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Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne

Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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und sie waren erstaunlich gut gekleidet. Nicht etwa so ordentlich – oder so eintönig – wie die Klanmitglieder, aber keineswegs in Lumpen, wie Philip erwartet hatte.
    Er ging langsam weiter und beobachtete aufmerksam seine Umgebung.
    Als er eben erst die Marktstraße verlassen hatte, fuhr ein roter Wagen auf ihn zu. Diesmal versuchte Philip nicht, zu fliehen oder auszuweichen.
    Drei Banditen – das schien die übliche Besatzung eines Wagens zu sein – stiegen aus und kamen heran.
    Er hatte bereits eine Stunde in dieser Umgebung überlebt. Wenn er hier noch wesentlich länger leben wollte, mußte er sich an die hiesigen Sitten gewöhnen. Am besten durch praktische Übung. Er deutete auf seine Stirn.
    Die Banditen machten böse Gesichter; einer von ihnen trat näher, um Philip zu durchsuchen. Philip stieß ihn zurück und zeigte ihm den Bärenkopf an seinem Unterarm. Der Bandit ließ sich nicht beeindrucken, sondern griff nach seinem Trikot und riß es auf.
    Philip sah keine andere Möglichkeit mehr; er holte tief Luft und rief: »Bär!«
    Der Bandit hielt jetzt sein Trikot in der Hand.
    »Bär!«
    Irgendwo fiel ein Schuß. Der Bandit sank in die Knie und hielt sich fluchend sein Handgelenk. Philip riß sein Trikot wieder an sich, bevor es Blutflecken bekam.
    Der Fahrer drehte sich um und jagte einen langen Feuerstoß aus seiner Maschinenpistole. Dann fiel ein zweiter Schuß, der ihm die Waffe aus der Hand riß. Als er sich wieder aufraffte, hing sein rechter Arm kraftlos herab. Der rote Fleck an der Schulter wurde rasch größer.
    Die drei Banditen rannten zu ihrem Wagen zurück. Der dritte Mann bückte sich unterwegs und hob die Maschinenpistole auf. Sie hatten kaum die Türen zugeknallt, als ein grünes Auto um die Ecke bog. Philip suchte vorsichtshalber Deckung in einem Hauseingang.
    Die beiden Wagen standen sich jetzt gegenüber. Er erinnerte sich an Donovans Behauptungen auf der Party. Würde er jetzt einen Kampf erleben, wie ihn der Regisseur angeblich gefilmt hatte?
    Die beiden Fahrzeuge rasten aufeinander zu, schienen gegen eine unsichtbare Mauer zu prallen, als ihre Schilde sich berührten, und wurden zurückgeworfen. Philip war fast enttäuscht. Bestand der Kampf etwa nur aus einigen Frontalzusammenstößen? Sollte das alles sein?
    Aber dann sah er, daß er sich geirrt hatte. Dieser erste Zusammenprall ersetzte offenbar nur einen hingeworfenen Fehdehandschuh, denn die Wagen fuhren jetzt rückwärts, hielten und zeigten plötzlich, daß bei ihnen vorn unter der Haube ein rückstoßfreies Geschütz eingebaut war. Die Abschirmungen waren in der Morgensonne nur undeutlich sichtbar, aber dann waren sie klar zu erkennen, weil sie zu flackern begannen. Gleichzeitig bellten die Kanonen auf.
    Philip dachte zunächst, beide Schilde hätten gleichzeitig versagt. Das war jedoch äußerst unwahrscheinlich. Sie mußten funktionieren, sonst wären nicht überall Geschosse kreuz und quer durch die Gegend geflogen. Niemand konnte so schlecht zielen. Die beiden Wagen standen kaum zwanzig Meter voneinander entfernt.
    Ein Querschläger traf die Mauer über seinem Kopf und ließ eine rötliche Staubwolke herabsinken. In diesem Augenblick fiel Philip ein historischer Film ein, den er in seiner Jugend gesehen hatte. Kampfflieger im Ersten Weltkrieg hatten etwas Ähnliches benützt – synchron schießende Maschinengewehre, mit denen sie durch den Propellerkreis schossen. Die Abschirmung eines Fahrzeugs stellte ein Hindernis dar, das sich auf diese Weise überwinden ließ.
    Dann erhielt der grüne Wagen den ersten Treffer, der seine Haube demolierte. Offenbar hatte eine Granate den Schild in der Hundertstelsekunde durchdrungen, in der er ausgeschaltet gewesen war. Philip sah unglücklich zu dem getroffenen Fahrzeug hinüber. Ein Bärenwagen – falls die Farben das bedeuteten, was er vermutete – war ihm zur Hilfe gekommen. Und nun ... drei Köpfe tauchten hinter der zersplitterten Windschutzscheibe auf. Die Insassen waren anscheinend unverletzt, aber ihre Kanone schoß nicht mehr. Auch die Abschirmung war außer Betrieb. Sie waren hilflos. Dann folgte eine gewaltige Detonation.
    »Los, komm mit!« sagte eine Stimme hinter Philip. Eine Frauenstimme – und eine weibliche Gestalt trotz Männerhemd und Blue jeans, als sie jetzt an ihm vorbei aus dem Haus trat.
    Philip hatte sich eben eingebildet, die hiesigen Verhältnisse richtig beurteilen zu können, aber jetzt war er wieder so weit wie zuvor. Der grüne Wagen stand noch

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