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Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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schienen wieder Schnee zu bringen. Die beiden jungen Matlocks – Bruce, neun, und Norma, elf – und ihr lebhafter Setter Laird hofften sehr, daß es wirklich schneien würde. Ihr Vater, der wie jeden Tag in die Stadt fahren mußte, und ihre Mutter, die viel einzukaufen hatte, waren weniger begeistert. Die beiden Siamkatzen Marse und Miß wurden nicht nach ihrer Meinung gefragt, dachten aber bestimmt ähnlich wie die älteren Matlocks; sie bestanden darauf, die Kinder und den Hund überallhin zu begleiten, hatten aber nicht gern nasse und kalte Pfoten.
    Der Schnee blieb den ganzen Vormittag lang aus und war auch am frühen Nachmittag noch nicht gefallen, als die Kinder aus der Schule zurückkamen. Mrs. Matlock hatte ihre Einkäufe gemacht und war wieder zu Hause; sie mußte jedoch um vier Uhr zu einer Sitzung des Büchereiausschusses, obwohl sie nur ungern mit dem Auto fuhr, wenn die Straßen schneeglatt waren. Allerdings blieb ihr keine andere Wahl, denn ihr Mann kam erst nach sechs mit dem großen Wagen zurück. Deshalb schob sie eine Roulade ins Backrohr, um sie dort warmzuhalten, ermahnte Bruce und Norma, zuerst Hausaufgaben zu machen, bevor sie den Fernsehapparat einschalteten oder draußen spielten, und fuhr los.
    Zehn Minuten später begann es zu schneien – zunächst noch langsam und leicht, dann immer mehr und in dicken Flocken.
    Aber der Schnee war nicht weiß. Diesmal war er grün.
    Die Bäume schienen plötzlich wie im Frühling auszuschlagen, denn ihre Äste und Zweige waren leicht getönt, wie sie es sonst Mitte oder Ende April waren. Diese täuschende Ähnlichkeit verschwand jedoch schon bald unter einer hohen Schneeschicht, die in einem kräftigen Grün leuchtete. Jetzt konnten die Kinder, die bisher nur sprachlos aus dem Fenster gestarrt hatten, dieser Versuchung nicht länger widerstehen. Sie ließen Bücher und Hefte liegen, zogen sich warm an und stürmten in den Garten hinaus.
    Das Zeug auf dem Rasen fühlte sich wie Schnee an. Einzelne Kristalle fielen auf ihre ausgestreckten Hände und schmolzen dort. Drückte man die seltsame Masse kräftig zusammen, entstand ein richtiger Schneeball.
    Aber der Schnee war grün.
    Schön, dann war er eben grün. Die beiden Kinder wälzten sich lachend und kreischend in den rasch entstehenden Schneewehen, trugen eine Schneeballschlacht aus, warfen das grüne Zeug in die Luft und fingen es mit dem Mund wieder auf. Als sie es schluckten, schmeckte es wie ganz gewöhnlicher Schnee, aber Bruce und Norma bildeten sich ein, es sei wunderbares Pistazieneis. Laird war begeistert kläffend bei der Sache, aber Marse und Miß zogen sich indigniert zurück, als die Kinder ganze Hände voll Schnee in ihre Richtung warfen.
    Überall war jetzt alles dunkelgrün, als sei der Sommer bereits gekommen. Nur die Kälte erinnerte noch daran, daß es in Wirklichkeit erst Februar war.
     
    Die Sitzung des Büchereiausschusses wurde rasch beendet, als die grünen Flocken vom Himmel herabschwebten. In den ersten Minuten erwähnte keines der Ausschußmitglieder dieses eigenartige Phänomen, weil alle glaubten, entweder ihre Augen oder ihr Verstand habe sie plötzlich im Stich gelassen. Als dann ganz offensichtlich war, daß alle die gleiche Beobachtung gemacht hatten, was eine bloße Sinnestäuschung auszuschließen schien, hatten alle Mitglieder nur noch den Wunsch, so rasch wie irgend möglich nach Hause zu fahren, wo es hoffentlich sicherer war. Die drei Frauen und zwei Männer, die nicht nur verblüfft, sondern auch ziemlich erschrocken waren, vertagten rasch ihre Sitzung.
    »Ich habe schon von rotem Schnee gehört – daran sind irgendwelche Mikroorganismen schuld –, aber grüner Schnee ist mir völlig neu«, sagte Mr. Whitby. Die übrigen Ausschußmitglieder wußten nicht einmal, daß es überhaupt roten Schnee gab. Mr. van Horn, der andere Mann, nickte erleichtert; er war farbenblind und hätte sonst wahrscheinlich nie erraten, was den dicht fallenden Schnee so eigenartig dunkel machte. Die drei Frauen hatten alle Kinder zu Hause und waren sich darüber einig, daß sie versuchen mußten, die Kinder möglichst von diesem seltsamen Phänomen fernzuhalten. Mrs. Matlock, die den weitesten Weg hatte, fuhr gefährlich schnell und sah dann, daß der Garten überall zertrampelt war, während Kinder und Tiere sich im Hause befanden – sie hatten das Auto kommen gesehen und waren in ihr Zimmer gerannt. Bruce und Norma saßen über ihre Hausaufgaben gebeugt, aber ihre erfahrene Mutter

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