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Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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bewußten Nacht in sein Schlafzimmer ging, um sich sinnlos zu betrinken und dann einen Mord zu begehen; wahrscheinlich hatte er schon zehn Minuten später fest geschlafen.
    Stew Jones blieb andererseits auf meiner Liste.
    Er war betrunken gewesen. Er hatte die ganze Zeit über bewegungsunfähig im Bett gelegen. Aber jeder wußte, daß er und John Hogg sich aus tiefster Seele haßten. Stew hatte Johns schlimmste Seiten aufgedeckt, was einfach war, und John hatte Stewes schlechte Seiten provoziert, was durchaus nicht leicht war. Aber wie sollte Stew den Mord begangen haben? Mir war von Anfang an klar gewesen, daß der Anschlag sorgfältig vorbereitet worden war. Die Programmkarte des Klasse-M-Roboters, die Johns Tod verursachte, hatte bereits Wochen, Tage oder zumindest Stunden vorher existiert. Der Mörder hatte nur darauf gewartet, bis sein Opfer im Fadenkreuz erschien – dann hatte er den Abzug betätigt.
    Stew war tatsächlich betrunken gewesen. Er war nur kurz aufgewacht und sofort wieder eingeschlafen. Er konnte die Ereignisse dieses Abends nicht vorausgesehen haben. Aber er war vielleicht trotzdem imstande gewesen, den Augenblick zu erkennen, auf den er gewartet hatte.
    Auf meiner Liste rangierte er keineswegs als sicherer Favorit. Ich ließ seinen Namen nur stehen, als ich die seiner beiden Freunde ausstrich.
    Ich sprach kurz mit Jinny, denn ihr Nachtdienst begann wenige Minuten später. Was ich sah, war weder vom persönlichen Standpunkt noch aus der Sicht des gestrengen Untersuchungsrichters interessant oder aufregend.
    Jinny war nicht ausgesprochen hübsch, aber doch attraktiv; nicht übermäßig groß, aber trotzdem kräftig und sportlich durchtrainiert. Sie erinnerte mich an ein geschmeidiges Tier und wies tatsächlich alle guten und schlechten und indifferenten Eigenschaften eines Tieres auf. Sie war mütterlich und zärtlich und großzügig und egoistisch und trotz ihrer zierlichen Gestalt keineswegs schwächlich. Ich vermutete sogar, daß sie sehr wohl imstande war, sich eines Mannes zu erwehren, der allzu aufdringlich wurde. Sie paßte ganz und gar nicht in die Rolle einer eiskalt planenden Mörderin.
    Sie bestätigte Jacks Angaben über die geheimnisvolle Unbekannte, weigerte sich jedoch ebenfalls, ihren Namen zu nennen. Da sie halb amüsiert, halb verächtlich von ihr sprach, war leicht zu erraten, daß die betreffende Dame nicht schwer zu haben war, so daß Jacks Geste keinerlei Eindruck auf Jinny gemacht hatte.
    Ich strich sie ebenfalls aus meiner Liste der Verdächtigen, bedankte mich bei ihr und machte mich wieder auf den Weg.
     
    Bob wirkte auf den ersten Blick intelligent, eifrig und unbekümmert. Sein sommersprossiges Gesicht unter den kurzgeschnittenen blonden Haaren ließ ihn etwa zehn Jahre jünger wirken.
    »Hören Sie, ich habe schon lange auf Ihren Besuch gewartet«, begann er sofort. »Damals vor den beiden Technikern konnte ich nicht viel sagen. Ich wollte mich nur vergewissern, daß Sie nicht ... Doktor Spring, seit Johns Tod habe ich einiges mitgemacht. Jeder weiß , daß ich ihn ermordet habe.«
    »Jeder?«
    »Nicht der Commander. Nicht Lucy. Nicht Shirley. Ich bezweifle auch, daß die Drei Docs wirklich daran glauben, aber sie überlegen bestimmt wie alle anderen: Wir haben es nicht getan – wer kommt also noch in Frage?«
    »Durchaus keine schlechte Frage«, stimmte ich zu. »Warum haben Sie John umgebracht, Bob?«
    Er blinzelte nur. In dieser Beziehung glich er vielen wirklich brillanten Männern, die nach außen hin recht unbeholfen und fast dumm wirken.
    »Nehmen wir einmal an, Sie müßten sich selbst anklagen«, sagte ich. »Welches Motiv würden Sie den Geschworenen plausibel machen?«
    Bob schwieg nachdenklich, schluckte dann trocken und antwortete: »Wenn ich in meinem Fall die Anklage zu vertreten hätte, würde ich unweigerlich am Galgen enden.«
    »Ja?«
    »Nun ... ich hatte die meisten Grunde, John als Hindernis zu betrachten, das aus dem Weg geräumt werden mußte ...«
    »Das habe ich bereits gehört.«
    »Ich kann Ihnen aber noch mehr erzählen. Shirley ist ... nun, Shirley ist nur eine hübsche Larve ohne Geist und Seele. Lucy dagegen ... nun, wer sie wirklich kennt, kommt nie wieder von ihr los. Ich bin immer ganz verrückt nach ihr gewesen. Aber sie hat sich an John gehängt. Ich wollte sie trotzdem für mich, wissen Sie. Ich will sie für mich. Und da John als Konkurrent ausfällt, werde ich sie vermutlich auch bekommen. Und Shirley findet bestimmt einen

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