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Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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und Esel, Veronica«, fuhr Clem fort. »Elch und Rentier. Hasen und Kaninchen.«
    »Moose und Flechten, Veronica«, warf Clem ein. »Schmetterlinge und Motten. Strauße und Emus.«
    »Kamele und Dromedare, Clem«, sagte Veronica. »Salamander und Kaulquappen. Pazifik und Atlantik.«
    Auf diese Weise dachten sie an Zehntausende von Paaren. Sie dachten an alles, was mit Teilung oder Spaltung in Verbindung gebracht werden konnte. Sie drangen bis in die Tiefen der Psychologie und Biologie vor und wandten sich hilfesuchend an einige der bekanntesten Quacksalber der Stadt.
    Niemand hätte sich in gleicher Lage mehr Mühe geben können. Veronica und Clem und Clem taten einfach alles, was ihnen nur einfiel. Sie hatten sich vorgenommen, einen Monat dafür zu opfern. »Entweder ich schaffe es, oder ich platze«, sagte Veronica einmal.
    Und sie kamen dem Erfolg nahe, so nahe, daß sie ihn fast mit Händen greifen konnten. Veronica wog schon nach drei Wochen hundert Pfund mehr als zuvor und erreichte das Ziel der Klasse mit doppelten Cognacs. Nun war nur noch der letzte Versuch zu wagen, der alles entscheiden mußte.
    Zieht den Hut vor ihr, Leute! Sie war eine tapfere Frau!
    Beide sprachen mit ehrlicher Anerkennung von ihr, nachdem alles zu Ende war. Sie würden sie bewundern, solange sie lebten. Sie hatte sich restlos eingesetzt.
    »Ich schaffe es oder platze«, hatte Veronica gesagt.
    Und nachdem sie ihre Überreste gesammelt und bestattet hatten, blieb eine Lücke in ihrem Leben zurück. Clem litt allerdings mehr darunter als Clem, denn Clem hatte sie schließlich schon vor Jahren verloren.
    Und sie dachten sich eine besondere Ehrung für sie aus.
    Sie ließen zwei Grabsteine auf ihr Grab setzen. Auf dem einen stand ›Veronica‹. Und auf dem anderen stand ›Veronica‹.
    Das hätte ihr bestimmt gefallen.

Mord in der Raumstation
    (The Saw And The Carpenter)
     
J. T. McIntosh
     
     
    Ich hatte ein seltsames Gefühl im Magen, als ich mitten in der Nacht von vier harten, schweigsamen Männern aus dem Bett geholt wurde. Sie erklärten mir nur, sie hätten den Auftrag, mich sofort in ›die Abteilung‹ zu bringen. Fragen nach dem Zweck des nächtlichen Ausflugs blieben unbeantwortet; ich brachte lediglich aus meinen Begleitern heraus, daß mir in dieser Angelegenheit keine andere Wahl blieb, was ich ohnehin bereits vermutet hatte.
    Wir fuhren in einer großen schwarzen Limousine durch die Stadt. Die Männer waren offenbar Geheimdienstagenten. Ich konnte mir nicht vorstellen, entweder Betrügern oder gewöhnlichen Polizisten in die Hände gefallen zu sein. Dieser Gedanke beruhigte mich keineswegs.
    Daß ich ein gutes Gewissen hatte, war keine große Hilfe. Wissenschaftler wie ich, die an streng geheimen Projekten arbeiten (mein Fachgebiet: Robotik), können nie genau beurteilen, ob sie als harmlos oder verdächtig gelten. In den ersten Jahrzehnten der staatlich gelenkten und überwachten Forschung gab es dieses Problem nicht; man wurde nur in den Klub der Auserwählten aufgenommen, wenn sicher feststand, daß man schon neun Monate vor der Geburt kein ›Abweichler‹ gewesen war. Aber das hat sich heutzutage alles geändert, denn selbst der Staat sieht ein, daß niemand mit vierzig oder fünfzig originelle Gedanken haben kann, wenn er nicht mit vierzehn ein paar radikale gehabt hat. Andererseits gab es noch immer Dinge im Leben eines Forschers, die als gefährlich galten – nur wurden sie jetzt meist nach seiner Aufnahme in den Klub entdeckt, anstatt die Aufnahme von vornherein unmöglich zu machen.
    Zum Beispiel: Hatte irgendein hochgestellter Schwachsinniger die falschen Schlüsse aus meinem Zusammentreffen mit Dr. Yo San Lin gezogen? Wir hatten entdeckt, daß wir beide die gleichen Probleme zu lösen versuchten, hatten uns in der Schweiz getroffen und waren zu einer Vereinbarung gelangt, die beiden von uns etwa sieben Jahre Arbeit sparte. Das war nur zweckmäßig gewesen. Dr. Lin hätte ohne Zweifel meine Arbeit tun können, und ich wäre jedenfalls imstande gewesen, die Grundlagen zu erarbeiten, von denen er ausging. Unser Abkommen war politisch völlig neutral und bewirkte nur, daß die mühselige Arbeit beider Seiten um etwa sieben Jahre verkürzt wurde. Das schien ein gutes Geschäft zu sein – aber der Geheimdienst dachte vielleicht anders darüber.
    Nach unserer Ankunft wurde ich in ein kleines Büro geführt und dort mit einem Mann allein gelassen (ein gutes Zeichen?), den ich als General Deacon erkannte.
    General

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