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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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nicht ungünstiger sein können, denn sie bot nur den einzigen Vorteil, daß wir etwas erhöht standen. Ansonsten wurden wir dadurch benachteiligt, daß die bisher so steil ansteigende Schneefläche hier merklich flacher verlief, um erst hinter uns wieder steiler zu werden. Hier gab es weder Felsbrocken noch irgendwelche Geländeunebenheiten, die uns hätten Schutz bieten können. Johnny Thunder war damit beschäftigt, ein Loch in den Schnee zu treten, das er allmählich vergrößerte.
    »He, an deiner Stelle würde ich lieber einen Wall aufwerfen!« rief ich ihm zu. »Damit gräbst du dir nur ein kaltes Grab.«
    »Tu, was ich tue ... Carl Patton«, keuchte er. »Es geht um dein Leben.«
    »Danke, ich bleibe hier oben.« Ich suchte mir einen geeigneten Platz schräg links über ihm aus und türmte dort einige Eisbrocken als Brustwehr auf. Dann überprüfte ich deutlich sichtbar meine Schußwaffe, während ich heimlich meinen Strahler auf größte Reichweite und dünnsten Strahl umstellte. Ich weiß selbst nicht mehr, warum ich mir überhaupt die Mühe machte, das heimlich zu tun; der Riese kannte ohnehin keinen Unterschied zwischen gesetzlich zulässigen und illegalen Waffen. Vielleicht war daran nur der instinktive Wunsch schuld, noch einen Trumpf im Ärmel haben zu wollen. Als ich damit fertig war, sah ich die Skorpione bereits ziemlich nahe: sie waren kaum noch einen Kilometer von uns entfernt und bewegten sich auf zahlreichen dünnen Beinen wie auf stählernen Stelzen erstaunlich rasch vorwärts.
    »Carl Patton, es wäre gut, wenn du Rücken an Rücken mit mir kämpfen wurdest«, rief mir Johnny Thunder zu.
    »Ich brauche mich nicht hinter dir zu verstecken«, antwortete ich.
    »Hör zu!« verlangte er, und seine Stimme klang zum erstenmal wirklich ernst und fast streng. »Sie können nicht aus vollem Lauf heraus angreifen, sondern müssen erst anhalten und ihren Stachel heben. In diesem Augenblick sind sie verwundbar. Ziel auf das Auge – und hüte dich vor den Krallen!«
    »Ich fange schon aus größerer Entfernung an«, erklärte ich ihm und schoß auf den ersten Skorpion, der noch immer einige hundert Meter von uns entfernt war. Das Projektil verschwand links neben ihm im Schnee und wirbelte eine große Wolke auf als es detonierte. Ich hatte nur knapp danebengetroffen. Der nächste Schuß war ein Volltreffer – mitten in den schwarzen Panzer des Angreifers. Der Skorpion wurde nicht einmal langsamer.
    »Ziel auf das Auge, Carl Patton!«
    »Welches Auge?« rief ich zurück. »Ich sehe nur den Panzer und die Beine!« Ich zielte auf die vielen Beine, schoß daneben, verfehlte sie nochmals und traf erst beim dritten Versuch. Das Bein flog davon, aber der Skorpion ließ sich dadurch kaum eine Zehntelsekunde lang aufhalten. Oder hatte ich nur geblinzelt? Ich wußte nicht einmal mehr, welchen ich getroffen hatte, denn die Skorpione schlossen sich jetzt zum Angriff zusammen. Sie wirkten plötzlich viel größer und gefährlicher, seitdem ich gesehen hatte, daß sie kaum verwundbar waren. Wie wollten wir sie mit einer Streitmacht aufhalten, die nur aus einem Mann mit seinem Stab, einem müden alten Hund und mir mit meinem wertlosen Schießeisen bestand? Ich merkte zu meiner Verblüffung, daß ich ganz unbewußt weitergeschossen und bereits das erste Magazin geleert hatte. Ich trat einen Schritt zurück, ließ die Waffe fallen und griff nach meinem Strahler, als die Angreifer die Stelle erreichten, wo der Hund wie gelähmt kauerte.
    Aber anstatt Woola zu überrennen, blieben die beiden ersten Skorpione ruckartig stehen, zogen die Vorderbeine ein, so daß der hintere Teil ihres Körpers mit dem Stachel in die Höhe ragte, entblößten einen fünfzig oder sechzig Zentimeter langen Stachel und würden ihn im nächsten Augenblick niederzucken lassen ...
    Ich hätte nie geglaubt, daß sich ein so großes Tier so blitzschnell bewegen könnte. Aber Woola sprang mit einem gewaltigen Satz hoch in die Luft, drehte sich gleichzeitig nach links und schnappte im Flug nach dem ersten Skorpion. Dann landete er hinter dem zweiten, schnappte zum zweitenmal knurrend zu und war bereits wieder abwehrbereit, als die beiden Skorpione sich zuckend im Schnee wälzten. Das alles beobachtete ich in Sekundenschnelle, bevor ich den Strahler hochriß, um dem Skorpion, der plötzlich vor mir aufragte, einige Megawatt Energie in den häßlichen Körper zu pumpen. Mein Strahls brannte ein faustgroßes Loch in seinen Brustpanzer und warf ihn einen

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