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Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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gestrandet, sondern stellten eine sorgfältig vorausgeplante Kolonie freiwilliger Siedler dar, die von einem übervölkerten Planeten stammten, den sie – wie die Bewohner jedes von Menschen besiedelten Planeten der Galaxis – Erde oder Welt nannten. Sie hatten diesen Planeten ausgewählt, nachdem Kundschafter das Gelände, das Klima, die Schwerkraft, die Atmosphäre und die Stärke der Sonneneinstrahlung untersucht hatten. Damals war auch festgestellt worden, daß hier keine Anzeichen für das Vorhandensein einer Rasse intelligenter Eingeborener erkennbar waren. Das war vor zwanzig Jahren gewesen. Aus den ursprünglich zweihundertfünfzig Siedlern waren inzwischen über tausend geworden, und die Kinder, die seitdem auf die Welt gekommen waren, würden schon bald selbst Kinder haben – junge Männer und Frauen, die den Planeten, der ihren Eltern noch fremd gewesen war, Erde oder Welt nannten.
    Die ersten Jahre waren hart und arbeitsreich gewesen, aber allmählich gelang es ihnen, die Wildnis zu besiegen. Sie hatten den Urwald um ihren ursprünglichen Landepunkt herum gerodet. Das Klima dort entsprach ihrer Heimat. Zunächst hatten sie nur von der Landwirtschaft gelebt, aber jetzt bauten sie bereits ein Dorf, das später einmal eine Stadt sein würde – und noch später die Hauptstadt eines Landes eine Großstadt, die aus Stahl und Glas, anstatt nur aus Holz bestehen würde. Sie besaßen alles, was für die meisten Zivilisationen erforderlich ist – nur keinen Friedhof, denn sie verbrannten ihre Toten und streuten die Asche in den Wind. Die folgende Generation würde entscheiden können, daß die Kolonie erfolgreich gegründet worden war, so daß die Benachrichtigung erfolgen konnte. Allerdings würde die Nachricht lange unterwegs sein, bis sie ihren Bestimmungsort erreichte, daß andere Kolonien an anderen Punkten dieses Planeten errichtet werden konnten.
    Ihr Raumschiff stand noch immer am ursprünglichen Landeplatz. Einige Siedler waren ausschließlich damit beschäftigt, es ständig betriebsbereit zu halten. Seine Ladung hatte lange Zeit ausgereicht, die Kolonie mit allen nur denkbaren Gegenständen des täglichen Bedarfs von Samen bis zu Werkzeugen zu versorgen; jetzt war der größte Teil entweder bereits verbraucht oder in Gebrauch, aber das Schiff wurde trotzdem regelmäßig überholt und konnte notfalls sofort wieder starten. Die dafür verantwortlichen Techniker sahen sich schon bald in die Rolle von Priestern gedrängt, die in einem Tempel Dienst tun, und ihre tägliche Arbeit hatte gewisse Ähnlichkeit mit einem unbegreiflichen Ritual, das die jungen Leute lächerlich fanden.
    Zunächst hatte es selbstverständlich zahlreiche Probleme und Schwierigkeiten gegeben. Es gab den Urwald und die Flüsse (die Siedler waren sich allerdings darüber im klaren gewesen, daß sie nicht sofort darangehen konnten, Boote zu bauen, und hatten sich deshalb weit entfernt vom Meer niedergelassen). Es gab wilde und gefährliche Tiere. Nur etwas gab es nicht – Lebewesen, die intelligent oder potentiell intelligent gewesen wären, denn sonst hätten die Siedler nach den Bestimmungen ihres Heimatplaneten sofort wieder aufbrechen müssen. Es gab lediglich Tiere, die manchmal fast aufrecht gingen und sich mit Grunzlauten verständigten.
    Die Bestimmung, die sie gezwungen hätte, den Planeten zu verlassen, sobald sie auf intelligente Lebewesen trafen, klingt vielleicht seltsam und allzu hart. Hätte es ihnen nicht gelingen können, sich mit solchen Lebewesen zu verständigen? War der Planet nicht groß genug, um vielen Platz zu bieten? Aber die Bestimmung beruhte auf bitteren Erfahrungen der Vergangenheit. Es hatte bereits unzählige andere Kolonien verschiedener Welten auf anderen Planeten gegeben, deren Schicksal nur zu gut bekannt war, denn ihre Erde stand in Verbindung mit anderen überbevölkerten Welten. In jedem Fall hatte das Experiment einer Koexistenz zweier fremder Rassen zu einer Katastrophe geführt: Entweder waren die Siedler selbst vernichtet worden oder sie hatten die Eingeborenen ausrotten müssen – und diese Notwendigkeit widerstrebte einem so hoch zivilisierten Volk wie dem ihren natürlich.
    Und dann tauchten eines Tages am Stadtrand einige Dutzend Kreaturen auf, wie die Siedler sie noch nie zu Gesicht bekommen hatten. Festzustehen schien nur, daß sie aus dem Dschungel gekommen waren.
    Die seltsamen Lebewesen waren wie Tiere dicht behaart. Gelegentlich ließen sie sich – besonders die Jungen – auf

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