Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
hineinzukommen, aber dann befand ich mich in einem größeren Raum, der genügend Platz für einen VW geboten hätte, wenn die Einfahrt geräumiger gewesen wäre. Hier war es zum Glück nicht stockfinster, weil die Decke der Höhle im Laufe der Zeit Risse bekommen hatte, wo Baumwurzeln sie gesprengt hatten. Ich sah mich vergeblich nach etwas um, das mir weiterhelfen konnte; zu meiner großen Enttäuschung war jedoch nicht der geringste Hinweis zu finden.
    Ich ging in den Vorraum zurück und schob mit dem Fuß die Knochen, die dort noch immer lagen, etwas zur Seite und sah ein metallisches Glitzern ...
    Es war eine unversperrte Kassette aus rostfreiem Stahl. Sie enthielt einen verschlossenen Plastikumschlag. Ich riß ihn auf, entnahm ihm einen Zettel und las:
     
    Im zweiten Raum. Sieh nach links oben. Die Öffnung scheint zu klein zu sein, aber du kannst es schaffen. Ungefähr fünfzehn Meter weit. Mach Dich auf etwas gefaßt.
     
    Dort war tatsächlich ein Loch zu sehen, und es wirkte zu klein, wie der Mann gesagt hatte. Aber ich kletterte trotzdem hinauf, schob die Schultern hindurch und zwängte mich in den Gang hinein.
    Nach einigen Metern führte der Tunnel schräg abwärts; er war ziemlich eng, aber gerade noch groß genug für mich. An einigen Stellen spürte ich weiche Tonerde unter meinen Händen, wo jemand etwas gegraben hatte, um den Gang zu verbreitern. Hier war es natürlich stockfinster, aber ich merkte selbst in der Dunkelheit, daß ich mich in einem künstlich angelegten Schacht befand, als der Tunnel etwas breiter wurde. Er führte in einem Winkel von etwa dreißig Grad bergab, bog nach sechs Metern links ab, führte nochmals nach links, verlief weitere sechs oder sieben Meter geradeaus und führte auf einen Lichtschein zu.
    An dieser Stelle blieb ich unbeweglich hocken, tastete nach meiner Pistole, horchte angestrengt und versuchte zu beurteilen, ob das leise Summen, das von unten herauf an meine Ohren zu dringen schien, wirklich oder nur eingebildet war. Dann kroch ich die letzten Meter weiter, bog scharf nach rechts ab und kam in einen beleuchteten Raum.
    Dies war keine Höhle mehr. Die Wände waren mit Stahlbeton verkleidet. Der Fußboden bestand aus glattgeschliffenem Naturstein. Die Decke war so hoch, daß ich aufrecht stehen konnte. Dort oben war auch ein grünlicher Leuchtstreifen angebracht, der sein blasses Licht auf den großen Tank warf, der diesen Raum fast ausfüllte. Der Tank war ein Zylinder von etwa drei Meter Länge und eineinhalb Meter Durchmesser, zu dem zwei Dutzend Leitungen, Kabel und Rohre führten. In dem früher unzugänglich gemachten Teil meiner alten Fabrik hatte ich bereits etwas Ähnliches gesehen. Der andere Tank hatte eine Leiche enthalten. Dieser hier wirkte anders.
    Ich näherte mich ihm leise, als enthalte er etwas, das ich nicht erschrecken wollte. Ich legte eine Hand auf die Wandung des Zylinders und spürte sehr schwache Vibrationen, die ich vielleicht als Einbildung abgetan hätte, wenn ich hier nicht allein in einer Kammer im Fels gestanden hätte. Der obere Teil des Zylinders befand sich über Augenhöhe, aber an seiner Seite war eine Plattform angebracht, auf die ich nur zu treten brauchte. Ich stellte mich darauf und hatte jetzt eine Art Bullauge vor mir, das in den Zylinder eingelassen war. Es war beschlagen, so daß ich mich dicht darüberbeugen mußte, um etwas zu erkennen. Dann schien eine kalte Hand nach meinem Herzen zu greifen.
    Das Gesicht hinter der beschlagenen Scheibe gehörte einem Kind, einem kleinen Mädchen von nicht mehr als sechs Jahren. Es war blaß und durchsichtig wie das einer Porzellanpuppe.
    Es war das Gesicht aus meinen Träumen.
     
     
8
     
    Ich fand den Brief auf der Plattform und riß ihn auf. Das Licht war fast zu schwach, aber ich entzifferte ihn trotzdem mühsam:
     
    Nett, was? Frazier hat den Tank hier vor seiner Nase installieren lassen, während er sich die Festung bauen ließ.
    Ich habe das Ziel jetzt vor Augen. Meiner Meinung nach habe ich eine gute Chance, sogar eine ausgezeichnete Chance, aber ich hinterlasse Dir trotzdem meine Informationen, falls ich es wider Erwarten nicht schaffen sollte. Vielleicht war es nicht die beste Methode, Dir jeweils nur einzelne Brocken hinzuwerfen, aber auf diese Weise ist die Spur immer wieder unterbrochen, so daß ein Außenseiter sie nicht ohne weiteres verfolgen kann, wenn er einmal etwas aus Zufall gefunden hat. Dazu ist nur ein Mann imstande, aber ich rechne damit, daß der Trick

Weitere Kostenlose Bücher