessant.« Als Quail ihn verblüfft anstarrte, fügte er hinzu: »An Ihr Gehirn ist ein

Weitere Kostenlose Bücher