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Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne

Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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klebten Harry wieder zusammen, und dann trat der Chirurg zurück und zog sich die Gummihandschuhe aus.
    »Kommt er mit dem Leben davon, Doktor?« fragte der Prokurist.
    Der Arzt nickte seufzend.
    »Ja«, sagte er.

Das Landrennen
    (The people trap)
     
Robert Sheckley
     
     
    Der Tag des großen Landrennens war wieder einmal gekommen – ein Tag der phantastischen Hoffnungen und ergreifenden Tragödien, die für das 21. Jahrhundert typisch waren. Steve Baxter hatte sich bemüht, den Startplatz so frühzeitig wie die anderen Wettbewerber zu erreichen, aber er hatte den Zeitbedarf unterschätzt. Nun kam er nicht weiter. Mit Hilfe seines Teilnehmerabzeichens war es ihm ohne große Mühe gelungen, sich durch die äußeren Menschenmassen zu drängen; die Exomenge hatte ihm fast bereitwillig Platz gemacht. Aber weder Abzeichen noch reine Muskelkraft genügten, um den zähen Widerstand der Endomenge zu überwinden, die er jetzt noch vor sich hatte.
    Baxter schätzte die Dichte dieser inneren Massen auf achtkommasieben – nicht weit vom pandemischen Zustand entfernt. Es konnte jederzeit zu einem explosionsartigen Ausbruch kommen, obwohl die Endomenge mit einem Beruhigungsmittel besprüht worden war. Baxter hätte vielleicht einen Umweg machen und eine schwächere Stelle finden können, aber er hatte nur noch sechs Minuten Zeit.
    Deshalb nahm er jetzt das beträchtliche Risiko auf sich und drängte sich geradeaus weiter. Er trug ein starres Lächeln auf dem Gesicht – ein unerläßliches Requisit im Umgang mit hochkomprimierten Menschenansammlungen. Nun sah er bereits die Startlinie: ein Podium im Glebe Park von Jersey City. Die anderen Wettbewerber waren bereits dort. Nur noch zwanzig Meter, dachte Steve; hoffentlich gibt es keine Stampede!
    Aber im Zentrum der Endomenge war noch der letzte Nukleusmob zu überwinden, der aus dicklichen Männern mit Doppelkinnen und verschwommenem Blick – agglutinierende Hysterophile, um einen Ausdruck der Pandemiologen zu gebrauchen. Diese zusammengedrängten Menschen reagierten als geschlossener Organismus, der blindlings Widerstand leistete und erbittert kämpfte, wenn etwas seine Reihen zu durchdringen drohte.
    Steve zögerte einen Augenblick lang. Die Mitglieder des Nukleusmobs, die gefährlicher als die einst so berüchtigten Wasserbüffel waren, starrten ihn an; ihre Nüstern waren gebläht, und ihre schweren Füße scharrten unheildrohend.
    Baxter dachte nicht mehr an das Risiko, das er damit einging, sondern stürzte sich in ihre Mitte. Er spürte Faustschläge auf Schultern und Rücken und hörte das heisere Knurren der erregten und wütenden Menge. Formlose Körper drängten sich gegen ihn, nahmen ihm den Atem, drohten ihn zu ersticken, kamen näher und näher.
    Dann ließen die Verantwortlichen zum Glück den Muzak spielen. Diese alte und geheimnisvolle Musik, die seit Jahrzehnten selbst die wildesten Berserker zähmte, versagte auch diesmal nicht. Der Nukleusmob war zeitweise wie gelähmt, und Steve Baxter zwängte sich an den letzten Menschen vorbei zum Startplatz.
    Der Oberste Schiedsrichter hatte bereits begonnen, die Wettbewerbsbedingungen zu verlesen. Jeder Teilnehmer und die meisten Zuschauer kannten dieses Dokument auswendig. Trotzdem schrieb das Gesetz vor, daß die Bedingungen öffentlich bekanntgemacht werden mußten.
    »Meine Herren«, sagte der Oberste Schiedsrichter, »Sie sind hier versammelt, um an einem Wettbewerb teilzunehmen, in dem es um die Zuteilung von Land aus Staatsbesitz geht. Sie sind die fünfzig Glücklichen, die durch das Los aus fünfzig Millionen Bewerbern der Region South Westchester zu Teilnehmern bestimmt worden sind. Die Rennstrecke führt von diesem Punkt aus zum Zielstrich an der Landverteilungsbehörde am Times Square, New York – eine festgelegte mittlere Entfernung von annähernd neunkommazwei Kilometer. Als Teilnehmer haben Sie das Recht, jeden beliebigen Weg zu wählen; Sie dürfen sich auf, über oder unter der Erdoberfläche bewegen. Vorgeschrieben ist nur, daß Sie selbst das Ziel erreichen, um in der Wertung zu bleiben, Ersatzmänner werden automatisch disqualifiziert. Die ersten zehn Finalisten ...«
    Die Menge schwieg wie erstarrt.
    »... erhalten je einen halben Hektar unbebautes Land mit einem Haus und landwirtschaftlichen Geräten. Außerdem wird jeder dieser zehn Finalisten kostenlos zu seinem Land befördert; das gilt auch für seine unmittelbare Familie. Dieser bereits erwähnte halbe Hektar bleibt sein freies und

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