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Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne

Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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hatte, war sie aufgebrochen, hatte Steve beschattet und ihn nun gerettet.
    Die Männer mit den schwarzen Hüten plünderten lärmend und schleppten fort, was nicht niet- und nagelfest war. Flame und Steve zogen sich in die schattige Einsamkeit eines verlassenen Howard-Johnson's-Restaurant zurück. Dort unter dem ehemals orangeroten Schindeldach, das von besseren Zeiten kündete, kam es zu einer Liebesszene, die jedoch nur ein kurzes Zwischenspiel war. Wenig später stürzte Steve Baxter sich wieder unerschrocken in den grimmigen Mahlstrom der Großstadt.
     
    Er arbeitete sich unermüdlich weiter vor, hielt die Augen fast geschlossen, weil um ihn herum ein Smogsturm tobte, und biß die Zähne zusammen, bis sein Unterkiefer schmerzte. Auf diese Weise erreichte er endlich die Kreuzung zwischen der 49 th Street und der 8 th Avenue. Dort veränderte sich die Situation mit der lebensgefährlichen Abruptheit, die für Dschungelstädte typisch ist.
    Während Baxter eine Straße überquerte, hörte er ein dumpfes, drohendes Grollen. In dieser Sekunde wurde ihm klar, daß die Verkehrsampeln umgeschaltet hatten. Die Fahrer, die nach tagelanger Wartezeit nervös waren und ohnehin nicht auf unbedeutende Hindernisse wie einzelne Fußgänger Rücksicht nehmen würden, hatten alle gleichzeitig Vollgas gegeben. Steve Baxter war den heranrasenden Fahrzeugen im Weg.
    Es wäre zwecklos gewesen, weiterzulaufen oder den Rückzug über die halbe Straßenbreite hinweg antreten zu wollen. Steve erkannte, daß er das nie schaffen würde; er reagierte jedoch geistesgegenwärtig genug, um einen Kanaldeckel hochzustemmen und in die Tiefe zu springen. Keine Sekunde zu spät, denn über sich hörte er unmittelbar darauf kreischende Reifen, knirschendes Metall und das dumpfe Geräusch, mit dem zwei Fahrzeuge zusammenstießen.
    Steve Baxter blieb jetzt in den Abwasserkanälen, die ein dichtes Netz unter den Straßen bildeten. Hier unten herrschte zwar ebenfalls drangvolle Enge, aber man war immerhin vor Autos sicher. Steve geriet nur einmal in Gefahr, als am Rand eines Klärbeckens ein Kanalräuber vor ihm auftauchte.
    Baxter war durch seine bisherigen Erfahrungen so gewitzigt, daß es ihm gelang, den Banditen zu überlisten, ihn kampfunfähig zu machen und ihm sein Kanu wegzunehmen – ein unerläßliches Fortbewegungsmittel in einigen tiefliegenden Kanälen. Dann arbeitete er sich weiter vor und paddelte bis zur Kreuzung zwischen der 42 nd Street und der 8 th Avenue, bevor ihn eine Sturmflut zurück an die Erdoberfläche trieb.
    Nun war das Ziel schon greifbar nah! Noch eine Straße weiter; nur noch eine Straße, dann stand er am Times Square und damit am Ziel!
    Aber in diesem Augenblick stieß er auf das letzte Hindernis, das alle seine Träume jäh beendete.
    In der Mitte der 42 nd Street ragte eine Mauer auf, die sich nach Norden und Süden ohne sichtbare Begrenzung fortsetzte. Dieses zyklopische Bauwerk war fast über Nacht entstanden und schien die alte Tradition New Yorker Architektur fortzuführen, die ihren Stolz darein setzte, möglichst große Bauten in möglichst kurzer Zeit zu errichten. Baxter erfuhr, daß er eine Seite eines riesigen Wohnblocks für Familien der oberen Mittelklasse vor sich hatte. Der Verkehr zum Times Square wurde während der Bauzeit durch den neuen Queens-Battery-Tunnel und über die East 37 th Street umgeleitet.
    Steve berechnete überschlägig, daß dieser Umweg ihn mindestens drei Wochen kosten würde. Zudem hätte er dabei durch den berüchtigten Textilbezirk müssen. Nein, damit war das Rennen für ihn zu Ende.
    Mut, Hartnäckigkeit und Rechtschaffenheit hatten versagt; wäre Steve Baxter nicht zudem fromm gewesen, hätte er in diesem Augenblick wohl mit Selbstmordgedanken gespielt. Nun schaltete er verbittert sein kleines Transistorradio ein, um die letzten Meldungen vom Rennen zu hören.
    Vier Wettbewerber hatten das Ziel bereits erreicht. Fünf weitere waren bis auf wenige hundert Meter ans Ziel herangekommen und näherten sich ihm von Süden her, wo die Straßen verhältnismäßig frei waren. Noch niederschmetternder war jedoch die Nachricht, daß Freihoff St. John, der durch einen Gnadenerlaß des Gouverneurs aus dem Gefängnis gekommen war, wieder aus Richtung Osten zum Times Square unterwegs war.
    In diesem schwärzesten aller schwarzen Augenblicke spürte Steve eine Hand auf der Schulter. Er sah auf und stellte fest, daß Flame vor ihm stand. Obwohl sie sich geschworen hatte, nie mehr etwas mit ihm

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