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Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne

Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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dort. Aber der rote war umgekippt. Die Insassen lagen kreuz und quer übereinander, und Philip wandte sich erschrocken ab, als er sah, daß einer der Männer die Hand bis zum Unterarm verloren hatte.
    Der verwundete Fahrer schaltete die Abschirmung aus. Das Flackern verschwand. Die Banditen wollten aus ihrem Wagen klettern, aber die junge Frau in Blue jeans versperrte ihnen den Weg. Sie hielt etwas in der Hand ... eine Handgranate.
    Mehrere Geldscheine wurden aus dem roten Auto geworfen. Die junge Frau bückte sich rasch danach und trat dann an den grünen Wagen. Dort lag ebenfalls Geld auf der Straße für sie bereit. Sie steckte es lachend ein. Aus ihrem braungebrannten Gesicht blitzten weiße Zähne.
    Philip war wieder auf die Straße hinausgetreten und schüttelte sich den Ziegelstaub aus dem Haar. Die junge Frau winkte ihn zu sich heran. Er ging zu ihr.
    »Komm, wir müssen weiter«, drängte sie, nahm seine Hand und zog ihn hinter sich her. Als sie um die nächste Ecke bogen, hörten sie hinter sich Schüsse.
    »Was ... was ist passiert?« fragte Philip verständnislos.
    »Ich habe eine Stange Dynamit an den Affenwagen geworfen. Die Abschirmung ist natürlich undurchdringbar, aber mit etwas Glück kann man den Wagen auf diese Weise umkippen. Man muß nur tief genug zielen.«
    Sie sprach ganz ruhig davon. Philip blieb stehen und starrte sie an. Sie war schlank, fast zerbrechlich.
    »Was bist du überhaupt? Lebst du von Raubüberfällen?«
    Sie lachte schallend. Ihm fiel jetzt auf, daß sich unter der Sonnenbräune ein violetter Wolfskopf auf ihrer Stirn abzeichnete.
    »Das verstehe ich nicht. Ich bin doch für dich auch ein Feind?«
    Sie schien etwas sagen zu wollen, schwieg jedoch, als hinter ihnen Motorengeräusch zu hören war. Ein rotes Auto raste an ihnen vorbei.
    »Heb dir deine Fragen für später auf.« Sie griff nach seinem Arm. »Komm, wir brauchen nicht weit zu gehen.«
    Sie bogen an der nächsten Seitenstraße links ab, und Philip fragte sich, was hinter der Tür des baufälligen Hauses liegen mochte, vor dem sie stehenblieben. Ein Gangsterversteck? Aber er hatte sich getäuscht. Seine Begleiterin führte ihn zu einem Tisch an der Rückwand des düsteren Raums. Sie waren in einem Café.
    »Zweimal Kaffee«, bestellte die junge Frau laut. Die Portionen wurden erstaunlich rasch serviert – jedenfalls viel schneller als in der Stadt. Philip trank vorsichtig einen Schluck und sah auf.
    »Schmeckt ausgezeichnet!« stellte er fest. Das war eigentlich zuwenig. Er hatte das Gefühl, noch nie richtigen Kaffee getrunken zu haben.
    »Das ist kein Wunder, denn wir stehlen nur die besten Sorten. Die Wasserqualität spielt natürlich auch eine Rolle. Halst du dir schon einmal überlegt, woher das Wasser in der Stadt kommt? Am besten denkt man gar nicht daran. Hier bei uns haben die Wölfe einen Tiefbrunnen gebohrt.«
    »Die Wölfe? Die Wölfe sind doch nur Banditen.« Er biß sich auf die Unterlippe. »Oh, tut mir leid. Wie die Bären oder Affen, nicht wahr?«
    Die junge Frau lächelte. »Schon gut, man merkt dir an, daß du noch neu bist. Wir nehmen darauf Rücksicht. Deshalb habe ich auch ...« Sie sprach nicht weiter.
    »Was hast du deshalb? Hast du mir deshalb aus der Patsche geholfen, anstatt mich auf der Straße herumstehen zu lassen?«
    »Ja, ganz recht.« Warum wirkt sie so erleichtert? »Aber du mußt diesen ganzen Unsinn vergessen, den du bisher immer wieder gehört hast. Hier gibt es keine Klanloyalität. Wir sind unabhängige Menschen, die niemand verpflichtet und an niemand gebunden sind. Was übrigens die Wölfe und die Wasserversorgung betrifft – sie müssen schließlich etwas für ihr Geld leisten, nicht wahr? Das gilt auch für die Bären, die uns mit Strom versorgen.«
    »Tatsächlich?« Philip konnte ein geringschätziges Lächeln nicht ganz unterdrücken. »Dabei gibt es nicht einmal eine Straßenbeleuchtung.«
    »Andere Dinge sind wichtiger. Zum Beispiel Strom für die Fabriken. Bisher haben sie noch keine Zeit gehabt, wieder Laternenpfähle zu errichten. Aber das kommt noch.«
    »Ich stelle mir vor, daß Banditen ihren Lebensunterhalt leichter durch Raubüberfälle verdienen könnten.«
    »Das haben sie sich auch eingebildet. Aber sie haben bald gemerkt, daß man mit vernünftigen Methoden weiter kommt.«
    »Sind fünfzig Prozent etwa vernünftig? Soviel haben sie mir abgenommen, als ich noch keine zehn Minuten hier war.«
    »Das ist ganz normal. Banditen erkennen einen Neuling schon aus

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