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Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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mit der Farbe ihn täuscht. Was ich im Sarg zurückgelassen habe, damit er es finden würde, müßte ihn veranlassen, die Jagd abzublasen – zumindest müßte es Dir Gelegenheit geben, Dein Glück zu versuchen, falls es dazu kommt.
    Was Du auf dem nächsten Blatt siehst, hat einige Jahre Zeit und viele Menschenleben gekostet; dafür ist es auch ein Original.
    Ich sehe mir die Sache jetzt nochmals an, bevor ich weitergehe, damit ich weiß, wie ich mich orientieren kann. Ich komme bestimmt nicht mehr hierher zurück.
     
    Die Zeichnung auf dem nächsten Blatt zeigte das Tal, den See und eine Stelle am Nordufer, wo ich das beleuchtete Gebäude gesehen hatte, das hier als ›Festung‹ bezeichnet wurde. Die Jaguarhöhle war mit einem X gekennzeichnet. Eine weitere Darstellung darunter zeigte Details einer Tür und eines Tunnels, der ins Tal hinunter und dort unterirdisch in die Festung führte; dort waren auch einige Einzelheiten der Klappe angegeben, die in einem Heizungsraum in die Wand eingelassen war und den Tunnelausgang bildete. Auf einem zweiten Blatt war der Grundriß der Festung aufgezeichnet, die mehr Geheimgänge, doppelte Wände und Verstecke als Schloß Canterville enthielt. Die Geheimgänge führten zu einer großen Dachplattform, aber unterwegs zweigten einige mit Fragezeichen versehene Gänge ab, damit ich nicht das Gefühl hatte, alles sei bereits für mich erledigt worden.
    Mein unbekannter Briefeschreiber schien wirklich auf Draht gewesen zu sein, und er erwartete viel von mir. Vielleicht sogar mehr, als ich zu bieten hatte.
    Ich sollte wesentlich mehr wissen, als ich im Augenblick wußte, und vermutlich hätte ich dann keine Sekunde mehr gezögert, sondern wäre sofort aufgebrochen, um nachzusehen, was am Ende dieser schönen Geheimgänge und Rattenlöcher zu finden war. Da ich jedoch nicht genug wußte, überlegte ich erst eine halbe Stunde hin und her, bevor ich zu der Tür ging, die in die Wand hinter dem Tank eingelassen war, und sie öffnete. Ich sah Stufen und stieg sie hinab.
    Auf dem Boden des Tunnels stand genug Wasser, um den blassen Schein des Leuchtstreifens an der Decke hier und da zu reflektieren, so daß ich die Ratten deutlicher sah, die vor mir knapp außer Reichweite eines Kleinkalibergewehrs davonrannten. Ich blieb einige Male stehen, um zu horchen, ob jemand am Ende des Tunnels auf mich wartete und sich dabei durch ein Geräusch verriet. Aber ich hörte nichts. Der Tunnel endete an einer Treppe.
    Ich stieg zehn oder zwölf Meter weit hinauf und erreichte einen Treppenabsatz, auf dem ich gerade noch stehen konnte. Vor mir hatte ich eine Holztür, auf die jemand mit Kreide geschrieben hatte: DIE ANGELN SIND LINKS. ACHTUNG AUF VERKEHR VON DER KÜCHE.
    Ich tastete die rechte Seite der Tür ab und drückte leicht dagegen. Die Tür ließ sich nach außen öffnen. Staub rieselte herab. Ich sah einen schmalen Lichtstreifen zwischen zwei großen Blechgehäusen, die zur Heizungsanlage des Gebäudes gehören mußten, da der Tunnel im Heizkeller endete. Dahinter war ein großer Raum mit Schränken, Tischen und einem großen Herd in der Mitte zu sehen. Die Tür zum nächsten Raum hinter dieser Küche stand halb offen, und ich sah Männer in schwarzen Uniformen an einem Tisch sitzen. Die Uhr an der Wand über ihnen zeigte drei Uhr achtundzwanzig an. Die Nacht war bald zu Ende.
    Ich trat in den Heizungskeller hinaus, schloß die Tür hinter mir und verschwand zwischen den beiden Kesseln. Dort fand ich die auf dem Plan eingezeichneten drei Schrauben der Wandverkleidung, die sich mit einiger Anstrengung nach links drehen ließen. Jetzt konnte ich ein ganzes Wandstück auf geölten Schienen geradeaus zurückschieben. Ich zwängte mich daran vorbei und brachte es in die ursprüngliche Position. Nun befand ich mich in einem engen senkrechten Schacht von etwa einem Meter Durchmesser, in dem zwanzig Zentimeter breite Handleitern spiralenförmig nach oben führten. Die Wände dieses Schachts und die Griffe schienen aus Plastikmaterial zu bestehen. Ich überzeugte mich nochmals davon, daß ich meine Pistole griffbereit hatte; dann begann ich nach oben zu klettern.
    Zehn oder zwölf Windungen weit war die Kletterpartie das reinste Vergnügen, aber dann tat mir allmählich der Rücken weh, und meine Füße schmerzten auf den harten Sprossen. Ich schwitzte an den Händen, hielt mich aber eisern fest, weil ich daran dachte, wie hoch ich schon war. Die einzige Beleuchtung bestand aus dem geisterhaft grünen

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