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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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wohlproportioniert war. Seine Haare bildeten eine ungeschickt geschnittene Mahne, aber sie sahen nicht schlimmer als bei jedem anderen aus, der weit von einem Friseur entfernt lebt. Er hatte einen dichten Bart, schwarze buschige Augenbrauen und weit auseinanderliegende blaue Augen. Seine Haut war von Wind und Wetter wie dunkles Rindsleder gegerbt. Er sah gut aus – sogar sehr gut, wenn man für den Typ schwärmt, den Michelangelo in Marmor gehauen haben könnte.
    Das alles nahm ich in der kurzen Zeit, die er brauchte, um uns zu erreichen, in mich auf. Er war in Leder und Pelz gekleidet und trat so leichtfüßig auf, wie sein Hund unbeholfen trampelte. Dann blieb er neben dem Untier stehen, streichelte es mit seiner Riesenhand und sah auf mich herab, bis ich einen Augenblick lang glaubte, wieder ein Kind zu sein, das in eine Erwachsenenwelt geraten ist. Ich lächelte unwillkürlich, als ich mich an Dinge wie Liebe und Fürsorge und Zärtlichkeit und Geborgenheit erinnerte, die ich wie viele andere Illusionen meiner Kindheit längst vergessen zu haben glaubte. Aber ich verdrängte diese Erinnerungen wieder und dachte statt dessen daran, daß ich hier einen Auftrag zu erfüllen hatte. Ich war Baird Ulrik, hatte eine Aufgabe übernommen und befand mich auf einem Planeten, auf dem kein Platz für Phantasien war.
    »Du bist also der Mann, der Johnny Thunder genannt wird«, stellte ich fest.
    Er äußerte sich nicht dazu. Vielleicht lächelte er etwas.
    »Ich heiße Patton. Carl Patton. Ich mußte aus meinem Schiff aussteigen.« Ich deutete zum Himmel.
    Er nickte langsam. »Ich weiß«, sagte er. Seine Stimme klang gewaltig wie die Baßpfeifen einer Orgel; schließlich hatte er einen mächtigen Brustkasten als Resonanzkörper. »Ich habe gehört, wie dein Schiff abgestürzt ist.« Er betrachtete mich prüfend von Kopf bis Fuß und sah keine Knochenbrüche oder sonstige Verletzungen. »Ich bin froh, daß du sicher gelandet bist. Hoffentlich hat Woola dich nicht erschreckt.« Er sprach langsam und mit einem kaum wahrnehmbaren Akzent. Mein mühsam beherrschter Gesichtsausdruck mußte sich bei diesen Worten sichtlich verändert haben, denn der Riese lächelte. Seine Zähne blitzten porzellanweiß.
    »Warum hätte ich erschrecken sollen?« brachte ich hervor ohne daß meine Stimme sich überschlug. »Ich habe schon erlebt, wie meine drei Monate alte Nichte eine Dogge am Knie gestreichelt hat. Höher konnte sie nämlich nicht hinaufreichen.«
    »Komm mit mir in mein Haus. Dort gibt es Essen und Feuer.«
    Ich legte eine sekundenlange Pause ein, um mich auf den entscheidenden Punkt zu konzentrieren. Dann setzte ich ein entsagungsvolles Gesicht auf und schüttelte den Kopf.
    »Ich muß meine Frachtkapsel erreichen. Dort warten zehn Männer auf mich.«
    Der Riese warf mir einen fragenden Blick zu.
    »Sie leben noch – zumindest vorläufig«, erklärte ich ihm. »Ich habe ein Gerät bei mir, das selbst aus größerer Entfernung anzeigt, daß die Kapsel sicher an ihren Fallschirmen gelandet ist. Die Behälter sind stoßfest gelagert und haben den Aufprall bestimmt überstanden, wenn das Anzeigegerät noch funktioniert. Aber unter Umständen arbeitet die Kühlanlage nicht mehr. Wenn sie versagt, müssen die Männer sterben.« Ich erklärte ihm, was es mit dem Kälteschlaf auf sich hatte.
    »Eine eigentümliche Sache«, meinte er nachdenklich, »lebendige Menschen einzufrieren.«
    »Sie hätten nicht mehr lange zu leben, wenn sie nicht eingefroren wären«, erklärte ich ihm. »Sie haben alle Verbrennungen dritten Grades und wahrscheinlich auch innere Verletzungen erlitten. Aber im Klinikzentrum werden sie in einen Tank mit Nährlösung gesteckt, so daß ihnen eine neue Haut wachsen kann. Wenn sie wieder aufwachen, sind sie dann so gut wie neu.« Ich warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu, aus dem meine ganze Entschlossenheit sprach, die Männer zu retten oder bei dem Versuch dazu selbst zu sterben. »Aber zuerst muß ich sie natürlich erreichen. Wenn sie dort von selbst aus ihrem Kälteschlaf erwachen ...« Ich hielt es für überflüssig, ihm genau zu schildern, welcher gräßliche Tod die Männer in diesem Fall erwartete, sondern warf nur einen Blick auf meine Anzeigegeräte. »Die Kapsel ist irgendwo dort vorn niedergegangen«, fuhr ich fort und deutete bergaufwärts nach Norden. »Ich weiß allerdings nicht genau, wie weit sie von hier entfernt ist.« Ich beobachtete ihn unauffällig, um zu sehen, ob er auch diese Behauptung

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