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Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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das Orchester zu hören ...«, erreichten sie das erste bewohnte Gehege.
    Der Hypnoroboter trat respektvoll beiseite und blieb wartend stehen.
    Charles warf einen Blick auf seine Notizen.
    »Die Familie Robinson. Ah, richtig, jetzt erinnere ich mich wieder. Großvater war ein guter Bootsmann. Zum Glück ist er jetzt schon lange tot.«
    Rodney sah durch die Plastikkuppel, die erst vor kurzer Zeit spiegelblank geputzt worden war. »Nur Vater, Mutter, drei Kinder und die Großmutter. Augenblick, Charles!« Rodney stützte die Hände auf seine Knie und beugte sich nach vorn. »Sie sieht so komisch aus ... Ich glaube fast ... ja, das kann keine Täuschung sein ...«
    Charles folgte seinem ausgestreckten Zeigefinger mit den Augen und nickte dann energisch. »Völlig richtig, Rodney. Sie haben wirklich gute Augen. Wir müssen uns zuerst um die Alte kümmern.«
    Während Charles die notwendigen Maßnahmen veranlaßte, hörte Rodney die Unterhaltung der Robinsons über einen Lautsprecher ab. Das Gehege unter ihm bestand nur aus vier kahlen Betonwänden, auf denen hier und dort Kondenswasser große Flecken hinterlassen hatte. Der Betonfußboden war ebenso nackt und kahl wie die Wände. Die Familienmitglieder hockten auf Holzkisten, die über den Fußboden verteilt standen.
    Mutter Robinson trug ein dümmlich-stolzes Lächeln zur Schau. »Beeilt euch ein bißchen, Kinder«, sagte sie eben. »Vater hat eine große Überraschung für euch vorbereitet. Wir feiern heute unseren Hochzeitstag und fahren deshalb alle zum Picknick ins Grüne.«
    Die drei Kinder – zwei Jungen und ein Mädchen – stießen schrille Begeisterungsschreie aus und tanzten wie wild um ihre Mutter herum. »Wohin fahren wir? Warum habt ihr heute Hochzeitstag? Wann geht es endlich los?«
    »Seid jetzt still und eßt euer Frühstück.« Mutter Robinson erhob sich von ihrer zersplitterten Kiste und ging zum Ausguß an der Wand hinüber, wo ein großer Hahn angebracht war. »Heute gibt es ein besonders gutes Frühstück – und dann dürft ihr fernsehen, bis Vater von der Arbeit nach Hause kommt.«
    »Das dauert nicht lange, Kinder.« Vater Robinson zog sein sackartiges Gewand dichter an sich. »Der Vorarbeiter ist schwer in Ordnung. Ich muß heute nur eine halbe Schicht arbeiten – ganze zwei Stunden.«
    Mutter Robinson nahm die abgestoßenen Emailleschüsseln aus dem Ausguß, hielt sie nacheinander unter den Hahn und ließ Porridge hineinlaufen, das aus der Leitung kam. »Hört zu, Estelle und ihr beiden Jungen – paßt beim Essen auf eure Sachen auf! Ich möchte sie nicht außer der Reihe waschen müssen, nur weil es heute Rührei mit Schinken gibt.« Sie trug die Schüsseln auf einem Tablett zurück und stellte sie neben die Kisten. »Zur Feier des Tages bekommt jeder eine doppelte Portion, deshalb könnt ihr euch glücklich schätzen.«
    Der kleinere Junge steckte den Löffel in seinen Haferbrei und schaufelte ihn sich in den Mund. Dann sagte er zwischen zwei Bissen: »Ich habe nur ein Ei, Mom! Ich will noch eins!«
    »Vielfraß!« Mutter Robinson erhob sich aber trotzdem bereitwillig und füllte seine Schüssel nochmals mit Porridge. »Bitte schön, Alfie. Jetzt bist du aber endlich still und ißt brav auf. Nimm dir ein Beispiel an Bert!«
    Der ältere Junge hob seine Schüssel mit beiden Händen an den Mund, spitzte die Lippen und schlürfte geräuschvoll. Porridge lief ihm übers Kinn, tropfte auf das sackartige Gewand, das bereits dick mit getrocknetem Haferbrei beschmiert war, und fiel schließlich schwer auf die Kiste.
    »Ein gutes Ei zum Frühstück ist die beste Unterlage, wenn man bei der Arbeit richtig zupacken muß«, meinte Vater Robinson und wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. »Und der Schinken war wirklich erstklassig, Mutter. Aber jetzt mache ich mich lieber auf die Socken. Heute möchte ich nicht zu spät nach Hause kommen.«
    »Iß unterwegs noch eine Kleinigkeit, Dad. Das kannst du ohne weiteres vertragen, ohne dir den Appetit zu verderben.«
    Der Mann stand auf und ging langsam in die entfernteste Ecke des Geheges. Dort blieb er ruhig stehen, bewegte aber gelegentlich die Hände, als bediene er Hebel oder Knöpfe.
    »Großmutter ist heute morgen so still, Mom.« Die übrigen Robinsons blieben auf ihren Kisten hocken, hatten die leeren Schüsseln aber neben sich auf den Betonfußboden gestellt.
    Die Mutter legte warnend ihren Zeigefinger auf die Lippen. »Laß deine Großmutter in Ruhe, Estelle! In ihrem Alter schläft man eben

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